Wertinger Zeitung

Ein bisschen USA in Lauingen

Gastronomi­e Bei „Leos Burger Ecke“setzt Inhaber Nenad Kovacevic auf ein altes Familienre­zept

- VON JAKOB STADLER

Lauingen Auf die Burgersoße wird Nenad Kovacevic bis heute immer wieder angesproch­en. Viele kennen sie von dem Imbiss, den seine Eltern früher in Gundelfing­en hatten. Einmal fragte ihn etwa eine Frau, als er bei der Post in der Schlange stand. Ob er nicht der Sohn von denen sei, die diesen Imbiss hatten. „Ich habe versucht, die Burgersoße nachzumach­en“, habe die Frau erzählt, erinnert sich Kovacevic. „Aber ich habe das nicht hinbekomme­n.“

Das Rezept gibt der Lauinger auch nicht aus der Hand. Aber inzwischen können die Fans der Soße diese wieder genießen. Denn Kovacevic hat einen Imbiss eröffnet, Leos Burger in der Lauinger Brüderstra­ße 24, gegenüber der Stadthalle. „Leo“ist sein Spitzname, unter dem ihn all seine Freunde kennen. Nenad, Leonard, Leo, so in etwa sei das gegangen.

In dem kleinen Imbiss stehen nun vier Tische, die Einrichtun­g erinnert ein wenig an ein typisches amerikanis­ches Diner. Direkt hinter der Theke befindet sich die Kochzeile. Open Kitchen nennt man das, „ich wollte, dass die Leute sehen, was sie da essen“, sagt der Inhaber. Wenn sie einen Burger bestellen, können sie sehen, wie er die Pattys, also das Fleisch, auf den Grill legt und wendet. Seine Pattys kauft er zu, wenn es genügend Kunden gibt, kann er sich auch vorstellen, sie selbst zu machen dann mit Gewürzen zu experiment­ieren. Er brät Bacon an, röstet Zwiebeln und belegt am Ende damit das Bun – also das Brötchen. Das Bun kommt auch selbst auf den Grill, wegen der Röstaromen, erklärt Kovacevic.

Das sei eine der Sachen, die einen guten Burger ausmachen. Auch, dass die Brötchen nicht so weich sind wie die, die in den bekannten Fast-FoodKetten verwendet werden. Und das Fleisch muss scharf angebraten werden. Deshalb hat sich Kovacevic für gasbetrieb­ene Küchengerä­te entschiede­n, die sofort die nötige Hitze bringen und anders als Elektroger­äte keine Aufwärmzei­t benötigen.

Die Rückmeldun­gen, die er bekomme, seien sehr gut. „Und wir haEcke, ben viele Wiederholu­ngstäter“, sagt der Inhaber. Die Burger kommen bei den Kunden gut an, vielen gefällt, dass sie nicht so fettig sind wie andernorts – dadurch liegen sie nicht so schwer im Magen.

Kovacevic verkauft aber nicht nur Burger. Er hat auch Schnitzel und Currywurst im Angebot, klassische­s deutsches Imbissesse­n. Bei der Currywurst sei ihm aufgefalle­n, dass er im Landkreis keinen Laden kennt, der eine hausgemach­te Currysoße anbietet – auch hier ist es deshalb die selbst kreierte Soße, mit der er sich abheben will. Seine Speisekart­e ist außerdem flexibel und wird regelmäßig erweitert. Demnächst soll etwa der Hawaii-Burger kommen. Außerdem überlegt Kound vacevic, dessen Familie Wurzeln in Kroatien hat, Cevapcici anzubieten. In Fladenbrot, natürlich auch mit einer speziellen Soße, und Lauchzwieb­eln. Das wäre dann quasi das kroatische Pendant zum Burger.

Die Selbststän­digkeit und der eigene Laden bedeuten für Kovacevic aktuell eine Sieben-Tage-Woche. Denn Montag und Dienstag, wenn sein Laden geschlosse­n ist, arbeitet er weiterhin bei BSH Hausgeräte in Dillingen. Das Pensum sei anstrengen­d, aber es sei ein „tolles Entgegenko­mmen“von seinem Arbeitgebe­r. Für Kovacevic ist es die Möglichkei­t, seinen Traum vom Imbiss zu verwirklic­hen. „Ich mache das mit viel Herz und Liebe“, sagt er.

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Foto: Jakob Stadler Nenad Kovacevic verkauft in seinem Imbiss Burger.

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