Ein bisschen USA in Lauingen
Gastronomie Bei „Leos Burger Ecke“setzt Inhaber Nenad Kovacevic auf ein altes Familienrezept
Lauingen Auf die Burgersoße wird Nenad Kovacevic bis heute immer wieder angesprochen. Viele kennen sie von dem Imbiss, den seine Eltern früher in Gundelfingen hatten. Einmal fragte ihn etwa eine Frau, als er bei der Post in der Schlange stand. Ob er nicht der Sohn von denen sei, die diesen Imbiss hatten. „Ich habe versucht, die Burgersoße nachzumachen“, habe die Frau erzählt, erinnert sich Kovacevic. „Aber ich habe das nicht hinbekommen.“
Das Rezept gibt der Lauinger auch nicht aus der Hand. Aber inzwischen können die Fans der Soße diese wieder genießen. Denn Kovacevic hat einen Imbiss eröffnet, Leos Burger in der Lauinger Brüderstraße 24, gegenüber der Stadthalle. „Leo“ist sein Spitzname, unter dem ihn all seine Freunde kennen. Nenad, Leonard, Leo, so in etwa sei das gegangen.
In dem kleinen Imbiss stehen nun vier Tische, die Einrichtung erinnert ein wenig an ein typisches amerikanisches Diner. Direkt hinter der Theke befindet sich die Kochzeile. Open Kitchen nennt man das, „ich wollte, dass die Leute sehen, was sie da essen“, sagt der Inhaber. Wenn sie einen Burger bestellen, können sie sehen, wie er die Pattys, also das Fleisch, auf den Grill legt und wendet. Seine Pattys kauft er zu, wenn es genügend Kunden gibt, kann er sich auch vorstellen, sie selbst zu machen dann mit Gewürzen zu experimentieren. Er brät Bacon an, röstet Zwiebeln und belegt am Ende damit das Bun – also das Brötchen. Das Bun kommt auch selbst auf den Grill, wegen der Röstaromen, erklärt Kovacevic.
Das sei eine der Sachen, die einen guten Burger ausmachen. Auch, dass die Brötchen nicht so weich sind wie die, die in den bekannten Fast-FoodKetten verwendet werden. Und das Fleisch muss scharf angebraten werden. Deshalb hat sich Kovacevic für gasbetriebene Küchengeräte entschieden, die sofort die nötige Hitze bringen und anders als Elektrogeräte keine Aufwärmzeit benötigen.
Die Rückmeldungen, die er bekomme, seien sehr gut. „Und wir haEcke, ben viele Wiederholungstäter“, sagt der Inhaber. Die Burger kommen bei den Kunden gut an, vielen gefällt, dass sie nicht so fettig sind wie andernorts – dadurch liegen sie nicht so schwer im Magen.
Kovacevic verkauft aber nicht nur Burger. Er hat auch Schnitzel und Currywurst im Angebot, klassisches deutsches Imbissessen. Bei der Currywurst sei ihm aufgefallen, dass er im Landkreis keinen Laden kennt, der eine hausgemachte Currysoße anbietet – auch hier ist es deshalb die selbst kreierte Soße, mit der er sich abheben will. Seine Speisekarte ist außerdem flexibel und wird regelmäßig erweitert. Demnächst soll etwa der Hawaii-Burger kommen. Außerdem überlegt Kound vacevic, dessen Familie Wurzeln in Kroatien hat, Cevapcici anzubieten. In Fladenbrot, natürlich auch mit einer speziellen Soße, und Lauchzwiebeln. Das wäre dann quasi das kroatische Pendant zum Burger.
Die Selbstständigkeit und der eigene Laden bedeuten für Kovacevic aktuell eine Sieben-Tage-Woche. Denn Montag und Dienstag, wenn sein Laden geschlossen ist, arbeitet er weiterhin bei BSH Hausgeräte in Dillingen. Das Pensum sei anstrengend, aber es sei ein „tolles Entgegenkommen“von seinem Arbeitgeber. Für Kovacevic ist es die Möglichkeit, seinen Traum vom Imbiss zu verwirklichen. „Ich mache das mit viel Herz und Liebe“, sagt er.