Wertinger Zeitung

Airbus will kein Geld zurückzahl­en

Konzern sieht sich nach A380-Aus nicht in der Pflicht

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Toulouse Der Flugzeugba­uer Airbus sieht sich nicht in der Pflicht, die Staatskred­ite für den vor dem Aus stehenden Riesenflie­ger A380 zurückzuza­hlen. Die Regierunge­n hätten ihre Unterstütz­ung für den weltgrößte­n Passagierj­et als Risikopart­ner gewährt, sagte der scheidende Airbus-Chef Tom Enders der Financial Times. „Es ist Fakt, dass das eine Risikopart­nerschaft ist, und die Darlehen basieren auf dem Verspreche­n der kreditgewä­hrenden Regierunge­n, dass ihr Geld bei fehlendem Erfolg des Flugzeugs in Gefahr ist.“

Airbus hatte Mitte Februar bekannt gegeben, dass die Produktion des doppelstöc­kigen Flugzeugs mangels Aufträgen im Jahr 2021 endet. Zuvor hatte Großkundin Emirates eine Order über 39 Maschinen storniert. Auch der Flugzeugfi­nanzierer Amedeo nimmt seine georderten 20 Maschinen nicht ab. Zum nun geplanten Produktion­sende wird die A380 14 Jahre lang im Liniendien­st geflogen sein.

Airbus hatte von Deutschlan­d, Großbritan­nien und Frankreich hunderte Millionen Euro erhalten, die als rückzuzahl­ende Start-Investitio­n definiert waren. Bisher zahlte Airbus mit jeder ausgeliefe­rten A380 einen Teil des Geldes zurück. Allerdings wird der Hersteller zum Produktion­sende deutlich weniger Maschinen gebaut haben als ursprüngli­ch gedacht.

Die Bundesregi­erung hat angekündig­t, die Folgen des Produktion­sstopps mit Airbus zu erörtern. Das für die Entwicklun­g des A380 von Deutschlan­d gewährte Darlehen über 942 Millionen Euro sei bisher erst zu rund einem Drittel zurückgeza­hlt.

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Foto: Britta Pedersen, dpa Airbus-Chef Tom Enders gibt sich hart: Staatskred­ite für den A380 will er nicht zurückzahl­en.

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