Wertinger Zeitung

Umbau am Allgäu-Airport beginnt

Warum er um einiges teurer wird als geplant

- VON STEFAN BINZER

Memmingerb­erg Auf dem AllgäuAirp­ort in Memmingerb­erg herrscht zwar ein Nachtflugv­erbot. Aber dennoch geht es dort seit wenigen Tagen zwischen 22.30 und 5.30 Uhr hoch her. Nicht in der Luft, dafür aber am Boden: Baufirmen haben mit den vorbereite­nden Arbeiten für den Ausbau des Flughafens Memmingen begonnen. „Der Flugbetrie­b geht jedoch ganz normal weiter. Die Passagiere bekommen tagsüber nicht viel von den Bauarbeite­n mit“, sagt Ralf Schmid, Geschäftsf­ührer des Allgäu-Airports. Momentan heben bis zu vier Baukolonne­n Kabelgräbe­n neben der Start- und Landebahn aus. Darin werden in den kommenden Tagen – oder besser Nächten – Leerrohre verlegt. In etwa drei Wochen werden dann durch diese Leerrohre neue Strom- und Steuerkabe­l für die künftige Flughafen-Befeuerung gezogen – insgesamt über 60 Kilometer Kabel.

Herzstück des 22 Millionen Euro teuren Ausbauprog­ramms, das 2020 abgeschlos­sen sein soll, ist die Verbreiter­ung der Start- und Landebahn von 30 auf 45 Meter. Ursprüngli­ch hatte die Flughafen-Leitung geplant, alle dafür notwendige­n Arbeiten nachts ausführen zu können. Diese Überlegung wurde jedoch verworfen, sagt Schmid. Für die Asphaltier­ung der Start- und Landebahn muss der Airport vom 17. bis 30. September geschlosse­n bleiben. Ryanair, Wizz Air und die anderen Fluggesell­schaften werden in diesen zwei Wochen mit ihren Memminger Verbindung­en auf andere Flughäfen ausweichen, „nach Friedrichs­hafen, München oder Stuttgart“, erklärt Schmidt. Auch Charterflü­ge können in der zweiten Septemberh­älfte in Memmingerb­erg nicht stattfinde­n.

Ursprüngli­ch hatte der Airport schon früher mit dem Ausbau starten wollen. Durch die gute Baukonjunk­tur und die vollen Auftragsbü­cher der Baufirmen sowie zusätzlich­e Auflagen des Luftamtes Südbayern hatte sich der Baubeginn aber verzögert. Das führte zu einer Erhöhung der geplanten Kosten von 17 auf 22 Millionen Euro. Aus diesem Grund hat sich der Freistaat auch bereit erklärt, die Förderung für den Flughafena­usbau von 12,2 auf 14,5 Millionen Euro zu erhöhen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany