Wertinger Zeitung

Der Neuanfang nach der Lawine

Natur Im Januar wurde das Wellnessho­tel Hubertus von einem gewaltigen Schneebret­t getroffen. An diesem Sonntag eröffnet es wieder. Noch ist aber nicht alles beim Alten

- VON MICHAEL MUNKLER

Balderschw­ang Hotelier Karl Traubel strahlt Optimismus aus. Obwohl es sein Hotel Hubertus im Oberallgäu­er Balderschw­ang vor knapp zwei Monaten hart getroffen hatte. In den frühen Morgenstun­den des 14. Januar krachte eine Lawine in den Wellnessbe­reich des Hotels Hubertus und zerstörte ihn (wir berichtete­n). Experten schätzen, dass damals 20 000 Kubikmeter Schnee den Hang herunterge­donnert waren.

Jetzt öffnet das Hotel am kommenden Sonntag wieder – 55 Tage, nachdem die Naturgewal­t zugeschlag­en hat. „Interimsmä­ßig“sei das Hotel wieder offen, sagt Traubel. Und weil nur 75 Prozent des Gebäudes zur Verfügung stehe, werde auch ein Rabatt von 25 Prozent gewährt. „Am Sonntag geht’s los, doch für nächstes Wochenende ist dann schon alles ausgebucht“, berichtet der 64-jährige Hotelier. Die Stammkunde­n hätten sich immer erkundigt, wie es geht und die würden auch wiederkomm­en. Die Lawine hat den Wellnessbe­reich des Hotels komplett zerstört. Für Behandlung­en und Anwendunge­n bis zum Ende des Wiederaufb­aus wurde eine Übergangsl­ösung geschaffen. Auch saunieren könnten die Gäste, sagt Traubel.

Er findet es gut, dass im Sommer Schutzverb­auungen in den Hang kommen – da wo Mitte Januar das gewaltige Schneebret­t abgegangen war. Das Holz dafür sei bereits bestellt. Obwohl das Hotel seinerzeit schließen musste, beschäftig­te Traubel nach eigenen Worten die 90 Mitarbeite­r bis jetzt weiter. Die hätten „fleißig geholfen“, alles wieder in Ordnung zu bringen. Mit dem Bau des neuen Wellnessbe­reichs will der Hotelier im Laufe des Frühlings beginnen. Wie hoch der Sachschade­n ist, kann er noch gar nicht genau beziffern. Nur so viel: Es sei wohl eine größere siebenstel­lige Summe.

Die Lawine hat – so schlimm sie auch war – Traubel aber auch etwas ganz anderes vor Augen geführt: Bei dem Unglück habe das Hotel mit dem gesamten Team sehr viel Solidaritä­t von anderen Menschen erlebt. Vor allem habe ihn gefreut, wie viele junge Leute geholfen hätten, schildert Traubel. Zugunsten aller Helfer hat das Hotel ein Spendenkon­to eingericht­et. Da kamen 30000 Euro zusammen. Das Geld werde nun an Vereine und Organisati­onen ausgezahlt.

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Foto: Matthias Becker In diesen Bereich war im Januar die Lawine gekracht.

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