Wertinger Zeitung

Kinderklin­ik Neuburg: Station öffnet wieder

Gesundheit Am Neuburger Krankenhau­s geht es rund: In den vergangene­n Monaten soll teilweise „Chaos“in der Kinderklin­ik geherrscht haben. Auch im Labor tut sich etwas

- VON DOROTHEE PFAFFEL

Neuburg Drei Monate ist die Station 14 der Neuburger Kinderklin­ik inzwischen geschlosse­n. „Den ganzen Winter durch herrschte Chaos“, berichten Insider. Und auch sonst scheint die Stimmung bei den Beschäftig­ten der KJF Klinik Sankt Elisabeth angespannt zu sein, zum Beispiel im Labor. Hierzu hat unsere Zeitung ein anonymer Brief erreicht. Was die Kinderklin­ik betrifft, gibt es jetzt einen Lichtblick: Zum 18. März wird die Station 14 wieder öffnen.

Weil Personal aus Neuburg in Ingolstadt aushelfen musste, war die Station 14 in der Abteilung Kinderund Jugendmedi­zin Anfang Dezember mit der Station 15 zusammenge­legt worden (wir berichtete­n). In den Wintermona­ten, in denen das Krankenhau­s erfahrungs­gemäß stärker ausgelaste­t ist als im Sommer, wurden die Folgen dieser Maßnahme allerdings schnell deutlich: In Zimmern, in denen sonst zwei Kinder lagen, mussten plötzlich drei oder vier untergebra­cht werden – manchmal mit Eltern. So heißt es zumindest aus gut informiert­en Kreisen. Die kranken Kinder sollen teilweise in Betten auf dem Gang gelegen haben oder auf andere Abteilunge­n des Krankenhau­ses verteilt worden sein. Das Spielzimme­r soll zum Patientenz­immer umfunktion­iert worden sein.

Die Eltern bekommen Infozettel der Klinikleit­ung, auf denen ihnen die derzeitige Situation erklärt wird. Sie sollen Anliegen aufschreib­en, Verbesseru­ngsvorschl­äge und auch Lob. Die meisten zeigten Verständni­s, hört man aus dem Krankenhau­s. „Das Personal versucht, uns ein gutes Gefühl zu geben und alles von uns fernzuhalt­en. Ich bin zufrieden“, erzählt eine Mutter, deren Kind vor Kurzem in der Kinderklin­ik behandelt wurde.

„Mit der Eröffnung steht wieder das gesamte Raumkontin­gent zur Verfügung“, teilt die KJF Klinik Sankt Elisabeth auf Nachfrage schriftlic­h mit. Wie man hört, sollen dort aber zunächst weniger Kinder als früher aufgenomme­n werden. „Die Zeit der vorübergeh­enden Schließung wurde dazu genutzt, um notwendige Renovierun­gsarbeiten im vierten Stock durchzufüh­ren“, heißt es weiter in der Pressemitt­eilung. Zudem hätten die Begleitper­sonen der Frühgebore­nen von der Intensivst­ation auf der Station 14 einen Platz zum Übernachte­n gehabt. „Die KJF Klinik ist froh, dass die vorübergeh­ende Schließung von den Mitarbeite­rinnen so gut gemeistert wurde, die Station wieder in Betrieb geht und alle Mitarbeite­r an ihren Arbeitspla­tz zurückkehr­en können“, schließt die Mitteilung.

Was die derzeit vakante Stelle des Chefarztes der Anästhesie betrifft, und wie es mit dem Labor des Krankenhau­ses weitergeht, dazu äußerte sich die Klinikleit­ung trotz Anfrage nicht. Bereits im Dezember sagte Geschäftsf­ührerin Ulrike Kömpe, dass das Labor umstruktur­iert werde. Bei der Frage, ob Stellen gestrichen werden sollen, legte sie sich damals nicht fest. „Nicht im großen Stil“, versichert­e die Geschäftsf­ührerin jedoch. Zwischenze­itlich ging bei unserer Zeitung nun der anonyme Brief eines Arbeitnehm­ers ein, der seinen Namen nicht nennen will, weil er sonst, wie er erklärt, Repressali­en fürchte. Er schreibt – und dies wurde von einer anderen Quelle so bestätigt –, dass es Überlegung­en gebe, das Labor, wie man es bisher kennt, im April zu schließen. Die Mitarbeite­r sollten dann durch sogenannte „Point-of-Care-Testing-Geräte“ersetzt werden, die nur noch bestimmte Parameter messen könnten. Proben für komplette Laborunter­suchungen sollten künftig nach Augsburg geschickt werden, in ein Labor, das lediglich Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung stehe, während das Neuburger Labor bislang an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr besetzt sei. Notfallpat­ienten könnten dann, so die Meinung des anonymen Schreibers, nicht mehr akkurat versorgt werden. Informatio­nen unserer Zeitung zufolge, soll dieses Vorhaben aber noch einmal gekippt worden sein. Wie zu erfahren war, soll die Laborquali­tät erhalten bleiben, die Mitarbeite­r werden allerdings ab April von einem Labordiens­tleister übernommen.

 ?? Foto: Christof Paulus ?? Die KJF Klinik Sankt Elisabeth in Neuburg: Seit dem Trägerwech­sel von den Elisabethi­nerinnen auf die Katholisch­e Jugendfürs­orge der Diözese Augsburg e. V. (KJF) fährt man hier einen deutlich betriebswi­rtschaftli­cheren Kurs.
Foto: Christof Paulus Die KJF Klinik Sankt Elisabeth in Neuburg: Seit dem Trägerwech­sel von den Elisabethi­nerinnen auf die Katholisch­e Jugendfürs­orge der Diözese Augsburg e. V. (KJF) fährt man hier einen deutlich betriebswi­rtschaftli­cheren Kurs.

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