Kinderklinik Neuburg: Station öffnet wieder
Gesundheit Am Neuburger Krankenhaus geht es rund: In den vergangenen Monaten soll teilweise „Chaos“in der Kinderklinik geherrscht haben. Auch im Labor tut sich etwas
Neuburg Drei Monate ist die Station 14 der Neuburger Kinderklinik inzwischen geschlossen. „Den ganzen Winter durch herrschte Chaos“, berichten Insider. Und auch sonst scheint die Stimmung bei den Beschäftigten der KJF Klinik Sankt Elisabeth angespannt zu sein, zum Beispiel im Labor. Hierzu hat unsere Zeitung ein anonymer Brief erreicht. Was die Kinderklinik betrifft, gibt es jetzt einen Lichtblick: Zum 18. März wird die Station 14 wieder öffnen.
Weil Personal aus Neuburg in Ingolstadt aushelfen musste, war die Station 14 in der Abteilung Kinderund Jugendmedizin Anfang Dezember mit der Station 15 zusammengelegt worden (wir berichteten). In den Wintermonaten, in denen das Krankenhaus erfahrungsgemäß stärker ausgelastet ist als im Sommer, wurden die Folgen dieser Maßnahme allerdings schnell deutlich: In Zimmern, in denen sonst zwei Kinder lagen, mussten plötzlich drei oder vier untergebracht werden – manchmal mit Eltern. So heißt es zumindest aus gut informierten Kreisen. Die kranken Kinder sollen teilweise in Betten auf dem Gang gelegen haben oder auf andere Abteilungen des Krankenhauses verteilt worden sein. Das Spielzimmer soll zum Patientenzimmer umfunktioniert worden sein.
Die Eltern bekommen Infozettel der Klinikleitung, auf denen ihnen die derzeitige Situation erklärt wird. Sie sollen Anliegen aufschreiben, Verbesserungsvorschläge und auch Lob. Die meisten zeigten Verständnis, hört man aus dem Krankenhaus. „Das Personal versucht, uns ein gutes Gefühl zu geben und alles von uns fernzuhalten. Ich bin zufrieden“, erzählt eine Mutter, deren Kind vor Kurzem in der Kinderklinik behandelt wurde.
„Mit der Eröffnung steht wieder das gesamte Raumkontingent zur Verfügung“, teilt die KJF Klinik Sankt Elisabeth auf Nachfrage schriftlich mit. Wie man hört, sollen dort aber zunächst weniger Kinder als früher aufgenommen werden. „Die Zeit der vorübergehenden Schließung wurde dazu genutzt, um notwendige Renovierungsarbeiten im vierten Stock durchzuführen“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Zudem hätten die Begleitpersonen der Frühgeborenen von der Intensivstation auf der Station 14 einen Platz zum Übernachten gehabt. „Die KJF Klinik ist froh, dass die vorübergehende Schließung von den Mitarbeiterinnen so gut gemeistert wurde, die Station wieder in Betrieb geht und alle Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können“, schließt die Mitteilung.
Was die derzeit vakante Stelle des Chefarztes der Anästhesie betrifft, und wie es mit dem Labor des Krankenhauses weitergeht, dazu äußerte sich die Klinikleitung trotz Anfrage nicht. Bereits im Dezember sagte Geschäftsführerin Ulrike Kömpe, dass das Labor umstrukturiert werde. Bei der Frage, ob Stellen gestrichen werden sollen, legte sie sich damals nicht fest. „Nicht im großen Stil“, versicherte die Geschäftsführerin jedoch. Zwischenzeitlich ging bei unserer Zeitung nun der anonyme Brief eines Arbeitnehmers ein, der seinen Namen nicht nennen will, weil er sonst, wie er erklärt, Repressalien fürchte. Er schreibt – und dies wurde von einer anderen Quelle so bestätigt –, dass es Überlegungen gebe, das Labor, wie man es bisher kennt, im April zu schließen. Die Mitarbeiter sollten dann durch sogenannte „Point-of-Care-Testing-Geräte“ersetzt werden, die nur noch bestimmte Parameter messen könnten. Proben für komplette Laboruntersuchungen sollten künftig nach Augsburg geschickt werden, in ein Labor, das lediglich Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung stehe, während das Neuburger Labor bislang an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr besetzt sei. Notfallpatienten könnten dann, so die Meinung des anonymen Schreibers, nicht mehr akkurat versorgt werden. Informationen unserer Zeitung zufolge, soll dieses Vorhaben aber noch einmal gekippt worden sein. Wie zu erfahren war, soll die Laborqualität erhalten bleiben, die Mitarbeiter werden allerdings ab April von einem Labordienstleister übernommen.