Auf zum Tanz der Bergmolche
Natur Im Frühjahr ist er auffällig und knallbunt gefärbt. Den Rest des Jahres lebt er ziemlich unscheinbar: der Bergmolch. Fachleute haben ihn zum „Lurch des Jahres 2019“gewählt
Mit ein bisschen Glück kann man ihn im Frühjahr entdecken, zum Beispiel in kleinen Tümpeln oder im Gartenteich. Im Frühjahr trägt der Bergmolch nämlich sein sogenanntes Wasserkleid – und das ist ganz schön auffällig! Vor allem bei den Männchen: Bei ihnen verfärbt sich der Rücken blau, die Seiten sind weiß-schwarz gepunktet und der Bauch ist knallorange.
Mit diesen auffälligen Farben wollen die Männchen in der Paarungszeit die Weibchen beeindrucken. Dazu führen sie auch noch eine Art Tanz auf. „Sie stellen sich quer vor das Weibchen, sodass dieses nicht vorbei kann, und beginnen dann heftig mit ihrem Schwanz zu wedeln“, verrät der Fachmann Axel Kwet. Dabei fächern sie den Weibchen einen besonderen Duftstoff zu.
Bei uns findet man die Tiere vor allem im Süden und in der Mitte Deutschlands. In großen Teilen im Nordosten kämen die Tiere dagegen nicht vor, sagen Experten. „Dafür kann man sie im Gebirge entdecken, sogar oberhalb der Baumgrenze. Daher hat der Bergmolch auch seinen Namen“, erklärt Axel Kwet. Bergmolche gehören zu den Amphibien, auf Deutsch sagt man auch Lurche. Das bedeutet, die Tiere leben sowohl im Wasser als auch an Land.
„Was viele nicht wissen, Molche verbringen sogar die meiste Zeit ihres Lebens an Land. Dort verstecken sie sich aber so gut, dass man sie nur sehr selten zu Gesicht bekommt“, erklärt Axel Kwet. Nach der Paarungszeit krabbeln die Tiere ab etwa Mai aus dem Wasser. Dann verändert sich auch ihre Färbung. Die Molche tragen nun ihr sogenanntes Landkleid. Das ist braunschwarz, also sehr unscheinbar. An Land verstecken sich die Tiere zwischen Wurzeln, morschem Holz und großen Steinen – überall dort, wo es schön feucht ist.
Etwas bringt die Forscher aber noch zum Rätseln
Den Winter verbringen Bergmolche wie alle Amphibien in einer Art Starre, etwa im Boden. Dort sind sie vor Frost geschützt. Wenn sie daraus wieder erwachen, machen sie sich zur Paarung auf den Weg zu einem Gewässer. Dabei suchen sie nicht unbedingt jedes Jahr dasselbe Gewässer auf. Wie sich die Tiere genau orientieren, haben die Forscher noch nicht herausgefunden. „Man vermutet aber, dass sie sich nach dem Stand der Sonne richten und nach dem Erdmagnetfeld“, verrät der Forscher. (dpa)