Eine Haarnixe sorgt für Gesprächsstoff
Stadtrat Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth klärt über die Schadpflanze und deren Bekämpfung auf
Höchstädt Vor wenigen Wochen lautete eine Überschrift in der Heimatzeitung: „Millionen Schadpflanzen in Höchstädter Seen“. Wie bekannt wurde, sind unzählige Exemplare der sogenannten Carolina-Haarnixe bei einer Routine-Untersuchung in drei Gewässern gefunden worden. Und sie müssen schnellstmöglich entfernt werden, um einen größeren Schaden zu verhindern. So erklärte es Andreas Zehm, Botaniker am Landesamt für Umwelt in Augsburg. Er ist für die Maßnahmen in Höchstädt verantwortlich und sagte gegenüber unserer Zeitung: „Die Pflanze ist nicht giftig. Trotzdem ist sie weltweit gefürchtet. Dort, wo sie wächst, wächst langfristig nichts anderes mehr. Das gesamte Ökosystem gerät aus den Fugen. Es gibt weniger Gewässerlebewesen. Zahlreiches Kleingetier findet nichts mehr zu fressen.“Aktuell werden die verschiedenen Bekämpfungsmaßnahmen, die noch heuer gestartet werden sollen, geplant und genau vorbereitet. Auch, weil es in Europa, wie berichtet, bislang nur eine einzige erfolgreiche Bekämpfung zu verzeichnen gibt.
Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth hat sich auch mit der Schadpflanze beschäftigt. Ihm war es am Montag bei der Stadtratsitzung „ein Anliegen“, sich zu diesem Thema zu äußern. Er sagte, dass es keinerlei Einschränkungen gebe, die Fischer weiter aktiv sein können und niemand, der in die Seen hüpft, „von der Pflanze gepackt wird“. Als er die Überschrift in der Zeitung las, habe er schon „fast Angst“bekommen. Er erläuterte, dass die Schadpflanze schon Jahre in den Seen ist und „alles halb so wild ist“. Man müsse sich nun um die Bekämpfung kümmern, damit sich die Haarnixe nicht weiter ausbreite. Maneth präsentierte Folien, die die betroffenen Seen und Gebiete zeigte.
Wie berichtet, werden laut Botaniker Zehm drei verschiedene Methoden in Höchstädt versucht: mit Karpfen, Tauchern und eine Art Kärchern unter Wasser. Ursache für die Ansiedlung der Schadpflanze könnte laut Zehm ausgeschüttetes Aquarienwasser sein. „Da reicht eine einzelne Person als Auslöser. Die ökologischen Folgen sind enorm und wären leicht vermeidbar“, so der Experte im Interview. In Deutschland ist die Schadpflanze aktuell nur noch einmal in Nordrein-Westfalen entdeckt worden. Und eben in Höchstädt. Millionenfach, wie Zehm bestätigte.