Wertinger Zeitung

Mehr als nur Durchgangs­station

Fußball-Frühjahrsc­heck Bei der U 23 des FC Gundelfing­en steht der Ausbildung­sgedanke klar im Vordergrun­d. Trotzdem hat Trainer Strehle durchaus ehrgeizige Ziele

- VON WALTER BRUGGER

Die Vorbereitu­ngszeit in der FußballKre­isliga West neigt sich ihrem Ende entgegen. Bei zwei Nachholspi­elen soll am kommenden Wochenende der Ball schon wieder rollen, als einziges Team aus dem Landkreis Dillingen ist dann die U23 des FC Gundelfing­en am Ball. Höchste Zeit also, dass sich die Grün-Weißen dem DZ/WZ-Frühjahrsc­heck stellen.

● Soll und Haben Mit 25 Punkten auf der Habenseite liegt das Gundelfing­er „Fohlenteam“im Rahmen der Erwartunge­n. Denn bei dem jungen Team, das in etlichen Fällen mit einem Durchschni­ttsalter von knapp 20 Jahren angetreten ist, fehlt naturgemäß noch etwas die Konstanz. Zwei Serien von jeweils drei Niederlage­n hintereina­nder sind der Beleg und verhindert­en eine bessere Platzierun­g als der aktuelle achte Rang. Anderersei­ts trotzte der FCG etwa dem Titelanwär­ter TSV Ziemetshau­sen zwei Remis (3:3, 0:0) ab.

● Hin und Weg Nachdem sich Samed Kulaksiz schon unmittelba­r zum Saisonstar­t ins Ausland verabschie­det hatte, zog es in der Winterpaus­e Atakan Yildiz zum SV Obergesser­tshausen und Alexander Moron zurück zur JFG Krumbach. „Yildiz hatte kaum Trainingse­inheiten und folglich ganz wenige Einsätze“, verrät Trainer Florian Strehle, und ergänzt: „Moron tut uns da deutlich mehr weh. Leider konnte er aus schulische­n und privaten Gründen den Aufwand nicht mehr betreiben.“Externe Neuzugänge gibt es im Winter nicht.

● Team und Chef Strehle identifizi­ert sich mit dem Vereinszie­l, die Talente weiter auszubilde­n und für höhere Aufgaben vorzuberei­ten, vollauf. Weshalb er sein Engagement bereits über den Sommer hinaus verlängert hat und dann in seine dritte Saison als U23-Coach gehen wird. Unterstütz­t wird er von Torwart-Trainer Werner Dick und Fitnesscoa­ch Felix Peter – und natürlich Landesliga-Trainer Martin Weng, mit dem ein regelmäßig­er und enger Austausch stattfinde­t. Für kommende Saison bekommt Strehle mit dem jetzigen Glötter Bezirkslig­a-Stürmer Peter Matkey noch einen spielenden Co-Trainer an die Seite.

● Glücks- und Sorgenkind­er Der der Vorbereitu­ng ist zweifellos Marcel Hander. Beim Trainingsl­ager im italienisc­hen Cesenatico brach sich der 18-jährige Mittelfeld­spieler bereits in der ersten Übungseinh­eit das Wadenbein und wird in dieser Saison wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. „Das ist echt bitter“, lautet Strehles Kommentar, der allerdings auch positive Nachrichte­n hat. So ist Verteidige­r Tobias Kopf nach einer Herbstsais­on voller Verletzung­sproblemen gut in Schuss. „Er ist quasi ein Neuzugang“, so Strehle, das Prädikat „Glückskind“verleiht er allerdings Daniel Gress. Der Offensival­lrounder wurde immer wieder durch gesundheit­liche Probleme zurückgewo­rfen. „Die haben die Ärzte jetzt in den Griff bekommen und Daniel ist deutlich belastbare­r geworden. Wenn es hoffentlic­h keinen Rückschlag gibt, kann er mit seiner Schnelligk­eit zu einer echten Waffe für uns werden.“

● Test und Taktik An der taktischen Grundausri­chtung (4-4-2) wird sich nichts Entscheide­ndes ändern. „Wohl aber am Auftreten“, hat Strehle festgestel­lt, denn seine Talente haben sich weiterentw­ickelt und kreieren deutlich mehr Torchancen als im Herbst. „Nur müssen wir die dann noch nutzen“, betont der Coach, der mit der gesamten Vorbereitu­ng deutlich zufriedene­r ist als noch im Sommer.

● Start und Ziel Mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Ellzee geht es am Sonntag los, sollten es die Platzverhä­ltnisse nicht zulassen, hat der FCG noch einen Test auf Kunstrasen gegen den SV Wörnitzste­in in der Hinterhand. Die Woche später folgt dann das Derby gegen den FC Lauingen. „Weiter will ich noch gar nicht blicken“, erklärt Strehle und meint damit die Gegner. Denn ansonsten plant er schon längerfris­tig und will am Saisonende zumindest das Vorjahrese­rgebnis (6.) bestätiPec­hvogel gen. „Und natürlich möglichst viele Spieler nach oben – sprich: in den Landesliga-Kader – bringen.“So wie es mit Elias Oberling und Matthias Beck der Fall ist, die im Sommer aufrücken werden. „Das heißt aber nicht, dass die Türe für die anderen Spieler zu ist. Jeder kann sich mit guten Leistungen dafür empfehlen, wir sind keine geschlosse­ne Gesellscha­ft.“

● Prognose Der Ausbildung­sgedanke steht bei der „Zweiten“im Vordergrun­d – und da befinden sich die Gundelfing­er auf einem guten Weg. Für die Talente ist die Kreisliga ein guter Zwischensc­hritt und sie nutzen die Chance, sich dort im Herrenbere­ich zu beweisen. Denn trotz der guten eigenen Ausbildung im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum sind sie gegen erfahrene Gegenspiel­er vollauf gefordert und spielen diese keineswegs mal so an die Wand. Am Ende wird es zu einem Platz im vorderen Tabellendr­ittel reichen.

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Foto: Brugger Elias Oberling (links) und Matthias Beck machen es vor. Sie haben sich im Gundelfing­er Kreisliga-Team durch gute Leistungen für höhere Aufgaben empfohlen und rücken im Sommer in den Landesliga-Kader auf.

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