Chemnitz wehrt sich
Rassismus-Skandal hat ein Nachspiel
Chemnitz Mit der Unterstützung des entlassenen Daniel Frahn wehrt sich der Chemnitzer FC gegen Teile der eigenen Fans und deren rassistischantisemitischen Entgleisungen. Verantwortliche des Drittligisten erstatteten am Sonntag aufgrund der Äußerungen während des Spiels bei Bayern München II Anzeige bei der Polizei Chemnitz. Frahn behielt sich in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit seiner Entlassung rechtliche Schritte vor.
„Diese unzumutbaren Äußerungen von Teilen des Fan-Anhangs, bei denen Spieler und Verantwortliche beleidigt, rassistisch oder antisemitisch verunglimpft werden, sind vollkommen inakzeptabel – diese Personen gehören vom Verein ausgeschlossen“, schrieb Frahn am Montag in einem Facebook-Eintrag.
Während des Spiels hatten CFCAnhänger nach Angaben des Klubs Geschäftsführer Thomas Sobotzik als „Judensau“beschimpft und sich mit Frahn solidarisiert. Es sollen Worte wie „Thomas Sobotzik, du Judensau“und
„Daniel Frahn ist wenigstens kein Neger“gefallen sein. Dies habe auch Frahn von ehemaligen Mitspielern erfahren.
„Ein absoluter Tiefschlag, den ich mit großer Bestürzung wahrgenommen habe, war der Ausspruch meines Namens im Zusammenhang mit einer rassistischen Beleidigung“, schrieb Frahn: „An dieser Stelle distanziere ich mich ganz klar von solchen Äußerungen und werde mir strafrechtliche Schritte vorbehalten, sollte mein Name weiterhin in Zusammenhang mit rechtsradikalen Beleidigungen verwendet werden.“Der CFC hatte Frahn Anfang August wegen seiner angeblichen Nähe zur rechten Szene gekündigt.
Der Sprecher der Fanszene hatte nach Gesprächen mit in München anwesenden Anhängern die Behauptung des Klubs dem MDR nicht bestätigen können. Polizeikräfte vor Ort hätten ebenfalls keine solche Äußerungen gehört, wie die Polizei BR24 mitteilte. Der Fall werde weiterhin geprüft. „Die Fanszene, die versucht, das zu relativieren, hat total versagt“, meinte dagegen der umstrittene CFC-Insolvenzverwalter Klaus Siemon im Kicker.