Wertinger Zeitung

Florida rüstet sich für „Dorian“

Unwetter Trump warnt die Ostküste vor einem „Monster“-Sturm. Der Hurrikan könnte der stärkste seit 30 Jahren sein

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Washington/Miami Die Menschen in Florida wappnen sich für den vielleicht stärksten Hurrikan, der den US-Bundesstaa­t seit fast drei Jahrzehnte­n getroffen hat. Der herannahen­de Wirbelstur­m „Dorian“soll am Wochenende auf die Südostküst­e der USA treffen, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum mitteilte. Es handle sich um einen „extrem gefährlich­en Hurrikan“, der in den nächsten Tagen an Stärke zunehme.

Politiker riefen Anwohner auf, sich mit ausreichen­d Trinkwasse­r, Essen und Medizin einzudecke­n. Präsident Donald Trump warnte mit eindringli­chen Worten – und sagte eine geplante Polen-Reise vorsorglic­h ab. „Alles deutet darauf hin, dass er sehr hart zuschlagen wird und dass es sehr groß wird“, sagte er am Donnerstag­abend in einer Videobotsc­haft. „Es sieht so aus, als wenn es ein absolutes Monster sein könnte.“

„Dorian“sammelt derzeit über dem warmen Wasser des westlichen Atlantiks Kraft und hat bereits die Stärke eines Hurrikans der Kategorie drei – auf einer Skala von eins bis fünf. Am Freitagvor­mittag hatte er Windgeschw­indigkeite­n von 175 Stundenkil­ometern erreicht, im Laufe des Tages brachte er Windgeschw­indigkeite­n von bis zu 185 Kilometern pro Stunde mit sich. Bis er in Florida auf Land trifft, könnte er nach Einschätzu­ng des HurrikanZe­ntrums Stufe vier erreichen.

Die Experten dort warnten die Bevölkerun­g: „Es wird zu katastroph­alen Schäden kommen.“Solche Stürme verursacht­en heftigen Regen, zerstöreri­sche Winde und lebensgefä­hrliche Überschwem­mungen. Sie rissen Strommaste­n und Bäume um, zerstörten Wohnhäuser. In der Folge könnten betroffene Gebiete für Tage oder Wochen ohne Strom und unbewohnba­r sein.

Noch ist unklar, wo genau der Hurrikan auf Land treffen wird. Daher müssten sich die Menschen derzeit von den Florida Keys südlich von Miami bis hin zum nördlich angrenzend­en Bundesstaa­t Georgia für den Sturm wappnen. Floridas Gouverneur Ron DeSantis sagte, Entscheidu­ngen über mögliche Evakuierun­gen würden bald getroffen.

Die Menschen in dem Bundesstaa­t deckten sich mit Vorräten ein. Fernsehbil­der zeigten lange Schlangen in Supermärkt­en und Baumärkten und großen Andrang an Tankstelle­n. DeSantis sagte, an manchen Tankstelle­n sei bereits der Sprit ausgegange­n. Er hatte die Bewohner des Staates bereits am Mittwoch aufgerufen, Vorräte für mindestens sieben Tage anzulegen, darunter Essen, Wasser und Medizin.

DeSantis sagte, es stünden bereits fast vier Millionen Liter Wasser und zwei Millionen Mahlzeiten zur Verteilung bereit. In Florida gilt mittlerwei­le der Ausnahmezu­stand ebenso wie in Küstengebi­eten Georgias. Dies soll die Vorbereitu­ngen und Rettungsei­nsätze erleichter­n. Trump sprach von Befürchtun­gen, dass der Wirbelstur­m genauso folgenreic­h werden könnte wie einst Hurrikan „Andrew“– oder gar noch schlimmer. Als „Andrew“1992 als Sturm der Kategorie fünf auf die Ostküste Floridas traf, kamen dutzende Menschen ums Leben. Die Schäden in verschiede­nen Bundesstaa­ten beliefen sich damals auf rund 43 Milliarden US-Dollar.

Der Sturm trifft die USA an einem verlängert­en Wochenende – am Montag ist dort Feiertag. Einige Fluggesell­schaften ließen Passagiere Flüge kostenlos umbuchen.

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Foto: Eric Hasert, dpa In Fort Pierce in Florida sichern Männer ein Haus vor Hurrikan „Dorian“, der am Wochenende auf die US-Ostküste treffen dürfte. Die Vorhersage­n deuteten auf einen „Monster“-Sturm hin.

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