Wertinger Zeitung

So bunt können 650 Quadratmet­er sein

Mein Paradies Johann Östreicher und Ina Ullrich haben nicht nur einen großen, sondern auch einen besonders schönen Garten in Wortelstet­ten. Den hegen und pflegen sie aus purer Leidenscha­ft – und mittlerwei­le auch rückenscho­nend

- VON BRIGITTE BUNK

Wortelstet­ten Begeistert zeigt Ina Ullrich auf die Blumenwies­e mitten in ihrem Garten und sagt zu Johann Östreicher: „Die ist heuer richtig schön, so viele leuchtende, bunte Farben hatten wir noch nie.“Nicht nur der bunte Flecken inmitten des Rasens zieht die Blicke auf sich: Wohin das Auge blickt, gibt es allerhand zu entdecken in dem 650 Quadratmet­er großen Garten, der das vor 27 Jahren gebaute Haus in Wortelstet­ten umgibt. Vor vier oder fünf Jahren, als in Wertingen die bunten Blütenfläc­hen am Straßenran­d die Blicke auf sich zogen, fragten die Hobbygärtn­er nach der Blumenmisc­hung und kauften kurzerhand die Samen. Jedes Jahr säen sie diese neu aus, heuer mischten sie noch weitere Samen dazu, die sie herumliege­n hatten und freuen sich nun über das bunte Allerlei. Vor allem, wenn sie auf ihrer Terrasse sitzen.

Dabei fällt ihr Blick auch auf die Ahornbäume, die inzwischen rund acht Meter in die Höhe gewachsen sind, und die Apfel-, Kirsch- und Zwetschgen­bäume und die Sträucher darunter, weit überragen. Johann Östreicher beobachtet seit rund zehn Jahren, wie sich jeder einzelne Baum entwickelt. Er schneidet die Seitentrie­be immer wieder weg, damit der Stamm gerade nach oben wächst. Die Krone hält er klein, damit sie dem Wind nicht so viel Angriffsfl­äche bietet.

Am linken Gartenrand, von der Terrasse aus gesehen, ist das Gemüsebeet. Beziehungs­weise, bis vor zwei Jahren war da ein normales Gemüsebeet, das inzwischen durch ein Gewächshau­s und zwei Hochbeete ersetzt wurde. Ina Ullrich greift in die herunterhä­ngenden Blätter und erzählt: „Die Kapuzinerk­resse ist die letzten zwei Wochen so richtig gewachsen, weil sie Feuchtigke­it bekommen hat.“Sie freut sich über die roten Blüten, die ebenso wie die Blätter essbar sind und nun als Deko zum Salat oder auch mal auf dem Gyrostelle­r landen. Tomaten, die keinen Platz mehr im Gewächshau­s gefunden haben, sind ebenso im Hochbeet zu finden, auch die roten Rüben wachsen hervorrage­nd.

Überhaupt sind Johann Östreicher und Ina Ullrich begeistert von dem, aus zugeschnit­tenen Romaplatte­n, selbst zusammenge­bauten Hochbeet. Im Frühjahr haben sie, nach dem Schnitt der Obstbäume, die Zweige, erst danach die Erde hineingefü­llt. Und jetzt sind sie froh, dass sie den schon lange gehegten Plan endlich umgesetzt haben, sagt Östreicher: „Wir müssen uns nicht mehr bücken, haben den besseren Überblick, das ist eine saubere Sache. Alles wächst besser und auch von den Schnecken her müssen wir uns keine Sorgen mehr machen.“

Aus dem Gewächshau­s heraus leuchten die roten Tomaten, doch genügend Nachschub für die nächsten Wochen hängt noch an den Pflanzen. Auch Paprika, Salat, Kohlrabi, Auberginen, und „Gurken ohne Ende“sind der Lohn für die Investitio­n. „Ich hab’ schon fast 20 Gläser Essiggurke­n eingeweckt und wir verschenke­n auch viele“, weiß sich Ina Ullrich zu helfen. Kürzlich fragte sich Johann Östreicher, was denn im Gewächshau­s so an die Scheibe klopft, sagt er und lacht. Da hat er doch tatsächlic­h einen Frosch entdeckt, der hineingehü­pft war. Ob er noch drin ist, wer weiß? Rechts, von der Terrasse aus gesehen, leuchten unzählige gelbe, orange und lila Dahlien herüber, die kombiniert mit weißen Rosen ein wunderschö­nes Bild ergeben. Eine Rispenhort­ensie ist dazwischen, die allerdings schon weitgehend verblüht ist. Ums Eck herum sind rote Rosen, die Stöcke sind schon 25 Jahre alt. Noch aus der Zeit, als der Garten nach dem Hausbau angelegt wurde. Der Lavendel ist schon geschnitte­n, fängt gerade wieder an zu treiben und wird noch mal blühen dieses Jahr, sind sich die Hobbygärtn­er einig.

Auch die Geranien und Petunien in den Blumenkäst­en lassen das Herz von Ina Ullrich jedes Mal aufgehen, sobald sie nach Hause kommt und in Richtung ihrer Haustür läuft. Dass die beiden dafür jeden Tag mindestens eine halbe Stunde zum Gießen investiere­n – das Wasser kommt aus der Zisterne, in die das Regenwasse­r läuft – und bei entspreche­ndem Wetter auch sonntags mehrere Stunden im Garten arbeiten, ist für sie keine Belastung. Sie machen es gerne, sehen das Ab- und Ausschneid­en, Rasenmähen, Unkraut jäten,… als Ausgleich zum doch oft stressigen Alltag. Ihnen ist auf jeden Fall klar: „Man muss dahinter sein, sonst verwildert alles und blüht nicht mehr.“Der Lohn ist ein wunderschö­ner Garten, in dem sie sich rundherum wohlfühlen, und gesunde Lebensmitt­el, die sie sich nach Lust und Laune in die Küche holen können. Gut, dass sie zum Würzen gleich eine Kräuterpal­ette mit Rosmarin, Thymian, verschiede­nem Basilikum, Blutampfer und Pimpernell­e parat haben.

Rosenstöck­e, die schon 25 Jahre alt sind

» Noch viel mehr schöne Bilder vom Garten in Wortelstet­ten gibt es unter www.wertinger-zeitung.de/wertingen

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Fotos: Brigitte Bunk Johann Östreicher und Ina Ullrich freuen sich über die wunderschö­nen, farbenpräc­htigen Blüten in ihrer Blumenwies­e mitten im Garten.
 ??  ?? Bunte Dahlien kombiniert mit den weißen Rosen ergeben ein wunderschö­nes Bild.
Bunte Dahlien kombiniert mit den weißen Rosen ergeben ein wunderschö­nes Bild.
 ??  ?? Die Ahornbäume, deren Seitentrie­be regelmäßig geschnitte­n werden, ragen weit über die Obstbäume und Sträucher hinaus.
Die Ahornbäume, deren Seitentrie­be regelmäßig geschnitte­n werden, ragen weit über die Obstbäume und Sträucher hinaus.
 ??  ?? Fast 20 Gläser Essiggurke­n hat Ina Ullrich schon eingemacht, doch Nachschub hat sie noch genug.
Fast 20 Gläser Essiggurke­n hat Ina Ullrich schon eingemacht, doch Nachschub hat sie noch genug.
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