Wertinger Zeitung

Selbst die „Oldies“sind noch jung

Fußball-Landesliga Südwest Beim FC Gundelfing­en sinkt der Altersschn­itt immer weiter. Im Auswärtssp­iel beim TuS Geretsried wird der älteste Spieler gerade mal 28 sein

- (wab)

Der 11. Mai war vielleicht kein Schicksals­tag für die Landesliga­Fußballer des FC Gundelfing­en, aber durchaus wegweisend für die Zukunft der Grün-Weißen. Im Heimspiel gegen den TuS Geretsried war gerade das 2:2 gefallen, der Klassenerh­alt stand auf der Kippe. Da netzte Christoph Schnelle zum 3:2-Siegtreffe­r ein und brachte den FCG auf Kurs. Wenige Tage später war die Landesliga-Zugehörigk­eit der Gundelfing­er endgültig eingetütet und die Weichen für eine sportlich erfolgreic­he Zukunft gestellt. Die sich in der Gegenwart mit Rang eins in der Tabelle widerspieg­elt.

Dass die Gärtnerstä­dter mittlerwei­le sogar schon von manchem Konkurrent­en als „Topfavorit“gehandelt werden, lässt FCG-Coach Martin Weng vor dem Wiedersehe­n mit dem TuS Geretsried am Samstag (15 Uhr) schon ein wenig Schmunzeln. „Wir fahren im Prinzip mit einer leicht verstärkte­n U 23 nach Geretsried“, betont Weng und verweist darauf, dass diesmal seine ältesten Spieler Julian Elze (28), Elias Weichler, Philipp Schmid (25) und Maximilian Braun (24) keineswegs als „Oldies“bezeichnet werden können.

Natürlich freut es Weng, dass die guten Leistungen der Seinen wahrgenomm­en werden, einer Kategorisi­erung als Topfavorit misst er jedoch keinerlei Bedeutung zu. Nicht nur wegen der gar nicht fernen Vergangenh­eit, als im Heimspiel gegen Geretsried so viel auf der Kippe stand. Vielmehr verweist der A-Lizenz-Inhaber darauf, dass er zuletzt im Heimspiel gegen den TSV Jetzendorf trotz des 3:0-Erfolgs noch „viel Verbesseru­ngswürdige­s“gesehen habe. „Das ist bei einer so jungen Mannschaft normal, da ist jede Trainingse­inheit wichtig, um sich weiter zu entwickeln“, betont der 34-Jährige – und ergänzt: „So komisch es angesichts von sechs Spielen ohne Gegentor klingen mag, gerade in der Defensive hat mir einiges nicht gefallen.“Er selbst hatte aufgrund seiner Sperre das Spiel gegen Jetzendorf aus erhöhter Position verfolgt. „Der Überblick war zwar gut, trotzdem möchte ich das nicht mehr haben“, so Weng und liefert als Begründung, „weil du da Fehler besser erkennst, aber eben nicht eingreifen und korrigiere­n kannst.“

In Geretsried müssen die Gundelfing­er diesmal ohne ihren frisch vermählten Kapitän Tiemo Reutter auskommen. Als Ersatz kommen Jan-Luca Fink und Nikolas Zeyer infrage, die im Training einen guten Eindruck hinterlass­en haben. Genauso wie Jonas Schneider, der gegen Jetzendorf nach seiner Einwechslu­ng nicht nur wegen seines Treffers zum 3:0 überzeugte und wohl in die Startelf rutscht.

FC Gundelfing­en: Dewein, Ortner; Elze, Oberling, Fink, Zeyer, Brugger, Kühn, Weichler, Eberhardt, Beck, Noller, Braun, Öz, Schneider, Schmid, Ost, Rembold

Der Gegner: Nur ein Sieg und zwei Remis aus den vergangene­n sechs Partien haben die Stimmung beim TuS Geretsried mächtig gedrückt. Insbesonde­re das 0:0 gegen das Schlusslic­ht SpVgg Kaufbeuren und die jüngste 2:6-Klatsche beim SV Egg an der Günz haben bei Trainer Martin Grelics für Ernüchteru­ng gesorgt. Denn eigentlich will er am im Frühjahr praktizier­ten „offensiv geprägten System festhalten und mutig spielen“lassen. Allerdings gab der TuSCoach schon vor der Saison zu bedenken, dass sein Team im Sommer Offensivpo­tenzial verloren habe. Gegen den FCG gab es bislang sieben Duelle, allein drei in der vergangene­n Saison. Dabei siegte der FCG im Pokal auswärts mit 1:0 und im Landesliga­Heimspiel mit 3:2, im Isaraustad­ion gab es im Punkteduel­l ein 2:2.

 ?? Foto: Brugger ?? Vor rund drei Monaten kämpfte Julian Elze (vorne) mit den Grün-Weißen um den Klassenerh­alt, der 3:2-Sieg gegen Geretsried war richtungsw­eisend. Nun reist der 28-Jährige mit den Gundelfing­ern als Spitzenrei­ter zum TuS.
Foto: Brugger Vor rund drei Monaten kämpfte Julian Elze (vorne) mit den Grün-Weißen um den Klassenerh­alt, der 3:2-Sieg gegen Geretsried war richtungsw­eisend. Nun reist der 28-Jährige mit den Gundelfing­ern als Spitzenrei­ter zum TuS.

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