Die Kraft der Sonne nutzen
Nachhaltigkeit Strom und Warmwasser aus erneuerbaren Energien. So geht’s
Die zweite Hitzewelle in diesem Jahr hat es in sich gehabt: Rekordtemperaturen, Trockenheit und Waldbrandgefahr. Welche Kraft in der Strahlung der Sonne steckt, konnte man besonders stark spüren. Die Solaranlagenbesitzer freuen sich: Noch nie waren die Solarerträge so hoch wie im vergangenen Halbjahr.
Gleichzeitig sinken die Kosten für Anlagen zur Nutzung sowohl im Wärmebereich (Solarthermie) wie auch im Strombereich (Photovoltaik und Stromspeicher). Das bringt aktuell viele Hauseigentümer dazu, neu zu rechnen – zumal neben den steigenden Preisen für Energie aus nicht regenerativen Quellen, wie Öl, Gas oder Kohle zusätzliche Steuern für CO2-Emissionen drohen.
Sonne auf dem Dach – Klimaschutz im Wohnzimmer
Grundsätzlich ist eine Nutzung der Sonnenwärme über thermische Kollektoren und der anschließenden Speicherung für den Wärmebereich am einfachsten, da hier durch die Umwandlung der einfallenden Sonnenstrahlung in Wärme keine Energie verloren geht. Je nach Wärmebedarf und Platz für Speicher kann hier eine Heizungsunterstützung entsprechend dimensioniert werden. So kann zumindest der Warmwasserbedarf außerhalb der Heizperiode vollständig gedeckt sowie im Winter die Heizung unterstützt werden. Bei mehr Platz kann über entsprechend große Speicher auf eine zusätzliche Heizung im Winter weitgehend verzichtet werden.
Etwas komplizierter in der Verwendung ist die Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung. Hierbei wird über Photovoltaikmodule (PV) Sonnenstrahlung in Gleichstrom umgewandelt. Dieser kann dann in Batterien zur späteren Verwendung zwischengespeichert oder über sogenannte Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und sofort verwendet werden. Strom, der selbst nicht genutzt wird, kann zu einem festgelegten Tarif in das Stromnetz eingespeist werden.
Diese durch die Bundesregierung geförderte Einspeisevergütung sinkt jeden Monat. Derzeit beträgt der Preis für eingespeisten Strom 10,64 Cent pro kWh (für Anlagen bis 10 kW). Da der Preis für extern bezogenen Strom derzeit bei rund 30 Cent pro kWh liegt, ist es besonders kostensparend, den Eigenanteil zu steigern, das heißt: möglichst viel des erzeugten Stroms selbst zu verwenden. Trotz sinkender Förderung steigt aktuell die Attraktivität für Erzeugung und Speicherung von Strom, da Preise für Solarpanels, Wechselrichter und Stromspeicher fallen und die Amortisationszeit einer Solaranlage immer kürzer wird. Die bayerische Staatsregierung hat ein neues Photovoltaik-SpeicherProgramm ins Leben gerufen. Es ist Teil des bekannten 10000-HäuserProgramms. Seit 1. August können Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern einen Antrag auf Förderung eines neuen Stromspeichers in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage stellen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit für einen Zuschuss für die Installation einer privaten Ladestation für Elektrofahrzeuge.
Alle Informationen hierzu gibt es unter www.energieatlas-bayern.de. Informationen zu sonstigen Förderungen für erneuerbare Energien und Stromspeichern erhält man beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und bei der KfW Förderbank.
ⓘ
Guter Rat ist wichtig!
Welche Anlage sinnvoll ist und wie groß sie dimensioniert sein soll, sollte gut überlegt und an die Gegebenheiten angepasst werden. Je nach Einsatzbereich und technischen Anforderungen kommen verschiedene Technologien in Frage. Es ist ratsam, diese Investition individuell und mit einem Fachmann zu planen. Handwerksbetriebe, die Solaranlagen und Speichersysteme planen und einbauen und fachmännisch beraten, findet man in der Betriebsdatenbank des Klimaschutznetzwerkes unter www.klimaschutz-hwkschwaben.de.