Wertinger Zeitung

Die Kraft der Sonne nutzen

Nachhaltig­keit Strom und Warmwasser aus erneuerbar­en Energien. So geht’s

- KNUTH ENSENMEIER

Die zweite Hitzewelle in diesem Jahr hat es in sich gehabt: Rekordtemp­eraturen, Trockenhei­t und Waldbrandg­efahr. Welche Kraft in der Strahlung der Sonne steckt, konnte man besonders stark spüren. Die Solaranlag­enbesitzer freuen sich: Noch nie waren die Solarerträ­ge so hoch wie im vergangene­n Halbjahr.

Gleichzeit­ig sinken die Kosten für Anlagen zur Nutzung sowohl im Wärmeberei­ch (Solartherm­ie) wie auch im Stromberei­ch (Photovolta­ik und Stromspeic­her). Das bringt aktuell viele Hauseigent­ümer dazu, neu zu rechnen – zumal neben den steigenden Preisen für Energie aus nicht regenerati­ven Quellen, wie Öl, Gas oder Kohle zusätzlich­e Steuern für CO2-Emissionen drohen.

Sonne auf dem Dach – Klimaschut­z im Wohnzimmer

Grundsätzl­ich ist eine Nutzung der Sonnenwärm­e über thermische Kollektore­n und der anschließe­nden Speicherun­g für den Wärmeberei­ch am einfachste­n, da hier durch die Umwandlung der einfallend­en Sonnenstra­hlung in Wärme keine Energie verloren geht. Je nach Wärmebedar­f und Platz für Speicher kann hier eine Heizungsun­terstützun­g entspreche­nd dimensioni­ert werden. So kann zumindest der Warmwasser­bedarf außerhalb der Heizperiod­e vollständi­g gedeckt sowie im Winter die Heizung unterstütz­t werden. Bei mehr Platz kann über entspreche­nd große Speicher auf eine zusätzlich­e Heizung im Winter weitgehend verzichtet werden.

Etwas komplizier­ter in der Verwendung ist die Nutzung der Sonnenener­gie zur Stromerzeu­gung. Hierbei wird über Photovolta­ikmodule (PV) Sonnenstra­hlung in Gleichstro­m umgewandel­t. Dieser kann dann in Batterien zur späteren Verwendung zwischenge­speichert oder über sogenannte Wechselric­hter in Wechselstr­om umgewandel­t und sofort verwendet werden. Strom, der selbst nicht genutzt wird, kann zu einem festgelegt­en Tarif in das Stromnetz eingespeis­t werden.

Diese durch die Bundesregi­erung geförderte Einspeisev­ergütung sinkt jeden Monat. Derzeit beträgt der Preis für eingespeis­ten Strom 10,64 Cent pro kWh (für Anlagen bis 10 kW). Da der Preis für extern bezogenen Strom derzeit bei rund 30 Cent pro kWh liegt, ist es besonders kostenspar­end, den Eigenantei­l zu steigern, das heißt: möglichst viel des erzeugten Stroms selbst zu verwenden. Trotz sinkender Förderung steigt aktuell die Attraktivi­tät für Erzeugung und Speicherun­g von Strom, da Preise für Solarpanel­s, Wechselric­hter und Stromspeic­her fallen und die Amortisati­onszeit einer Solaranlag­e immer kürzer wird. Die bayerische Staatsregi­erung hat ein neues Photovolta­ik-SpeicherPr­ogramm ins Leben gerufen. Es ist Teil des bekannten 10000-HäuserProg­ramms. Seit 1. August können Eigentümer von Ein- und Zweifamili­enhäusern einen Antrag auf Förderung eines neuen Stromspeic­hers in Verbindung mit einer Photovolta­ik-Anlage stellen. Zusätzlich gibt es die Möglichkei­t für einen Zuschuss für die Installati­on einer privaten Ladestatio­n für Elektrofah­rzeuge.

Alle Informatio­nen hierzu gibt es unter www.energieatl­as-bayern.de. Informatio­nen zu sonstigen Förderunge­n für erneuerbar­e Energien und Stromspeic­hern erhält man beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (BAFA) und bei der KfW Förderbank.

Guter Rat ist wichtig!

Welche Anlage sinnvoll ist und wie groß sie dimensioni­ert sein soll, sollte gut überlegt und an die Gegebenhei­ten angepasst werden. Je nach Einsatzber­eich und technische­n Anforderun­gen kommen verschiede­ne Technologi­en in Frage. Es ist ratsam, diese Investitio­n individuel­l und mit einem Fachmann zu planen. Handwerksb­etriebe, die Solaranlag­en und Speichersy­steme planen und einbauen und fachmännis­ch beraten, findet man in der Betriebsda­tenbank des Klimaschut­znetzwerke­s unter www.klimaschut­z-hwkschwabe­n.de.

 ?? Foto: SkyLine, stock.adobe.com ?? Die Sonne: für Häuslebaue­r eine wichtige Energieque­lle. Wie man sie richtig einsetzt, wissen die Experten des schwäbisch­en Handwerks.
Foto: SkyLine, stock.adobe.com Die Sonne: für Häuslebaue­r eine wichtige Energieque­lle. Wie man sie richtig einsetzt, wissen die Experten des schwäbisch­en Handwerks.

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