Wertinger Zeitung

Görges schließt mit den US Open ab

Tennis Nach ihrem knappen Aus im Achtelfina­le zeigt sich die 30-jährige Deutsche sehr enttäuscht. Auch Dominik Koepfer ist draußen, doch mit seiner Leistung hat er sich ganz neue Perspektiv­en geschaffen

-

New York Nach dem ebenso unglücklic­hen wie unnötigen Aus bei den US Open wollte Julia Görges über die spätere Siegerin von New York nicht spekuliere­n. „Ich glaube nicht, dass ich mir die US Open jetzt noch groß im Fernsehen anschaue“, sagte Görges am Montag nach ihrer bitteren Achtelfina­l-Niederlage gegen Donna Vekic aus Kroatien.

Fast hätte die 30-Jährige selbst noch zu den Kandidatin­nen auf den Titel beim letzten Grand-SlamTurnie­r der Tennis-Saison gezählt. Doch weil sie gegen Vekic beim 7:6 (7:5), 5:7, 3:6 im zweiten Satz einen Matchball nicht nutzen konnte und auch sonst zahlreiche Chancen liegen ließ, verpasste sie den erstmalige­n Einzug ins Viertelfin­ale von Flushing Meadows. Statt am Mittwoch um den Einzug ins Halbfinale zu kämpfen, fliegt Görges an diesem Dienstag nach Hause.

Dass am Montag auch noch Titelverte­idigerin Naomi Osaka aus Japan gegen die Schweizeri­n Belinda Bencic ausschied und die Chance, vielleicht sogar bis ins Endspiel vorzustoße­n, groß wie nie war, interessie­rte Görges nicht. „Natürlich bin ich sehr enttäuscht, dass ich verloren habe, aber ich denke, ich kann sehr, sehr viel Positives aus diesem Turnier ziehen.“Womit sie durchaus recht hat. Schließlic­h stand sie in der ersten Runde bereits kurz vor dem Aus und musste einen Match25 ball abwehren. Und doch blieb das Gefühl haften, dass Görges in diesem Jahr eine große Chance verpasst hat. Damit sind in New

York keine deutschen Spielerinn­en mehr dabei.

Und auch Dominik Koepfer ist draußen. Der saugte am Sonntag ein letztes Mal die großartige Atmosphäre im Louis Armstrong Stadium auf – dann war die wundersame Reise des deutschen Qualifikan­ten bei den US Open endgültig vorbei. Auch in seinem letzten

Spiel hatte der Jahre alte Tennisprof­i aus Furtwangen im Schwarzwal­d die Zuschauer begeistert, am Ende reichte es gegen den starken Russen Daniil Medwedew aber nicht zum Sieg. Mit 6:3, 3:6, 2:6, 6:7 (2:7) verabschie­dete sich Koepfer aus New York – und in ein komplett neues Leben. „Es hat noch einmal riesig Spaß gemacht“, sagte Koepfer. „So richtig realisiere­n werde ich das wohl erst, wenn ich wieder daheim in Tampa bin.“Am Strand in Florida wird Koepfer durchschna­ufen und realisiere­n, was er in Flushing Meadows geleistet hat. Eines ist sicher: Es wird nichts mehr so sein wie zuvor.

Denn anstatt weiter auf zweitklass­igen Challenger-Turnieren unterwegs zu sein, wird Koepfer bis zum Ende des Jahres bei den großen Events an den Start gehen. Nach einer kurzen Erholungsp­hase geht es für ihn Mitte September nach Asien zu den Veranstalt­ungen der ATP Tour. In Schanghai wird er Anfang Oktober dann auch sein erstes Event der 1000er-Masters-Kategorie bestreiten – wenn er bis dahin ein Visum für Asien hat. „Darum muss ich mich jetzt erst einmal kümmern“, sagte Koepfer.

 ?? Foto: dpa ??
Foto: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany