Er spielte noch mit Polkakönig Ernst Mosch zusammen
Interview Stargast Berthold Schick musiziert am 8. September mit der Blaskapelle Unterthürheim. Er erinnert sich an seine Zeit bei den Egerländer Musikanten
Unterthürheim Nachdem die Blaskapelle Unterthürheim im März 2019 ihre konzertante Phase mit dem Jubiläumskonzert abgeschlossen hatte, hieß seitdem für die Musikerinnen und Musiker das Motto wieder „Polka, Walzer, Marsch – Wir l(i)eben Blasmusik“. Neben den Konzerten anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Musikvereins war das böhmisch-mährische Jahr der Unterthürheimer wieder voller Auftritte, unter anderem auf dem Osterplärrer in Augsburg, dem Volksfest in Wertingen oder der Friedenswallfahrt und dem Pfarrfest in Unterthürheim. Als Abschluss der diesjährigen böhmischmährischen Phase zeigt die Kapelle nochmals ihr ganzes Können. Am Sonntag, 8. September, um 18 Uhr findet der Blasmusikabend des Jubiläumsjahres der Blaskapelle Unterthürheim in der Turnhalle Pfaffenhofen statt. Dabei gastiert als Highlight Solist Berthold Schick. Er ist bekannt durch seine böhmische Formation „Berthold Schick und seine Allgäu 6“. Wir sprachen im Vorfeld mit dem Stargast.
Herr Schick, wann begann Ihre Liebe zur Blasmusik?
Berthold Schick: Bereits als Jugendlicher habe ich mich für die Blasmusik begeistern lassen. Schon damals hörte ich mit großer Vorliebe die Musik von Ernst Mosch und seinen Egerländer Musikanten sowie den Schwarzwaldmusikanten unter Rolf Schneebiegl.
Sie sind bekannt als Virtuose an der Posaune, dem Tenorhorn/Bariton oder dem Alphorn. Warum haben Sie sich in jungen Jahren für ein Blechblasinstrument entschieden? Und welches Ihrer Instrumente liegt Ihnen besonders am Herzen?
Schick: Mir liegen alle drei Instrumente sehr am Herzen. Warum ein Blasinstrument? Wahrscheinlich sind das die Zufälle des Lebens. Mein Heimatverein Rot an der Rot hat in meiner Jugendzeit die Nachwuchsarbeit professionalisiert und ich hatte wahnsinnig Glück, dieser Generation anzugehören: super Instrumentallehrer, super Musikverein, super Plattform… Es hat einfach alles gepasst. Ihre Leidenschaft zur Blasmusik führt dazu, dass Sie Teil renommierter Ensembles der böhmisch-mährischen Branche waren und aktuell Ihre eigene Formation „Berthold Schick und seine Allgäu 6“haben. Zwischen 1994 und 1999 waren Sie Mitglied bei „Ernst Mosch und seinen Egerländer Musikanten“. Haben Sie Ernst Mosch persönlich kennengelernt und hat Sie die Zeit mit dem König der Blasmusik geprägt?
Schick: Ich hatte die große Ehre, Ernst Mosch noch persönlich kennenzulernen und mit ihm zu musizieren. Von 1994 bis 1999 habe ich bei seinen Egerländer Musikanten gespielt und durfte noch erleben, wie er diese Musik verstand und interpretierte. Diese Zeit hat mich sehr nachhaltig geprägt. Von Ernst Mosch stammt auch die Aussage „Wer einmal mit unserer Musik infiziert ist, der wird sie immer lieben.“
Neben dem eigenen musikalischen Einsatz an den verschiedensten Instrumenten sind Sie auch als Arrangeur, Komponist und nicht zuletzt als Verleger Ihres Musikverlags „Novas Musikverlag“in der Blasmusikszene bekannt. Was inspiriert Sie, neue Musikstücke zu komponieren – schöne Momente, Orte, die Sie besuchen oder gar die Frauenwelt?
Schick: In der Tat benötigt es Inspirationen, aber auch Neugierde und Experimentierfreude, um neue Stücke zu komponieren. Bei mir sind es meistens besondere Orte und magische Momente bei Auftritten, die mich dann im Nachgang beflügeln, ein Stück zu komponieren.
Mit Ihrer 7er-Formation „Berthold Schick und seine Allgäu 6“waren Sie bereits in der Zusamtaler Region unterwegs. Haben Sie noch Erinnerungen an die Konzerte im Zusamtal rund um Unterthürheim? Freuen Sie sich, wieder mit den Unterthürheimern zu musizieren ?
Schick: Als Musikant fühlt man sich überall willkommen, wo man seine Musik zelebrieren kann. Wenn man dann schon ein paar Mal in der Gegend war, häufen sich die Freundschaften, was auch in der Zusamtaler Region der Fall ist.
Auf was dürfen sich die Gäste am Blasmusikabend der Unterthürheimer Musiker mit Ihnen als Gastsolist freuen?
Schick: Selbstverständlich auf Solos mit allen drei Instrumenten. ⓘ
Der Blasmusikabend des Musikverein Blaskapelle Unterthürheim findet am Sonntag, 8. September, um 18 Uhr in der Turnhalle Pfaffenhofen statt. Der Eintritt ist frei. Neben den musikalischen Schmankerln wird es auch kulinarische Köstlichkeiten geben.