Vorrang für Amazon?
Vorwurf: Post bevorzugt Pakete des US-Konzerns
Bonn Ärger mit oder über die Post kennt vermutlich fast jeder Verbraucher. Mal kommen die Pakete viel zu spät, mal liegt ein Abholschein im Briefkasten, obwohl man in der fraglichen Zeit zu Hause war. Seit Jahren häufen sich die Verbraucherbeschwerden über die Post bei der Bundesnetzagentur und auch den Verbraucherzentralen.
Doch zu diesen bekannten Ärgernissen kommt nun ein neuer Vorwurf dazu: Angeblich behandelt die Post Pakete des US-Versandriesen Amazon bevorzugt. Das berichtet die Welt. Der Grund: Die Deutsche Post wolle den Großkunden Amazon nicht verärgern, zumal der USHändler gerade dabei ist, eigene Logistikstrukturen in Deutschland aufzubauen, schreibt die Zeitung. Dazu komme ein gravierender Personalmangel in manchen Regionen Deutschlands. Es gebe zu wenige Mitarbeiter, um die versendeten Päckchen auch auszuliefern. Ein Postmitarbeiter berichtet der Zeitung, dass Pakete tagelang hin- und hergeschoben, nicht ausgeliefert würden und sogar verloren gingen. Stellt sich die Frage: Was ist dran an den Vorwürfen?
Die Antwort der Deutschen Post fällt kompliziert aus. Man biete verschiedene Dienstleistungs- und Service-Level an, teilt ein Sprecher mit. Das heißt: Je nach dem, was ein Kunde bucht und bezahlt, bekommt er zum Beispiel eine schnellere oder langsamere Lieferung. Innerhalb dieser verschiedenen Klassen „gibt es keine Bevorzugung oder Benachteiligung spezifischer Kunden, auch nicht in einzelnen Regionen“, sagt der Sprecher. Zudem gebe es auch „keine Verzögerungen wegen hoher Zustellmengen oder fehlender Fahrer“, teilt der Postsprecher weiter mit.