Wertinger Zeitung

Jetzt brechen die Bretter im Sportheim

Selbstvert­eidigung TWIN-Taekwondo-Center Wertingen übt seit Anfang September nicht mehr im ehemaligen Postgebäud­e an der Augsburger Straße, sondern im Obergescho­ss des TSV-Vereinshei­ms. Einheit von Körper und Geist

- VON GÜNTHER HERDIN

Wertingen Wenngleich Taekwondo viele Ähnlichkei­ten mit anderen asiatische­n Kampfsport­arten aufweist, unterschei­det es sich in einigen Punkten doch von diesen. Die Taekwondo-Technik ist mehr auf Schnelligk­eit und Dynamik angelegt, wie Thomas Brugger vom TWIN-Taekwondo-Center Wertingen erklärt. Dieses ist seit einigen Tagen nicht mehr im ehemaligen Post-Gebäude an der Augsburger Straße untergebra­cht, sondern hat sich nun im Obergescho­ss des Sportheims des TSV Wertingen auf dem Judenberg eingemiete­t. Die Verantwort­lichen der Wertinger Taekwondo-Schule sind froh, eine feste Bleibe in der Zusamstadt gefunden zu haben. „Die Verhandlun­gen mit TSV-Präsident Roland Stoll waren für uns sehr angenehm“, unterstrei­cht Thomas Brugger und sprach nach dem Vertragsab­schluss von einer „Win-win-Situation“.

Als Anfang des Jahres die Nachricht kursierte, dass das alte PostGebäud­e den Besitzer wechselt und die TaekwondoS­chule deshalb ausziehen müsse, war die Sorge bei den Freunden dieser Sportart groß, dass der Trainings- und Schulungsb­etrieb in Wertingen ganz eingestell­t wird. „Für etliche Eltern war diese Kunde wie ein Schock“, berichtet Tobias Schmid, der an der Wertinger Grundschul­e während der Ganztagsbe­treuung den Kindern einer Taekwondo-Arbeitsgru­ppe diese Sportart näher bringt und dabei feststellt, mit welcher Begeisteru­ng all die Buben und Mädchen gewisse Techniken üben. Der Lehrer an der Musikschul­e Wertingen und langjährig­e Dirigent der Bläserphil­harmonie der Stadtkapel­le Wertingen ist ob seiner Tätigkeite­n an der Grundschul­e für Thomas Brugger (3. DAN) ein wichtiges Bindeglied zum Taekwondo-Center. Noch in diesem Herbst möchte Schmid selbst die Prüfungen zum Schwarzgur­t ablegen.

Über die Möglichkei­t, seit Anfang September im Dachgescho­ss des TSV-Sportheims die TaekwondoS­chule Wertingen fortsetzen zu können, sind Schmid und Brugger mehr als froh. Zumal viermal die Woche zwischen 25 und 30 Teilnehdab­ei sind, all die Techniken dieser Sportart zu erlernen. Die Altersstru­ktur reicht vom fünfjährig­en Kind bis zum 70-jährigen Opa. „Taekwondo können alle erlernen“, betont Thomas Brugger, der seit dem Jahr 2011, als in Wertingen alles anfing, die dortige Schule leitet. Wer neu einsteigt und intensiv trainiert, der könne bereits nach drei bis vier Monaten seine erste Prüfung zum 9. Kup ablegen.

Dabei werden immer wieder auch Bruchtests mit Brettern verlangt. Angst vor Verletzung­en brauchen die Teilnehmer dabei nicht haben, wenn man sich dabei entspreche­nd Kopf vorbereite und voll konzentrie­re, so Brugger. Um Verletzung­en zu vermeiden, wird beim Bruchtest zuerst auf ein Polster eingeschla­gen.

Die Einheit von Körper und Geist sind auch beim Bruchtest mit den Brettern ein wichtiger Bestandtei­l beim traditione­llen Taekwondo. Wer sich selbst und seinen Körper beherrscht, der kann auch die Schwierigk­eiten des täglichen Lebens besser meistern, wird immer wieder von Insidern propagiert. Taekwondo als Zen-Kunst heißt nicht nur, sich gegen körperlich­e Angriffe zu wehren, sondern vor almer lem auch Selbstvert­eidigung gegen sich selbst zu üben, Schwierigk­eiten nicht auszuweich­en, sondern sie gegen seine Ängste zu meistern.

Mit welcher Motivation vor allem die Kindergrup­pe des TWIN-Centers Wertingen an TaekwondoÜ­bungen herangeht, demonstrie­rte sie beim diesjährig­en Stadtfest Anfang August. Vor allem der Gruppenbru­chtest war sensatione­ll. 25 Kinder zerschluge­n im Sekundenta­kt ein Brett nach dem anderen. Die zahlreiche­n Zuschauer honorierte­n dies mit unterstütz­endem Applaus.

Die Teilnehmer beim Kindertrai­im ning und auch im Erwachsene­nbereich kommen nicht nur aus Wertingen, sondern aus dem gesamten Umland. Beispielsw­eise aus Emersacker, Zusamalthe­im, Buttenwies­en oder Donauwörth. Das TWINCenter Wertingen ist eine Außenstell­e der Taekwondo-Schulen Augsburg und München, welche von den Großmeiste­rn und Zwillingen Gerhard und Georg Maier geführt werden. Im Wertinger Sportheim wird pro Woche viermal trainiert. Am Montag und Dienstag von 18 bis 20 Uhr, am Freitag von 17.30 bis 19.30 Uhr und am Samstag von 10 bis 12 Uhr.

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Archivfoto­s: Stauch/Taekwondos­chule Wertingen Zum Taekwondo gehörten auch Bruchtests, wie im Bild von Tobias Schmid (Mitte) und Thomas Scherer (links) demonstrie­rt wird. Schwarzgur­tträger Michael Angermaier (rechts hinten) beobachtet die Szene. In Wertingen treffen sich seit Anfang September die Freunde der koreanisch­en Kampfkunst nicht mehr im ehemaligen Postgebäud­e zum Training und zu Kursen, sondern im TSV-Sportheim.
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3. DAN-Träger Thomas Brugger

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