Das Monster aus dem Moos
Tierisch Wie ein Taxler eine neue Hamsterart entdeckte. Oder auch nicht
Was hat die Welt nicht schon alles gesehen! Einen schielenden Löwen (Clarence aus „Daktari“), ein sprechendes Pferd („Mister Ed“), lila Kühe (Milka). Und nun gibt es einen „großen Hamster mit sehr großen Zähnen“. Zumindest gab es ihn. Leider kam er unter die Räder und muss als ausgestorben gelten. Doch während seinen Artgenossen ein kurzes und wenig ruhmreiches Leben beschieden ist, wird der Groß-Zahn-Hamster in unserer Erinnerung quicklebendig bleiben. Entdeckt hat die bislang unbekannte Cricetinae-Art ein 49-jähriger Taxler in der Nacht auf Montag auf der Staatsstraße 2084, von Attaching kommend in Fahrtrichtung Schwaigermoos. Das Schwaigermoos, das zu den Moosorten der Gemeinde Oberding im oberbayerischen Kreis Erding zählt, war eine unwirtliche Gegend. Heute bedeckt, wie der Internetseite der Gemeinde zu entnehmen ist, der Großflughafen München einen beträchtlichen Teil des Mooses; im Zuge des Flughafenbaus siedelten auch „viele Moosbewohner ab und gaben ihre Anwesen auf“. Nur ein einsamer GroßZahn-Hamster, das Monster aus dem Moos, scheint unbemerkt die Zeiten überdauert zu haben. Bis es der Taxler überfuhr und der Polizei als „großen Hamster mit sehr großen Zähnen“beschrieb. Die hatte gleich Zweifel am Sensationsfund und vermerkte in ihrem Bericht: „Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Wildschwein und der Taxifahrer war nüchtern!“Also: keine b’soffene G’schicht. Aber eine wundersame.
Über die man sich in der Polizeiinspektion Freising am Dienstagabend „unzählige Anrufe“später immer noch wunderte: Inzwischen, weil Journalisten aus ganz Deutschland wissen wollten, was es mit dem Hamster, der eine „Wuidsau“war – oder umgekehrt –, auf sich habe.