Lieber ein alter Apple als ein neuer Noname
Ratgeber Macs oder MacBooks stehen bei Computernutzern hoch im Kurs. Sie sind aber sehr teuer. Ein Gebrauchtkauf kann eine Option sein
Solide Technik, Langlebigkeit und schlichtes, zeitloses Design stehen bei Käufern von Computern hoch in der Gunst. Genau das macht die Rechner der Marke Apple beliebt. Der Kauf eines Desktop-Rechners (Mac) oder Laptops (MacBook) sollte jedoch bei einer Investitionssumme, die meist im vierstelligen Bereich liegt, sehr gut überlegt sein. Gebrauchte Modelle können eine Alternative sein. Doch Schnäppchen sollte man auch hier nicht erwarten.
Anders als andere Computer können Macs mit einem Alter von einigen Jahren immer noch sehr teuer sein. „Sie kosten rund ein Drittel bis zur Hälfte des Neupreises“, beschreibt Johannes Schuster von der Fachzeitschrift Mac & i.
Für einen iMac, an dem man in ein paar Jahren noch Spaß hat, müsse man auf Plattformen, die gebrauchte Macs anbieten, zwischen 1000 und 1300 Euro in der DesktopVariante mit 21,5-Zoll-Display zahlen, sagt Sebastian Schack vom Fachmagazin Mac Life. Für den iMac mit 27-Zoll-Display kommt man nicht unter 1700 Euro weg, schätzt der Experte. Und: „Ein immer noch gut brauchbares MacBook Pro mit 13-Zoll-Display liegt zwischen 1300 und 1500 Euro.“
Ein Gebrauchtkauf erfordert besondere Aufmerksamkeit vom Käufer, wie Parsya Baschiri von der Verbraucherzentrale Bremen erläutert: „Die Produktbeschreibung sollte man sich genau anschauen.“Werden hier zum Beispiel nur schwammige Angaben hinsichtlich Funktionstüchtigkeit und Gebrauchsspuren gemacht, kauft man das Gerät lieber nicht. Es sei auch Vorsicht geboten, wenn der Verkäufer im Netz nur wenige Bilder oder gar nur ein Bild aus der Ferne präsentiert. „Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass mögliche Kratzer, Beulen oder weitere Schäden verdeckt werden sollen“, sagt Baschiri. Sofern möglich sollten Verbraucher vorab einen Systemcheck durchführen und einen Blick in die Systemeinstellungen werfen. Dort finden sich etwa Angaben zur Festplatte, zum Arbeitsspeicher und zum Betriebssystem. Ein Blick auf das Zubehör sei ebenfalls zu empfehlen. So sollte etwa das Ladekabel ein Original-Zubehör sein.
Produktfälschungen seien gerade bei Zubehörteilen ein Problem für Apple, erklärt Experte Schack. Netzteile, Adapterkabel und Co. würden gerne als vermeintliches Original selbst über Plattformen wie Amazon angeboten. Ein relativ sicherer Indikator für ein gefälschtes Apple-Produkt sei der Preis. Wenn der zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann handele es sich wahrscheinlich um eine Fälschung.
Wo bekommt man gebrauchte Macs und MacBooks her? Zum Beispiel bei Apple selbst, wie Schack erklärt. Im „Refurbished Store“kann man online verschiedene Modelle direkt über den US-Hersteller kaufen. Darüber hinaus gebe es viele Online-Ankaufportale und -Marktplätze. Aber auch ein stationärer Kauf ist möglich. So böten Händler vor Ort manchmal gebrauchte Geräte zu einem günstigeren Preis an.
Ganz wichtig zu wissen beim Gebrauchtkauf: „Händler müssen auf Gebrauchtgeräte ein Jahr Gewährleistung geben. Privatverkäufer natürlich nicht“, sagt Schack. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, was sich angesichts der immer noch hohen Preise grundsätzlich empfehle, sei bei einem offiziellen Händler wohl besser aufgehoben. Es könne zudem noch eine freiwillige Herstellergarantie vorhanden sein, die unter Umständen auf den Käufer übergeht, sagt Baschiri.
Benedikt Frank, dpa