Weldens Schützen lassen es krachen
Am Wochenende wird der 150. Geburtstag mit Gauböllerschießen und Streetfood gefeiert. Die Volksbühne Welden feiert ihr 30-jähriges Bestehen. Zum Umzug ist mit vielen Teilnehmern zu rechnen
Welden Auf eine lange Geschichte mit sportlichen und geselligen Höhepunkten blicken der Schützenverein 1869 und die Volksbühne Welden zurückblicken. Nun wird am kommenden Wochenende groß gefeiert. Der Schützenverein wird 150 Jahre alt, die Freilichtbühne 30 Jahre. Die Vorbereitungen für das Fest am Samstag, 14., und Sonntag, 15. September, laufen auf Hochtouren. Die Mitglieder des Festausschusses haben ein buntes Programm zusammengestellt.
In der Chronik des Marktes Welden heißt es: Der Schützenverein ist einer der ältesten Vereine des Marktes Welden und wurde unter dem Namen „Zimmerstutzengesellschaft“1869 in der Posthalterei und Gastwirtschaft Zur Post ins Leben gerufen. Das Schießen mit den Feuerstutzen war für einfache Leute jedoch zu kostspielig, deshalb wurde er bei der Bevölkerung „Herrenverein“genannt. Als Mitglied von damals wird in den Aufzeichnungen auch Oberförster August Ganghofer, der spätere Ministerialrat und Vater des Schriftstellers Ludwig Ganghofer, erwähnt.
Das Ende des Ersten Weltkrieges brachte auch das Ende der Zimmerstutzengesellschaft mit sich. 1919 wurde der Verein wiederbelebt. Gefestigt durch den Stamm begeisterter Sportschützen, überlebte der Schützenverein Inflation und NaziZeit. Damals erfreute sich das Kleinkaliberschießen auf dem Theklaberg großer Beliebtheit.
Bei Kriegsende 1945 standen die Schützen mit leeren Händen da. Gewehre und Stutzen waren beschlagnahmt worden und waren spurlos verschwunden. Doch auch diesmal arbeiteten beherzte Männer mit Begeisterung am Wiederaufbau des Schützenvereins. 1948 wurde aus der Laienspielgruppe und dem Schützenverein der gemeinsame Verein „Volksbühne und Schützenverein“gegründet. Der erste Auftritt der Volksbühne war am 19. März 1948 mit dem Theaterstück „Der Schmied von Ruhla“. Im November 1958 bekam der Verein seinen jetzigen Namen: Schützenverein 1869 und Volksbühne Welden. Zum Angebot des Vereins gehören die Theatergruppe, die alljährlich auf der Freilichtbühne mit ihren Inszenierungen für Furore sorgt, sowie Luftpistolen- und -gewehrschießen, Bogenschießen und die Böllerschützen.
Letztere stehen im Mittelpunkt, wenn die Geburtstagsfeier beginnt. Denn der Startschuss am Samstag wird in ganz Welden zu hören sein. Genau genommen ist es das Gauböllerscheißen des Schützengaus Augsburg, das auf dem Theklaberg stattfindet. Um 16 Uhr treffen sich die Schützen am Sonnwendfeuerplatz. Dort wird es für etwa 15 Minuten etwas lauter werden. „Das Böllerschießen ist etwas ganz Besonderes, es ist Brauchtumspflege und eine Bereicherung des kulturellen Lebens“, sagt Marcus Schneider vom Schützenverein.
Im Anschluss daran, etwa um 18 Uhr, wird am Markttreff gefeiert. Dazu sind alle Mitglieder Freunde des Vereins eingeladen. Für das leibliche Wohl sorgen StreetfoodWägen und eine Cocktailbar. Um 20 Uhr ist Party-Abend mit DJ Toni.
Der Sonntag beginnt um 8 Uhr mit Weißwurstfrühstück am Markttreff, danach um 9.30 Uhr beginnt die Aufstellung zum Fahnenzug. Nach dem anschießenden Festgottesdienst mit Fahnensegnung um 10 Uhr findet ein gemeinsamer Festzug zum Markttreff statt. Mit zahlreichen Teilnehmern ist zu rechnen, schließlich hat der Schützengau Augsburg seine Mitglieder zur Teilnahme aufgerufen.
Am Markttreff beginnt der Festbetrieb mit Streetfood und Musik. Um 14 Uhr werden verdiente Mitglieder geehrt. Kaffee und Kuchen runden das Fest ab. Nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene zeigen Luftballonkünstler ihr abwechslungsreiches Programm. Großen Spaß für Jung und Alt verspricht das Blasrohrschießen. Der Festausklang ist gegen 20 Uhr. Parkplätze gibt es auf dem Weldener Festplatz. Beim Böllerschießen empfiehlt der Verein zudem, die Plätze auf dem Theklaberg und am Schützenheim zu nutzen. Von dort seien es nur wenige Meter bis zum Schießplatz.