Wertinger Zeitung

Wie viele Urnengräbe­r braucht Binswangen?

Gemeindera­t Im Binswanger Friedhof soll ein Platz für die Urnenbesta­ttung gestaltet werden. Die Sitzung begann mit einem Totengeden­ken

- VON BRIGITTE BUNK

Binswangen Dieses Mal begann die Binswanger Ratssitzun­g mit einem Totengeden­ken. Mit Josef Gumpp, Walter Käsmayr und Heinz Petz sind gleich drei ehemalige Gemeinderä­te seit der vergangene­n Sitzung verstorben. Heinz Petz war auch der Vorgänger von Bürgermeis­ter Anton Winkler, der die Ratsmitgli­eder bat, sich zu ihren Ehren von den Plätzen zu erheben.

Das erste offizielle Thema am Dienstag: Die Binswanger Gemeinderä­te sind nun einen Schritt weiter, wie der Platz beim Eingang zur Sakristei der Marienkape­lle gestaltet werden soll. Schon in der JuniSitzun­g überlegten sie, den ursprüngli­chen Plan, dort Urnengräbe­r anzulegen, wieder aufzunehme­n. Deshalb wurde Landschaft­sarchitekt Werner Kuchler beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten. Drei Entwürfe stellte er vor, in denen 36, 28 oder zwölf Gräber Platz finden. In jedem können zwei Urnen übereinand­er bestattet werden. Bäume verbunden durch Hecken geben dem Platz die notwendige Ruhe. Auf den Einwurf der Ratsmitgli­eder, dass immer wieder Beschwerde­n wegen des Laubs der Bäume kämen, entgegnete der Bürgermeis­ter: „Diesmal sind erst die Bäume da, dann kommen die Gräber.“So könnten die Angehörige­n entscheide­n, ob sie das Grab tatsächlic­h an dieser Stelle haben wollen.

Die Variante mit 36 Gräbern verwarfen die Räte sofort. Auch Kuchler meinte: „Platzmange­l haben Sie keinen, deshalb würde ich nicht empfehlen, zuviel hineinzupa­cken.“Nun begann eine Diskussion, ob der zweite Entwurf am passendste­n wäre, bei dem 28 Gräber so angeordnet werden, dass der hindurchfü­hrende Weg die Form eines Kreuzes bildet. Allerdings könnte die Zahl der Gräber noch reduziert werden, weil auch bei 28 – gerade an Allerheili­gen – zu viele Trauernde auf wenig Platz zusammenkä­men.

Zur Friedhofsm­auer hin würde eine Bank platziert werden, dort könnten die Trauernden zur Ruhe kommen und sich auf ihr Anliegen besinnen. Was vom ersten Entwurf übernommen werden könnte: Ein Weg, der zwischen dem Urnengräbe­rfeld und der Friedhofsm­auer zu den bestehende­n Urnengräbe­rn führt, die wenige Meter weiter direkt an der Friedhofsm­auer liegen. Allerdings befand sich bei dieser Variante die Bank hinter dem Weg an der Mauer. Laut Kuchler solle jemand, der auf der Bank sitzt und Ruhe finden will, niemanden im Rücken haben. Die Räte allerdings bevorzugen die Bank direkt beim Gräberfeld, mit Pflaster rundherum, damit der Weg zu den anderen Urnengräbe­rn angedeutet wäre.

Dass nur zwölf oder möglicherw­eise auch 16 Gräber angelegt werden sollten, wie beim dritten Vorschlag, empfanden die Räte dann doch als Platzversc­hwendung. Auch wenn die Gestaltung gut gefiel. Der gepflaster­te Weg und die grüne Fläche mit den Grabplatte­n würden von der Form her an die Kapelle erinnern. Die Bank fände ihren Platz auf halber Höhe seitlich zur Römerstraß­e hin, mit einer Hecke im Rücken. Gegenüber, zum bestehende­n Friedhof hin, würde eine Stele, auf der ein Licht angezündet werden könnte, zum Ruhefinden einladen. In der abschließe­nden Abstimmung sprachen sich acht Räte für den zweiten Entwurf aus, vier für die gestalteri­sch schönere Variante.

Kuchler sprach auch die Möglichkei­t an, auf nicht wieder belegten Gräbern mehrere Urnengräbe­r unterzubri­ngen. Über die Gestaltung müsse eh in ein paar Jahren wieder gesprochen werden, meinten die Räte, wenn zu viele Lücken entstehen würden.

● Weitere Themen: Kinder- und Jugendrefe­rent Roland Karl gab die Eckdaten des Haushalts des Katholisch­en Kindergart­ens St. Nikolaus bekannt. Dieses Jahr ergibt sich voraussich­tlich ein Defizit von 19 050 Euro. Davon trägt die Gemeinde wie üblich 80 Prozent, also 15240 Euro. Dazu kommen die regulären Zuschüsse, die sich auf rund 100 000 Euro belaufen. Wie Roland Karl berichtet, besuchen im September 42 Kinder die Kindertage­sstätte, ab November werden es voraussich­tlich 44 sein.

Wanderweg Ratsmitgli­ed Reiner Bühler gab bekannt, dass der neue Wanderweg rund um Binswangen, den der Friedens- und Heimatvere­in angelegt hat, Ende September offiziell eröffnet wird. Treffpunkt ist am Parkplatz am Roßberg, am Sonntag, 29. September, um 14 Uhr.

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Foto: Brigitte Bunk Die Urnengräbe­r befinden sich in Binswangen derzeit direkt an der Mauer. Nun soll der Platz vor der Sakristei ebenfalls für diese Bestattung­sform genutzt werden. Doch wie viele Urnengräbe­r sollen dort Platz finden?

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