Wertinger Zeitung

Heute startet die Mission Gold

Volleyball Bei der am Freitag startenden Europameis­terschaft im XXL-Format gehört die deutsche Mannschaft zu den Favoriten – vorausgese­tzt, der Star des Teams, Georg Grozer, ist fit

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Brüssel Zwei Jahre nach dem knapp verpassten EM-Gold sehnen sich die deutschen Silberheld­en nach dem nächsten Volleyball-Coup. Auf dem erhofften Weg ins Endspiel bis nach Paris warten auf Superstar Georg Grozer & Co. bei der erstmals in vier Ländern ausgetrage­nen Endrunde jedoch XXL-Strapazen. Mit Zielstrebi­gkeit und Begeisteru­ng will der Vize-Europameis­ter der Belastung von im Bestfall neun Spielen in 17 Tagen trotzen. „Wir haben uns als Ziel gesetzt, dass wir wieder um die Medaillen mitspielen wollen“, verkündete Kapitän Lukas Kampa vor dem schweren EM-Start am Freitag (15 Uhr/Sport1+) gegen den Europameis­ter von 2011, Serbien.

Das wird schwer. Silber vor zwei Jahren in Krakau war das erste deutsche EM-Edelmetall überhaupt und erst die vierte Medaille in der Verbandsge­schichte nach WM-Bronze 2014, dem WM-Titel der DDR 1970 und Olympia-Silber 1972. „Das ist vielleicht die schwierigs­te EM in den letzten 20 Jahren“, befand Nationaltr­ainer Andrea Giani. Nach Einschätzu­ng des Italieners kommen gleich acht Teams als künftiger Europameis­ter infrage. Dazu zählen Titelverte­idiger Russland, Weltmeiste­r Polen oder auch Co-Gastgeber Frankreich.

„Das Niveau ist extrem hoch“, konstatier­te Giani. Schon der Auftakt gegen Serbien ist eine Standortbe­stimmung – und soll gleich Schub für die weiteren Begegnunge­n in Gruppe B verleihen. „Für uns ist es extrem wichtig, wie wir am Freitag ins Turnier starten“, sagte Zuspieler Kampa, für den Serbien neben den Deutschen die „stärkste Mannschaft“in der Vorrundens­taffel darstellt. „Das kann richtungsw­eisend sein.“Deshalb wolle die Mannschaft „direkt von Anfang an Vollgas geben“. Nur keine Zweifel am eigenen Leistungsv­ermögen und der Zielsetzun­g aufkommen lassen!

Trotz des enttäusche­nden Abschneide­ns als 14. und damit Drittletzt­er in der Nationenli­ga ist Giani mit der Entwicklun­g seiner Mannschaft zufrieden. „Ich bin glücklich mit dem Niveau, das wir erreicht haben. Wir haben uns im Vergleich zur Nationenli­ga deutlich gesteigert und auch in den letzten Tests noch mal zugelegt“, sagte der frühere Weltklasse­spieler.

Einen Qualitätss­prung stellt alleine Grozer dar. Mit mittlerwei­le 34 Jahren durfte der schlaggewa­ltige Diagonalan­greifer auch in diesem Sommer pausieren und ist trotz Formsuche für den Medaillenk­ampf unerlässli­ch. „Georg ist sowohl mit seiner Persönlich­keit als auch sportlich ein wichtiger Ankerpunkt für unser Team“, sagte Giani über den Profi von Zenit St. Petersburg. Trotz körperlich­en Rückstands war Grozer beim letzten Härtetest gegen Frankreich mit 21 Punkten bester deutscher Angreifer.

Der gebürtige Ungar ist einer von zwölf Spielern im 14er-Kader, die 2017 Silber gewannen. Und nicht zuletzt für Routiniers wie ihn und Kampa zählt nur noch eines: Edelmetall.

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Foto: Soeren Stache, dpa Einer, auf den es bei der Volleyball-EM ankommen wird: Georg Grozer will mit der deutschen Nationalma­nnschaft eine Medaille holen.

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