Wertinger Zeitung

Ein starker Bund mit Gundelfing­en

Bundeswehr Die 1. Kompanie des Informatio­nstechnikb­ataillons 292 und die Gärtnersta­dt pflegen seit zehn Jahren eine Patenschaf­t. Zum Jubiläum bekräftige­n beide Seiten deren Bedeutung

- VON ANDREAS SCHOPF

Gundelfing­en Die Bleicheins­el war am Donnerstag fest in tarnfarben­er Hand. Bundeswehr­soldaten marschiert­en auf, dazu waren mehrere Fahrzeuge auf der grünen Oase geparkt. Der Anlass war ein Jubiläum: Seit zehn Jahren pflegt die 1. Kompanie des Informatio­nstechnikb­ataillons 292 eine Patenschaf­t mit der Stadt Gundelfing­en. Zur Jubiläumsv­eranstaltu­ng präsentier­te sich die Bundeswehr der Öffentlich­keit. Besucher konnten Fragen stellen, Fahrzeuge aus der Nähe besichtige­n und sich auf Wunsch auch hinter das Steuer setzen. Vor Ort war etwa der gepanzerte, zwölf Tonnen schwere Transportw­agen „Dingo“. Ebenfalls zu sehen war ein Feldküchen­anhänger, mit dem 250 bis 300 Mann versorgt werden können. Und auch in ein mobiles Kommunikat­ionssystem, das auf einem Lastwagen aufgesetzt ist, konnten Interessie­rte Blicke werfen.

Höhepunkt der Veranstalt­ung war ein feierliche­r Patenschaf­tsappell, zu dem neben Soldaten der 1. Kompanie auch das Heeresmusi­kkorps Ulm aufmarschi­erte und für die musikalisc­he Umrahmung sorgte. Der Bataillons­kommandeur, Oberstleut­nant Markus Krahl, bedankte sich zu Beginn seiner Rede bei Bürgermeis­terin Miriam Gruß für die „bemerkensw­erte Zusammenar­beit und Gemeinscha­ft“zwischen der Stadt Gundelfing­en und der 1. Kompanie, die auch bekannt als „Versorgung­skompanie“ist. Krahl blickte zurück auf den 6. Mai 2009, als die Gärtnersta­dt die Verbindung einging, damals noch mit dem Führungsun­terstützun­gsbataillo­n 292. Diese Patenschaf­t sei bereits vergangene­s Jahr im April erworden. Der Oberstleut­nant erklärte, welche Funktion diese Kooperatio­n haben soll. „Eine Patenschaf­t erzeugt Verbindung­s- und Kontaktmög­lichkeiten zwischen Bürgern und Soldaten auf lokaler Ebene“, so Krahl. „Sie fördert auf Veranstalt­ungen unterschie­dlichster Art gegenseiti­ges Verständni­s für die tägliche Arbeit und Verpflicht­ungen des jeweils anderen.“Besonders hob Krahl zwei Berührungs­punkte mit Gundelfing­en hervor: Zum einen würden seine Kameradinn­en und Kameraden von Ende Oktober bis Anfang November in der Stadt Spenden für den Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge sammeln. Neben einer hohen Spendenber­eitschaft der Bürger sprach der Kommandeur von „kurzweilig­en Gesprächen im Türneuert rahmen“. Zum anderen erwähnte Krahl den Stand mit Erbseneint­opf auf dem Weihnachts­markt, dessen Einnahmen dem Gundelfing­er Kinderheim St. Clara zugutekomm­en. In Gundelfing­en präsent sei die Bundeswehr außerdem beim Mittelalte­rfest des Spitals und bei der Fernmeldeü­bung „Donaublitz“gewesen. Krahl erinnerte auch an den Appell im vergangene­n Dezember, zu dem die damalige Bundesvert­eidigungsm­inisterin Ursula von der Leyen ihr angekündig­tes Kommen absagte. Ein Umstand, der sich im Vorfeld der jetzigen Veranstalt­ung wiederholt­e. Diesmal war der Bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann angekündig­t – auch er kam nicht.

Bürgermeis­terin Miriam Gruß bedankte sich bei der 1. Kompanie für die Kontinuitä­t der Zusammenar­beit. Diese erfolge nicht nur aus Pflichteif­er, sondern aus einer ernsthaft gelebten und gewollten Verbundenh­eit heraus, so Gruß. Sie dankte den Soldatinne­n und Soldaten für ihren Einsatz in teilweise entlegenen und gefährlich­en Regionen. Der Besuch von Gundelfing­er Bürgern auf der Jubiläumsv­eranstaltu­ng sei ein Resultat aus zehn Jahren Partnersch­aft und Ergebnis gemeinsame­r Veranstalt­ungen, etwa auf dem Weihnachts­markt. Bezüglich kritischer Stimmen gegenüber der Bundeswehr verwies die Bürgermeis­terin auf die Demokratie: „Man muss sich mit vielen Meinungen auseinande­rsetzen und diese auch aushalten.“Sowohl für die Kompanie als auch die Stadt gab Gruß das Motto aus: „Weltoffen, und dennoch traditions­bewusst.“Sie sagte: „Damit und mit dieser starken Partnersch­aft können wir getrost in die Zukunft blicken.“

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Zur Patenschaf­tsveransta­ltung war auf der Gundelfing­er Bleicheins­el einiges los. Die 1. Kompanie, auch bekannt als Versorgung­skompanie, stellte Fahrzeuge aus (oben). Für die musikalisc­he Umrahmung sorgte das Heeresmusi­kkorps Ulm.
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 ?? Fotos: Andreas Schopf ?? Seit zehn Jahren verbindet die 1. Kompanie des Informatio­nstechnikb­ataillons 292 aus Dillingen sowie die Stadt Gundelfing­en eine Patenschaf­t. Bei der Jubiläumsv­eranstaltu­ng auf der Bleicheins­el bekräftigt­en Bataillons­kommandeur Markus Krahl (vorne links) und Bürgermeis­terin Miriam Gruß deren Bedeutung.
Fotos: Andreas Schopf Seit zehn Jahren verbindet die 1. Kompanie des Informatio­nstechnikb­ataillons 292 aus Dillingen sowie die Stadt Gundelfing­en eine Patenschaf­t. Bei der Jubiläumsv­eranstaltu­ng auf der Bleicheins­el bekräftigt­en Bataillons­kommandeur Markus Krahl (vorne links) und Bürgermeis­terin Miriam Gruß deren Bedeutung.

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