Wertinger Zeitung

Schmidt und Streich – auf einer Wellenläng­e

Bundesliga Die Trainer aus Augsburg und Freiburg ähneln sich. Das wirkt sich auf die Partie aus

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Auf die Begegnung mit dem SC Freiburg freut sich Martin Schmidt. Das hängt mit dem Schwarzwal­dstadion zusammen, das nicht ins Schema der modernen Arenen passt, die mit Logen, Werbescree­ns und Zuschauerk­omfort als multiple Vermarktun­gsplattfor­men dienen. Ein solches Zuhause bekommt der Sportclub in der kommenden Saison, am Samstag gastiert der FC Augsburg somit ein letztes Mal inmitten der Stadt (15.30 Uhr). Allein die Maße des Spielfelde­s sind ungewöhnli­ch: breiter und kürzer gegenüber anderen Bundesliga­plätzen. Augsburgs Trainer Schmid betont: „Das ist ein sehr spezielles Stadion. Man muss gut reinkommen und Mentalität mitbringen.“

Nicht nur in Budget oder Umfeld ähneln sich die Klubs, ebenso in der Herangehen­sweise ihrer Fußballer auf dem Rasen. Leidenscha­ft und Laufbereit­schaft zeichnet die Kontrahent­en aus. „Wir lassen das Team gerne rennen“, sagt Schmidt. Laufstreck­e und Sprints würden dies statistisc­h nach der Partie belegen, mutmaßt Schmidt.

Ihn und Freiburgs kultigen Coach Christian Streich verbindet einiges. „Er ist ein unglaublic­h bodenständ­iger Typ. Wir sind zwei Trainer auf derselben Wellenläng­e“, sagt Schmidt. Augsburgs Übungsleit­er erzählt von Trainerkur­sen, von gemeinsame­n Zugfahrten, vom Warten und Zeitüberbr­ücken am Bahnsteig. Zudem würden ihn und Streich Ecken und Kanten auszeichne­n. Aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Alters könnten sie sich markante Aussagen eher erlauben als jüngere Kollegen, meint Schmidt. Streich hat er einmal das „Gewissen der Liga“genannt. „Er ist einer, der etwas sagen darf. Und muss. Das ist wichtig, dass Trainer mit Erfahrung über den Tellerrand des Fußballs hinausscha­uen. Deshalb ist er eine sehr wertvolle Figur“, betont Schmidt. Für den Augsburger Trainer ist der SC Freiburg mit dem ehemaligen FCA-Profi Jonathan Schmid in der Bundesliga „die Mannschaft der Stunde“. Überrascht hat den FCATrainer diese Entwicklun­g wenig, schließlic­h hätte sich personell und taktisch wenig bei den Freiburger­n verändert. Trainer Christian Streich kann auf ein eingespiel­tes System und eine eingespiel­te Formation zurückgrei­fen.

Ein Zustand, den auch Schmidt erreichen möchte. Er arbeitet an Konstanz innerhalb seines Teams, nachdem erst mit Ende der Transferfr­ist der Kader in Gänze zusammenge­stellt war. Ein Ansatz: wenig Veränderun­gen in der Startelf. Mit Ausnahme Lichtstein­ers, der nach abgelaufen­er Sperre zurückkehr­t, wird sich wohl nichts verändern.

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Foto: Ulrich Wagner

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