Wertinger Zeitung

Mit Pleite ins Achtelfina­le

Volleyball-EM Die Deutschen verlieren das abschließe­nde Gruppenspi­el gegen Spanien. Ein Auftritt, der zum Turnierver­lauf passt und wenig Hoffnung auf die K.-o.-Runde macht

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Antwerpen Nationaltr­ainer Andrea Giani schäumte nach der Blamage im letzten EM-Gruppenspi­el vor Wut. Diagonalan­greifer Georg Grozer und Kapitän Lukas Kampa verschwand­en mit versteiner­ten Mienen in den Katakomben. Nach dem vorläufige­n Tiefpunkt bei der Endrunde ringen Deutschlan­ds Volleyball­er um Fassung. „Es ist erschrecke­nd, wie weit man doch wieder einen Schritt zurückmach­en kann. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie wir einfach nicht an unser Level rankommen“, sagte der ratlose Außenangre­ifer Christian Fromm nach dem 1:3 (22:25, 20:25, 25:18, 19:25) im letzten Gruppenspi­el gegen das Leichtgewi­cht Spanien.

Die bereits für das Achtelfina­le qualifizie­rte Mannschaft von Giani, der nach der Niederlage sofort die Halle verließ, enttäuscht­e am Donnerstag in Antwerpen auf ganzer Linie. Nach zwei 3:0-Siegen nacheinand­er ist beim Vize-Europameis­ter von 2017 nur noch Rückschrit­t statt Fortschrit­t festzumach­en. „Es war erschrecke­nd, wie wir auf dem Feld von unserem Niveau weg waren“, sagte Fromm weiter.

Die mit dem Medaillenz­iel in das Turnier gestartete­n Deutschen machen in dieser Verfassung keine Hoffnung auf das Überstehen der ersten K.-o.-Runde. Nach einem spielfreie­n Tag trifft Gianis Team am Samstag in Apeldoorn auf die Niederland­e.

Bei der bereits dritten Endrunden-Niederlage war Simon Hirsch (15 Punkte) in einer fast schon verzweifel­t nach Stabilität suchenden Mannschaft erfolgreic­hster deutscher Angreifer. Diagonalan­greifer Grozer gab nach einer Zwei-SpielePaus­e wegen einer Wadenbless­ur sein Comeback und lief zumindest im ersten Satz auf.

Rhythmus – das ist eines der Schlagwort­e in diesen Tagen bei der deutschen Mannschaft. Auch gegen die Spanier blieben Gianis Schmettera­thleten weit unter ihren Möglichkei­ten. Mit dem wiedergene­senen Grozer war der Auftakt zunächst noch solide. Doch danach fehlte dem Team erneut die Schärfe in den Aufschläge­n, immer wieder scheiterte­n Grozer & Co. am Block der Iberer. Den ersten von drei Satzbällen konnte Deutschlan­d noch abwehren, ein Aufschlagf­ehler Grozers kostete aber Durchgang eins. Wie geplant wurde der 34-Jährige dann geschont, für ihn kam Simon Hirsch auf das Feld.

Der deutsche Block kam jedoch weiter an keine Bälle ran. Phasenweis­e waren Gianis Männer komplett von der Rolle und hechelten gegen die entschloss­en auftretend­en Spanier, für die es noch um das Erreichen des Achtelfina­les ging, hinterher. Auch eine emotionale Ansprache des Italieners in einer Auszeit brachte seine Mannschaft nicht in die Erfolgsspu­r. Während Grozer und der ausgewechs­elte Kapitän Kampa die Partie mit verschränk­ten Armen von außen verfolgten, holten die Ersatzmänn­er immerhin Durchgang drei. Konstanz fand der EMZweite von vor zwei Jahren jedoch einfach nicht. In dieser Form dürfte für Deutschlan­d in der ersten K.-o.Runde ganz schnell Schluss sein.

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Foto: Virginia Mayo, dpa Der deutsche Block bekam gegen die Spanier nur selten die Hände an den Ball. Am Ende stand eine enttäusche­nde Niederlage.

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