Wertinger Zeitung

Nashorn Kibo lebt jetzt in Rom

Zoo Vor allem als Babys waren er und seine Halbschwes­ter Keeva die Lieblinge der Zoobesuche­r. Jetzt sind beide weg

- VON LEONHARD PITZ Archivfoto: Wall

Augsburg Sie waren die Stars des Augsburger Zoos. Hunderte Besucher tummelten sich gleichzeit­ig vor dem Gehege, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Die Rede ist von Kibo und seiner Halbschwes­ter Keeva, dem ersten eigenen Nashorn-Nachwuchs des Augsburger Zoos. Doch inzwischen sind die beiden in anderen Zoos untergebra­cht.

Kibos Halbschwes­ter Keeva wurde bereits im März nach Großbritan­nien gebracht. Kibo lebte von da an ohne seine Halbschwes­ter mit seinem Vater Bantu, seiner Mutter Kibibi sowie Keevas Mutter und Tante im Augsburger Zoo. Doch diese Woche war auch für Kibo die Zeit des Abschieds gekommen.

Am Dienstag wurde der mittlerwei­le dreijährig­e Nashornbul­le abgeholt und nach Italien gefahren. Komplikati­onen habe es keine gegeben, der Transport sei reibungslo­s verlaufen, sagt Zoo-Chefin Barbara In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam Kibo dann in Rom an. Kibos neues Zuhause ist der über 100 Jahre alte Bioparco Rom, der mitten in der Stadt liegt. Abgegeben wurde Kibo, um Rivalitäts­kämpfe mit Vater Bantu zu verhindern. Zudem bestand die Gefahr, dass er seine Mutter schwängert.

Die Halbschwes­ter Keeva musste den Augsburger Zoo verlassen, bevor sie geschlecht­sreif ist, um zu vermeiden, dass ihr Vater Bantu sie deckt. Sie lebt jetzt im Knowsley Safari Park im Nordwesten Englands in einer Nashornher­de mit über zehn Tieren. Auf 220 Hektar kann man dort neben der klassische­n Autosafari auch Seelöwen- und Vogelvorst­ellungen bewundern. Wegen des möglichen harten Brexits ging der Transport der Nashorndam­e damals schneller als geplant über die Bühne. Der Tierpark befürchtet­e, dass sich die Bestimmung­en für Tierkäufe und Transporte von einem Tag auf den anderen verschärJa­ntschke. fen würden. Kibo und seine um wenige Tage jüngere Halbschwes­ter Keeva kamen im Februar 2016 in Augsburg auf die Welt und wurden schnell die Attraktion im Augsburger Zoo. Dabei ging nicht immer alles nach Plan. Kibos Mutter Kibibi wollte ihren Jungen nicht säugen. Damit sie ihn nicht aus Versehen verletzt, wurde das Nashornbab­y von den anderen getrennt. Pfleger fütterten Kibo ab da mit Fohlenersa­tzmilch.

Ob Kibos und Keevas Vater Bantu mit einem der drei Nashornwei­bchen im Zoo noch mal für Junge sorgt, ist aktuell nicht sicher. „Wenn es passiert, passiert es“, sagt Jantschke. „Wir tun nichts, um es zu verhindern.“Vielleicht sorgen ja auch die Augsburger Kibo und Keeva in ihren neuen Zoos für Nachwuchs.

Als Kibo 2016 erstmals durch den Zoo lief, hatte er viele Zuschauer.

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