Bloß keine Pubertät
Wieder hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Vor kurzem hat die sechsjährige Tochter noch den Kindergarten besucht. Sechs Wochen später ist die Kleine groß und ein Schulkind. Sie fühlt sich gleich so groß, dass sie am liebsten schon am ersten Schultag auf eine Begleitung durch die Eltern verzichtet hätte. Wohl oder übel marschierte sie doch mit Mama und Papa los, aber eigentlich auch nur, weil ihre Schultüte so schwer war, dass sie sie gerne an einen Lastenträger abgab. Am zweiten Tag stellte sie klar, dass kein Geleit mehr erwünscht ist. Und wieder ein paar Tage später sinnierte das Töchterlein schon darüber, was wohl passiert, wenn sie in die Pubertät kommt. Wo auch immer sie das Wort gehört hatte, sie brachte es zwar kaum heraus, wollte aber partout seine Bedeutung erfahren. Dass es sie ja erst in einigen Jahren trifft, ließ sie nicht gelten. Also versuchte es die Mama vorsichtig damit, dass sich der Körper verändert und im Gehirn einiges durcheinandergerät, das Leben einer Baustelle gleicht, man die Eltern, die Schule und einfach alles doof findet. Das fand die Kleine gar nicht lustig, sie stellte klar: „Pubertät brauche ich nicht. Ich will nicht groß werden.“Wie das gehen soll? Na, wie Pippi Langstrumpf eine Spezialpille schlucken und nie mehr wachsen. Und dann am besten noch mal den ersten Schultag wiederholen und eine neue Schultüte bekommen. Eine noch größere – die gerne die Mama tragen darf.