Fridays for Future: Sailer-Gymnasiasten wollen nicht die Schule schwänzen
Klimaschutz Anstatt der geplanten Demo setzen Schülersprecher auf Workshops
Dillingen „Fridays for Future“ist in aller Munde. Am heutigen Freitag um 12 Uhr wollen junge Umweltaktivisten wieder eine Demonstration für den Klimaschutz in Dillingen veranstalten. Dazu hat das „Team Umwelt“des Dillinger Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums Stellung genommen. Die Schülersprecher des Gymnasiums setzten sich laut Pressemitteilung am Ende des vergangenen Schuljahres mit dieser Thematik sehr reflektiert auseinander und wollten ganz bewusst ein starkes Zeichen setzen. „Wir müssen an unserer Schule die Umweltproblematik noch mehr in den Mittelpunkt rücken“, waren sich die Schülersprecher einig.
„Sehr konstruktive Gespräche“mit der Schulleitung und den Verbindungslehrern hätten das Ergebnis gebracht, dass man nicht demonstrieren und in der Konsequenz die Schule schwänzen wollte, sondern stattdessen aktiv einen Umweltprojekttag initiieren. Den Schülern sei es insofern keinesfalls – wie oft vorgeworfen – um das Schulschwänzen, sondern um ihre Zukunft gegangen. In der Mitteilung heißt es weiter: „Die einhellige Meinung der Schülersprecher war und ist, dass die Fridays-for-Future-Demonstrationen wichtig für einen Bewusstseinswandel sind. Wir möchten nicht, dass man uns eines Tages vorwirft, wir hätten angesichts der zentralen Probleme nicht gehandelt.“Allerdings müsse die Klimathematik bewusst inhaltlich aufgearbeitet werden.
So entwickelte sich unter anderem die Idee, an einem Vormittag statt Unterricht nach Stundenplan in allen Jahrgangsstufen des Sailer-Gymnasiums verschiedene Workshops auszugestalten, die ausnahmslos von Schülern der Oberstufe vorbereitet, organisiert und mit Hilfe der Lehrer durchgeführt wurden und die Schüler zu Themen wie Klima, Nachhaltigkeit und Ernährung informierten.
„Es ist uns wichtig, dass die Schüler konstruktiv arbeiten“, sagt Schulleiter Kurt Ritter. Er befürworte den Umwelttag und das Engagement der Schüler ausdrücklich. „Wir greifen das Thema Klimaschutz an unserer Schule aktiv auf“, betont der Oberstudiendirektor.
Augenfällig sei der Einsatz für die Umwelt bei der Müllsammelaktion der 5. Klassen geworden. Entlang der Donau zogen 80 Schüler des Gymnasiums mit ihren Lehrern los, um dort aufzuräumen. Mit dem kleinen Müllberg, den sie sammelten, wollten sie ein großes Zeichen setzen. Der gefundene Müll wurde anschließend im Taxispark zu einem Müllberg getürmt, der ein Zeichen gegen Umweltverschmutzung setzen sollte.
Wer am Freitagmittag bei der Klima-Demo die Schule schwänzt, muss nach Informationen unserer Zeitung mit einem Verweis rechnen. Und falls ausgerechnet in der letzten Unterrichtsstunde an diesem Vormittag eine Arbeit geschrieben würde, droht eine Sechs. Oberstudiendirektor Ritter sagte auf Anfrage, dass es eine Handreichung des Kultusministeriums gebe, dass es „mit dem Augenzudrücken vorbei ist“. Das Schuleschwänzen werde nicht toleriert.