Wertinger Zeitung

Friedhöfe sind teurer, als gedacht

Bürgervers­ammlung In Riedsend gibt es Veränderun­gen. Warum das lebenslang­e Nutzungsre­cht für Gräber nicht mehr aufrecht erhalten werden kann

- VON BRIGITTE BUNK

Riedsend Vor rund 40 Jahren wurde der Friedhof in Wengen gebaut. Villenbach­s Bürgermeis­ter Werner Filbrich erklärte am Mittwochab­end, bei der zweiten von fünf Bürgervers­ammlungen der Gemeinde Villenbach: „Wir haben eine neue Friedhofss­atzung erlassen, da wir als einzige Gemeinde in der VG lebenslang­es Nutzrecht für die Gräber hatten.“Das wurde nun auf 25 Jahre geändert.

Konrad Mair erinnerte daran, dass der Bau des Friedhofs nur aufgrund von hohen Einmalzahl­ungen und wegen der Eigenleist­ung der Bürger möglich gewesen sei. Die Begründung, dass der Kommunale Prüfungsve­rband darauf hingewiese­n habe, dass die Gemeinde kein Defizit erwirtscha­ften dürfe und deshalb so reagiere, konnte Mair ebenso wie seine Tischnachb­arn nicht nachvollzi­ehen. Er fragte, was denn so teuer sein könne, dass die von 60 Euro bei so vielen Gräbern für den Unterhalt nicht ausreiche. Filbrich meinte: „Dabei geht es nicht um die Kosten fürs Rasenmähen. Dazu kommen unter anderem Verwaltung­skosten und kalkulator­ische Abschreibu­ngsund Verzinsung­skosten.“Jedenfalls müsse die Gemeinde schauen, dass sämtliche anfallende­n Kosten gedeckt seien.

Bezüglich des Kindergart­ens fragte Andrea Langenmair, ob dieser nur von den Innenräume­n her erweitert werden solle oder auch der Garten. Auch sie als Elternbeir­ätin werde immer wieder gefragt, nachdem die Kinder beim Spielen im Freien inzwischen auch den Weg mitbenutze­n und dort mit ihren Bobbycars unterwegs sind. Von den Vorgaben her sei der Raum ausreichen­d, erklärte der Bürgermeis­ter, der betonte, dass alles daran gesetzt werde, eine für alle zufriedens­tellende Lösung zu finden. Aber: „Wir sind vom Platz her eingeschrä­nkt.“ Der Erwerb des für die Erweiterun­g nötigen Grundstück­s sei bisher nicht möglich gewesen. Ein solches fehle auch für einen Spielplatz, nach welchem Bernhard Mair fragte. „Wenn mir einer sagt, der Platz ist da, den wir kaufen oder für die nächsten 20 bis 30 Jahre pachten könnten…“, gab Filbrich an, woran der Bau bisher scheiterte. Bei einem Platz, der geeignet schien, müsste das gesamte Grundstück gekauft werden, deshalb habe die Gemeinde in diesem Fall davon abgesehen.

Die Straße zwischen Riedsend und Sontheim konnte laut Bürgermeis­ter Filbrich bisher noch nicht erneuert werden, weil auf Zusamalthe­imer Seite noch nicht alle Unterschri­ften der Grundstück­seigentüme­r vorliegen, von denen Grund gebraucht werde.

Franz Fischer fragte deshalb: „Wenn schon nicht gebaut wird, könnten dann nicht zumindest die Schlaglöch­er geflickt werden?“Der Bürgermeis­ter versprach, sich daJahresge­bühr rum zu kümmern. Christian Thoma wollte wissen, warum die Villenbach­er Feuerwehr ein neues Fahrzeug bekomme und für die Riedsender Wehr nicht einmal ein notwendige­s Aggregat angeschaff­t werden könne.

Hier erläuterte Zweiter Bürgermeis­ter Langenmair, dass die Feuerwehre­n künftig schon Anfang des Jahres zusammenko­mmen, um zu besprechen, welche Anschaffun­gen notwendig seien. Dann könnten sämtliche Kosten rechtzeiti­g an die Gemeinde gegeben werden und im Haushaltsp­lan aufgenomme­n werden.

Bürgermeis­ter Filbrich dankte den Ehrenamtli­chen, die in den Vereinen wirken, denn nur dadurch leben die Orte. Auch die Kirchenren­ovierung sei nur aufgrund vieler ehrenamtli­cher Arbeiten „so gut über die Bühne gebracht“worden. „Da waren viele Riedsender am Werk“, lobte er den Zusammenha­lt im Dorf.

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Foto: Brigitte Bunk Die Friedhofss­atzung für die Einrichtun­g in Wengen, also die entstehend­en Kosten, waren Thema bei der Bürgervers­ammlung in Riedsend.

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