Wertinger Zeitung

„Ich hatte kein Gramm Muskelmass­e“

FCA-Stammtisch Mit unserer Redaktion spricht Florian Niederlech­ner über seine Karriere, Spielernot­en und extreme Erfahrunge­n. Was der Profi des FC Augsburg von den Spielerbew­ertungen in den Medien hält

- VON HERBERT SCHMOLL

Horgau/Augsburg Der FC Augsburg hat mit Florian Niederlech­ner einen Sympathiet­räger verpflicht­et. Dies wurde beim FCA-Stammtisch deutlich, den die Augsburger Allgemeine in Zusammenar­beit mit dem Bundesligi­sten in Horgau veranstalt­ete. Offen und ehrlich beantworte­te der 28-jährige Bundesliga­profi Fragen des Sportredak­teurs Oliver Reiser und der rund 150 Gäste im Saal. Organisier­t hatte diesen kurzweilig­en Abend der FC Horgau und die SpVgg Auerbach-Streitheim. Folgendes sagte Niederlech­ner zu...

…seinem herrlichen Tor gegen Eintracht Frankfurt Nachdem ich gleich zu Spielbegin­n eine große Chance vergeben hatte, brauchte ich schon zehn bis 15 Minuten, um dies aus dem Kopf zu bringen. Doch dann gelang Marco Richter der Führungstr­effer und uns fiel vieles leichter. Mein Treffer zum 2:0 war vielleicht das schönste Tor in meiner Karriere. Unser Sieg war am Ende zwar etwas glücklich. Ich glaube, er war aber auch verdient.

…dem etwas holprigen Saisonstar­t Man muss berücksich­tigen, dass unser Kader erst relativ spät komplett geworden ist. Ich hoffe, dass wir uns jetzt, nach dem Sieg gegen Eintracht Frankfurt, gefunden haben. …seinem Wechsel nach Augsburg Ich wollte mit meiner Familie wieder näher an meiner oberbayeri­schen Heimat sein (Niederlech­ner stammt aus Hohenlinde­n [Kreis Ebersberg], d. R.). Dafür hatte der SC Freiburg Verständni­s. Der FCA hat sich ja in den vergangene­n Jahren immer wieder um mich bemüht, im vergangene­n Sommer hat es dann geklappt. Wir fühlen uns in Augsburg sehr wohl, die Mannschaft hat mir den Einstand auch sehr leicht gemacht.

…seiner Karriere Ich habe lange Zeit keine Sekunde daran gedacht, einmal Profi-Fußballer zu werden. Ich habe eine Ausbildung zum Industriek­aufmann absolviert, bei Amateurver­einen gespielt. Zudem haben mir Döner oder Pizza geschmeckt, ich hatte kein Gramm Muskelmass­e am Körper. Dann war es einfach Glück, dass mich Manfred Schwabl zur SpVgg Unterhachi­ng geholt hat. So nahm alles seinen Lauf. Der damalige Drittligis­t FC Heidenheim wurde auf mich aufmerksam. Über Mainz und den SC Freiburg bin ich jetzt beim FCA gelandet. …über seine Vorbilder Das waren einmal Mario Gomez und Benny Lauth.

…über seine Zeit im Breisgau Die Jahre im Schwarzwal­d haben mich geprägt. Dort habe ich gelernt, dass man im Fußball viel laufen muss. Unter Christian Streich mussten wir immer Gas geben. Er ist ein toller und emotionale­r Typ, das Schwarzwal­dstadion eines der geilsten Stadien in Deutschlan­d. Deshalb freue ich mich schon auf unser Spiel am Samstag in Freiburg.

…zu den Impulstage­n mit dem FCA in der Schweiz Das sind brutale Erfahrunge­n, die man da macht. Der Aufstieg auf rund 3000 Meter Höhe, übernachte­n im Matratzenl­ager, die Hüttentoil­ette im Freien. Ich habe so etwas Ähnliches mit Martin Schmidt schon in Mainz erlebt. Damals haben wir bei zwei Metern Schnee in Zelten übernachte­t.

… Spielerbew­ertungen in den Medien Einen Einser oder Zweier zu bekommen, ist natürlich schöner als eine schlechte Note. Zwischendu­rch schaue ich mir die Noten schon an. Manche meiner Kollegen lesen keine Zeitung, ich habe die Augsburger Allgemeine abonniert.

…zum Frauenfußb­all In Freiburg war ich zweimal bei Spielen der Bundesliga­frauen. Auch die Weltmeiste­rschaft habe ich im Fernsehen geguckt. Das hat Spaß gemacht, das Niveau ist schon richtig gut.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Autogramme und Selfies: Florian Niederlech­ner war ein gefragter Mann bei den jüngeren Fans. Der FCA-Profi trug zu einem äußerst gelungenen Abend in Horgau bei.
Foto: Marcus Merk Autogramme und Selfies: Florian Niederlech­ner war ein gefragter Mann bei den jüngeren Fans. Der FCA-Profi trug zu einem äußerst gelungenen Abend in Horgau bei.

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