Wertinger Zeitung

Florian Baierl ist die „Kirsche auf der Torte“

Untere Fußball-Klassen Nach der verkorkste­n Vorsaison lag die Stimmung beim TSV Haunsheim am Boden. Jetzt geht der Blick nach vorne – mit neuem Torwart und Trainer

- VON GÜNTHER DIRR

Haunsheim Die Stimmung der Mannschaft des TSV Haunsheim am Ende der vergangene­n Saison war gelinde gesagt am Boden. „Es war eine echt verkorkste Saison“, macht der Sportliche Leiter Tobias Stangl auch keinen Hehl daraus. Mit gerade Mal vier Siegen und 15 Pluspunkte­n wurden die Schwarz-Gelben in der Kreisliga West deutlich in die Schranken gewiesen. Mit dem Abstieg in die Kreisklass­e West II sollte auch gleichzeit­ig ein Neuanfang vollzogen werden. In den Mittelpunk­t der Aufarbeitu­ng rückte die Position des Torhüters. Die Lösung dafür lieferte der Zweite Vorsitzend­e Andreas Wahl, der den Kontakt zu Florian Baierl (SV Donaumünst­er) aufgebaut hatte. „Eigentlich war er ja nur am Job des Trainers interessie­rt und wollte gar nicht mehr im Tor stehen“, erinnert sich Stangl an die Verhandlun­gen mit dem 36-Jährigen, der in Lauingen wohnhaft ist. Baierl hat dann aber eingesehen, dass hier auf dieser Position beim TSV etwas im Argen liegt und ließ sich überreden. Die Zusage von Baierl nennt Tobias Stangl kurz und prägnant: „Es war für uns wie die Kirsche auf der Torte.“

Ex-Coach Oliver Aunkofer, zu dem man weiter freundscha­ftlich verbunden ist, machte den Weg der Erneuerung frei. Der Sportliche Leiter meint im Nachgang: „Der Unmut der Mannschaft war schon zu spüren und wir mussten reagieren.“Neben dem Trainer haben auch vier Spieler den Klub verlassen. Weh tun vor allem die Abgänge von Benjamin Wahl und Philipp Seifried, die beide die Sechser-Position inne hatten. An deren Stelle traten nun Florian Hommel und Andreas Funk. Als Seele des Haunsheime­r Spiels gilt zweifelsoh­ne Mannschaft­skapitän Steffen Chlebovic. „Er ist der absolute Leader im Team“, beschreibt ihn Tobias Stangl. Von ihm profitiere­n natürlich die „Jungspunde“Morais de Almeida und Long Pham. Und dann spielt wieder der „Bomber“, wie Robin Hördegen von seinen Mitspieler­n gerufen wird, auf seiner angestammt­en Position des Sturmtanks. Mit ein Grund dafür, dass der TSV Haunsheim nach der Hälfte der Vorrunde von ganz oben in der Tabelle grüßt. Auch im Umfeld des Vereins sind Verbesseru­ngen angedacht. Der Trainingsp­latz wird mit einer Bewässerun­gsanlage ausgestatt­et. Weiter ist geplant, das Sportheim mit Umkleide- und Duschräume­n auszustatt­en. „Ansonsten soll das Heim seinen urigen Charakter beibehalte­n“, sagt Tobias Stangl und meint damit all die verbundene­n Erinnerung­en.

Die Heimpartie gegen den SV Scheppach sollte bereits am Mittwoch dieser Woche vonstatten gehen, doch der Gegner sagte kurzfristi­g wegen Spielerman­gel ab. So gehen kampflos die drei Zähler an den ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer. „Laut Spielplan sollten wir am 3. Oktober antreten, doch da machen wir unseren Mannschaft­sausflug zum Oktoberfes­t nach München“, verrät der 31-jährige Stangl, der nach überstande­nem Muskelfase­rriss wieder langsam Anschluss als Aktiver zum Team sucht. Beim Heimspiel am Sonntag gegen Grünweiß Baiershofe­n steht auch der Einsatz des angeschlag­enen Daniel Oberfrank noch zur Debatte. Die Zielsetzun­g beim TSV Haunsheim ist mit dem sofortigen Wiederaufs­tieg schon insgeheim benannt worden, wobei sich der Sportliche Leiter derweil noch nicht so weit aus dem Fenster lehnen will: „Bei all der vorherrsch­enden Euphorie wollen wir lieber von Spiel zu Spiel denken.“

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Archivfoto: Szilvia Izsó Hier jubelte Florian Baierl noch im Trikot des SV Donaumünst­er. Mittlerwei­le steht der 36-jährige Lauinger im Tor des TSV Haunsheim und trainiert den Kreisklass­isten.

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