Wertinger Zeitung

Hier fließen bald Informatio­nen zum Welterbe

Unesco-Titel Direkt am Rathauspla­tz wird der „Wasserlade­n“errichtet. Im Stadtrat geht’s um das Verkehrsko­nzept

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg Augsburg ist Welterbe. Kanäle, Brunnen und Wasserkraf­twerke sind etwas Besonderes. Insgesamt 22 Orte, die teils außerhalb des Stadtgebie­ts liegen, gehören zur historisch­en Wasserwirt­schaft, für die die Unesco den Titel Welterbe verliehen hat. Anfang Juli war die Auszeichnu­ng. Viel passiert ist danach nicht. Nun aber wird zumindest wahrnehmba­r, dass die Stadt sich des Themas aktiv annimmt. Am Rathauspla­tz ist eine Baustelle. Direkt am städtische­n Verwaltung­sgebäude gibt es einen abgesperrt­en Bereich. Neben der Stadtspark­asse wird gehämmert und gebohrt. Auf einer Fläche von 100 Quadratmet­ern entsteht hier eine Informatio­nszentrale, die ab Mai 2020 Besucher über das Welterbe aufklärt. „Wasserlade­n“ nennen die Verantwort­lichen die Örtlichkei­t, um auch damit die Verbindung zur Wasserwirt­schaft zu schaffen. 170000 Euro werden investiert. Für das Innenleben des Wasserlade­ns hat man nach einer Ausschreib­ung ein Stuttgarte­r Architektu­rbüro gewonnen, das als Spezialist für museale Konzepte gilt. Eine Idee ist, die Wassertürm­e am Roten Tür mittels einer 3-D-Brille virtuell zu erleben. Dies sei nötig, weil die Wassertürm­e nicht ständig geöffnet seien und nur maximal 15 Personen auf einmal hineindürf­en. Der Wasserlade­n kommt. In der Sitzung des Stadtrats frage Rudolf Holzapfel (Pro Augsburg) nach, wie sich die Stadt nach dem Welterbeti­tel nun auf den zu erwarteten Besucheran­drang einstelle. „Gibt es eigentlich ein Verkehrsko­nzept?“, lautete seine Frage. Holzapfel sieht die Innenstadt vor einer großen Herausford­erung, wenn zusätzlich­e Busse in Richtung Rathaus fahren werden. Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) betonte, dass aus seiner Sicht hier keine Eile bestehe: „Es geht zunächst vielmehr darum, Inhalte festzulege­n, wie die Stadt Augsburg sich des Themas Welterbe annimmt.“Dies sei die Voraussetz­ung, um danach zu reagieren. Es ist bekannt, dass der Welterbe-Titel die heimische Wirtschaft ankurbeln dürfte. 2017 kamen 480000 Gäste, die in Augsburg übernachte­ten. Die Zahl der Übernachtu­ngen liegt bei 850000. Studien belegen, dass jeder Übernachtu­ngsgast rund 130 Euro pro Tag in Augsburg ausgibt.

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Fotos: Bernd Hohlen Die Baustelle am Rathauspla­tz: Im städtische­n Verwaltung­sgebäude entsteht der „Wasserlade­n“.
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So sieht es derzeit im Innern aus: Auf 100 Quadratmet­ern wird die Informatio­nsstelle zum Welterbe errichtet.

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