Hier fließen bald Informationen zum Welterbe
Unesco-Titel Direkt am Rathausplatz wird der „Wasserladen“errichtet. Im Stadtrat geht’s um das Verkehrskonzept
Augsburg Augsburg ist Welterbe. Kanäle, Brunnen und Wasserkraftwerke sind etwas Besonderes. Insgesamt 22 Orte, die teils außerhalb des Stadtgebiets liegen, gehören zur historischen Wasserwirtschaft, für die die Unesco den Titel Welterbe verliehen hat. Anfang Juli war die Auszeichnung. Viel passiert ist danach nicht. Nun aber wird zumindest wahrnehmbar, dass die Stadt sich des Themas aktiv annimmt. Am Rathausplatz ist eine Baustelle. Direkt am städtischen Verwaltungsgebäude gibt es einen abgesperrten Bereich. Neben der Stadtsparkasse wird gehämmert und gebohrt. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern entsteht hier eine Informationszentrale, die ab Mai 2020 Besucher über das Welterbe aufklärt. „Wasserladen“ nennen die Verantwortlichen die Örtlichkeit, um auch damit die Verbindung zur Wasserwirtschaft zu schaffen. 170000 Euro werden investiert. Für das Innenleben des Wasserladens hat man nach einer Ausschreibung ein Stuttgarter Architekturbüro gewonnen, das als Spezialist für museale Konzepte gilt. Eine Idee ist, die Wassertürme am Roten Tür mittels einer 3-D-Brille virtuell zu erleben. Dies sei nötig, weil die Wassertürme nicht ständig geöffnet seien und nur maximal 15 Personen auf einmal hineindürfen. Der Wasserladen kommt. In der Sitzung des Stadtrats frage Rudolf Holzapfel (Pro Augsburg) nach, wie sich die Stadt nach dem Welterbetitel nun auf den zu erwarteten Besucherandrang einstelle. „Gibt es eigentlich ein Verkehrskonzept?“, lautete seine Frage. Holzapfel sieht die Innenstadt vor einer großen Herausforderung, wenn zusätzliche Busse in Richtung Rathaus fahren werden. Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) betonte, dass aus seiner Sicht hier keine Eile bestehe: „Es geht zunächst vielmehr darum, Inhalte festzulegen, wie die Stadt Augsburg sich des Themas Welterbe annimmt.“Dies sei die Voraussetzung, um danach zu reagieren. Es ist bekannt, dass der Welterbe-Titel die heimische Wirtschaft ankurbeln dürfte. 2017 kamen 480000 Gäste, die in Augsburg übernachteten. Die Zahl der Übernachtungen liegt bei 850000. Studien belegen, dass jeder Übernachtungsgast rund 130 Euro pro Tag in Augsburg ausgibt.