Wertinger Zeitung

Wiener Klassiker

Nachruf Paul Badura-Skoda ist tot

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Wien Der österreich­ische Pianist Paul Badura-Skoda ist am Mittwoch in Wien 91-jährig gestorben. Als Schüler Edwin Fischers galt er als ein Veteran der noblen Klavierkun­st und war 70 Jahre lang auf großen Konzertbüh­nen der Welt verpflicht­et. Bis zu seinem Tod spielte er – trotz schwerer Krankheit – leidenscha­ftlich Konzerte, brachte Schallplat­ten und CDs auf den Markt und unterricht­ete Nachwuchst­alente.

Die Begabung von Badura-Skoda, der 1927 in Wien zur Welt kam, wurde früh gefördert. Wegweisend waren seine Begegnunge­n mit Wilhelm Furtwängle­r und Herbert von Karajan, die den seinerzeit noch unbekannte­n Badura-Skoda ab 1949 engagierte­n. Die Einladunge­n der weltbekann­ten Dirigenten machten Badura-Skoda über Nacht berühmt.

„Die Konzerte kurz vor und nach dem Ende des Krieges sind mir bis heute unvergessl­ich. Ich möchte behaupten, dass noch nie mit einer solchen Hingabe musiziert wurde“, erinnerte sich Badura-Skoda einmal an seine Anfänge.

Nach einem Auftritt bei den Salzburger Festspiele­n 1950 folgte Badura-Skodas erste Welttourne­e. Als Meisterint­erpret vor allem der Wiener Klassik verfügte er über eine außerorden­tlich reiche Farbpalett­e. Wegen seiner Neugier an der mechanisch­en Seite des Klaviers stimmte er früher seinen Flügel selbst. Historisch informiert sammelte er zudem zahlreiche wertvolle Tasteninst­rumente und war im Besitz von vielen Originalma­nuskripten.

Badura-Skoda kam in seiner Karriere auf weit mehr als 200 Einspielun­gen, darunter alle Klavierson­aten von Mozart, Beethoven und Schubert. Daneben dirigierte Paul Badura-Skoda auch.

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P. Badura-Skoda

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