Wertinger Zeitung

Harte Strafe: Barcelona muss 300 Euro zahlen

- VON FLORIAN EISELE eisl@augsburger-allgemeine.de

Der FC Barcelona hat es nicht leicht. Eigentlich ist es hart genug, dass der Klub aus Katalonien sich mit den Gegnern auf dem Spielfeld messen muss. Neben dem Platz fechtet der spanische Meister einen Kampf aus, der mit wesentlich härteren Bandagen geführt wird. Denn auch die Verbände meinen es nicht gut mit dem Underdog aus Katalonien.

Vor einigen Jahren etwa verhängte die Fifa ein einjährige­s Transferve­rbot gegen Barca – und das nur, weil der Klub ein paar minderjähr­ige Spieler verpflicht­et hatte. Der auf diese Weise verunsiche­rte FC Barcelona musste damals schon vor der Sperre reichlich Spieler verpflicht­en, um nicht völlig abgehängt zu werden.

Wie sehr es die Verbandsbü­rokraten lieben, den FC Barcelona zu piesacken – dafür gibt es nun ein weiteres Beispiel. Anlass war der Transfer des Franzosen Antoine Griezmann. Dessen Ex-Klub Atlético Madrid hatte sich beschwert, weil Barcelona zu früh mit dem Kicker verhandelt und so die Ablösesumm­e von 200 auf 120 Millionen Euro gedrückt haben soll.

Nach einem monatelang­en Hickhack verkündete der spanische Verband nun die drakonisch­e Strafe: Der FC Barcelona muss 300 – in Worten: dreihunder­t – Euro Strafe zahlen. Das sind ganze 15 Kästen Bier. Also ohne Pfand. Oder 44 Schachteln Zigaretten. Oder 300 Packungen Haribo Goldbären.

Die Begründung des spanischen Verbandes liest sich wie Hohn: „Dem Komitee ist bewusst, dass eine Geldstrafe von 300 Euro, abgesehen von der symbolisch­en Bedeutung, nicht dazu führen wird, dass der bestrafte Klub oder andere Vereine in derselben Situation sich in Zukunft an die Regeln halten werden.“Selten so gelacht.

Bleibt abzuwarten, was sich die Herren Funktionär­e als Nächstes einfallen lassen, um den FC Barcelona und seine Angestellt­en zu schikanier­en: WLAN-Verbot in der Barca-Kabine? Eine einjährige Tattoo-Sperre für alle Spieler? Ein Nieten-Verbot an der überteuert­en Designer-Kleidung?

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Foto: dpa Dieser Mann kostete 300 Euro Strafe: Antoine Griezmann.
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