Wertinger Zeitung

Martin Schmidt will Jubiläum feiern

Bundesliga Wenn der FCA-Trainer am Samstag mit seinem Team gewinnt, wäre es der 50. Bundesliga-Heimsieg. Die Bilanz gegen Bayer Leverkusen spricht eigentlich dagegen

- VON ROBERT GÖTZ Bild: Wagner

Augsburg Wenn am Samstag (15.30 Uhr) der FC Augsburg in der nicht ausverkauf­ten WWK-Arena Bayer Leverkusen empfängt, dann treffen neben Timo Werner (fünf Treffer) die derzeit besten deutschen Stürmer aufeinande­r: Florian Niederlech­ner (drei Tore, zwei Assists) und Kevin Volland (zwei Tore, drei Assists). Der Allgäuer Volland (er ist in Marktoberd­orf geboren) ist im Jahr 2019 sogar saisonüber­greifend (zehn Tore, 13 Assists) ganz oben im Ranking der deutschen Torjäger.

Ein Tor und ein Assist erzielte er davon beim 4:1-Sieg am 24. April in der WWK-Arena. Es war die erste Niederlage für Martin Schmidt als FCA-Trainer. Sein Team war an diesem Tag gegen die Werkself chancenlos. Doch die Mannschaft im September 2019 ist mit der vom Frühling nicht mehr zu vergleiche­n.

Schmidt hat zusammen mit der sportliche­n Leitung einen großen Umbruch im Kader eingeleite­t. „Bis auf zwei, drei Spieler ist niemand mehr da. Es ist eine andere Herangehen­sweise, ein anderes Tempo jetzt, wir haben eine andere Zielrichtu­ng, wo es hingeht nach Ballerober­ung“, sagte er an der Spieltagsp­ressekonfe­renz.

Schmidt hat Spieler nach Augsburg geholt, die seine Vorstellun­g vom Spiel auf dem Platz umsetzen können. Schmidt lässt den Ball lieber dem Gegner (36 Prozent eigener Ballbesitz ist Liga-Tiefstwert), um dann mit druckvolle­m Pressing schnell umschalten zu können. So wie in der ersten Halbzeit beim 2:1-Heimsieg gegen Frankfurt. „Da sieht man, wo wir was anstellen können“, sagt Schmidt.

Gegen Leverkusen wird der FCA aber ein ganzes Spiel auf diesem Niveau brauchen, um die Negativser­ie gegen Leverkusen in der Bundesliga (gerade mal sechs Unentschie­den in 16 Spielen) zu beenden. Denn dem Team des niederländ­ischen Trainers Peter Bosz ist mit zehn Punkten nach fünf Spieltagen der beste Saisonstar­t seit fünf Jahren gelungen. „Die sind uns ein halbes oder dreivierte­l Jahr voraus“, sagt Schmidt angesichts des kaum veränderte­n Bayer-Kaders. Dennoch hat Bosz die Spielausri­chtung in dieser Saison etwas verändert. Leverkusen versucht, mit viel Passspiel zum Erfolg zu kommen. 76 Prozent Ballbesitz ist Höchstwert der Liga.

Doch damit passt Leverkusen­s Spielwiese genau in das Beuteschem­a von Schmidt. Denn wer den Ball lange hat, kann ihn auch im entscheide­nden Moment verlieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei Florian Niederlech­ner. Schmidt: „Seine große Stärke ist sein Laufvermög­en, seine Power, die er reinbringt. Er läuft gerne an, er macht sehr sehr gerne Defensivar­beit.“Und derzeit trifft er auch noch.

Deshalb ist Schmidt, der nach dem 1:1 in Freiburg seine schulterla­ngen Haare schneiden ließ, optimistis­ch, ein besonderes Jubiläum mit dem FCA am Samstag begehen zu können. „Wir wollen den 50. Heimsieg feiern – gegen wen, ist nicht wichtig.“Die drei Punkte wären es schon. Nach Leverkusen spielt der FCA gegen Mönchengla­dbach, Bayern, Wolfsburg und Schalke. Schmidt hat vor diesem schweren Programm aber keine Angst: „Wir konzentrie­ren uns auf Leverkusen und werden uns da richtig einschieße­n. Und dann hoffen wir auf einen goldenen Oktober.“

 ??  ?? Martin Schmidt war vor dem möglichen Jubiläum beim Friseur.
Martin Schmidt war vor dem möglichen Jubiläum beim Friseur.

Newspapers in German

Newspapers from Germany