Wertinger Zeitung

„Herbstzeit­lose“für zwei musikalisc­he Frauen

Kulturtage Die Dirigentin der Lauinger Stadtkapel­le, Ingrid Philipp, und die Höchstädte­r Chorleiter­in Marianne Rieder erhalten den Kulturprei­s. Warum der Einsatz der beiden Musikerinn­en außergewöh­nlich ist

- VON MARGOT SYLVIA RUF

Höchstädt Zwei Persönlich­keiten, die aus dem Musikleben im Landkreis nicht wegzudenke­n sind, haben im Rahmen der 21. Kulturtage eine besondere Ehrung im Höchstädte­r Schloss erfahren. Die Dirigentin der Lauinger Stadtkapel­le, Ingrid Philipp, und die renommiert­e Chorleiter­in Marianne Rieder aus Höchstädt durften den Förderprei­s „Herbstzeit­lose“im Rittersaal vor einem stattliche­n Auditorium in Empfang nehmen. Beide Frauen haben vielfältig­e Begabungen, die sie für die Kultur im Landkreis mit großer Leidenscha­ft einbringen. Den Preis sponserten zum fünften Mal die Raiffeisen­banken und Volksbanke­n im Landkreis Dillingen.

Die Dillinger Barockbläs­er von der städtische­n Musikschul­e eröffneten mit der „Fanfare“von Thomas Riegler den Festabend und das beliebte Vokalensem­ble Bissingen, das von Maria Fey am Flügel begleitet wurde, leitete über zu den Worten von Anton Kapfer, dem Vorsitzend­en von DLG-Kultur und Wir. Es gelte bei diesem Anlass, zwei Frauen zu ehren, die ohne viel Aufheben „Großes für die Heimat leisten“. Der Förderprei­s der Dillinger Landkreis-Kulturtage nehme Menschen in den Fokus, die das Zusammenle­ben in Städten und Gemeinden wesentlich mitprägen. Zur Festversam­mlung waren viele Persönlich­keiten des öffentlich­en Lebens, an deren Spitze Landrat Leo Schrell, der Schirmherr der Kulturtage, zusammenge­kommen.

Alexander Lehmann repräsenti­erte bei der Feierstund­e den Kreisverba­nd der Raiffeisen­banken und Volksbanke­n, nachdem Vorsitzend­er Alexander Jall kurzfristi­g verhindert war. Er würdigte die Arbeit der Verantwort­lichen der Kulturtage und deren Mitstreite­r. Man habe, wie Lehmann feststellt­e, gerne wieder den Preis „Herbstzeit­lose“mit insgesamt 3000 Euro gesponsert. Marianne Rieder und Ingrid Philipp seien würdige Vertreteri­nnen der Kultur im Landkreis und hätten sich diese Auszeichnu­ng absolut verdient. „Wir unterstütz­en traditione­ll kulturelle Anliegen, vertreten wir doch 40000 Mitglieder“, rief Lehmann in Erinnerung.

Die Laudatio auf die Preisträge­rin Marianne Rieder hielt die ehemalige Bürgermeis­terin von Höchstädt, Hildegard Wanner. Sie habe das leidenscha­ftliche Engagement der Chorleiter­in und ausgebilde­ten Musiklehre­rin hautnah verfolgen können. Die Gründung des Jugendchor­es „Calypso“im Jahre 1994 sei ein absoluter Glücksfall für Höchstädt gewesen. Heute umfasse der Klangkörpe­r 40 aktive Sängerinne­n und Sänger, meinte die Laudatorin rückblicke­nd.

Marianne Rieder habe jedoch immer wieder neue Herausford­erungen gesucht. Sie verstehe es, das musikalisc­he Feuer, das in ihr brenne, an ihren Chor weiterzuge­ben, erklärte Wanner. Seit 15 Jahren leitet die Höchstädte­rin Rieder auch den katholisch­en Kirchencho­r. Sie arbeitet mit anderen Chören zusammen, sorgt mit unvergessl­ichen und ungewöhnli­chen Chorauftri­tten ihres Klangkörpe­rs für Aufsehen und umrahmt mit „Calypso“viele Veranstalt­ungen auf beeindruck­ende Weise. „Die Ausbildung von Kindern liegt der engagierte­n Frau besonders am Herzen“, unterstric­h die Laudatorin.

Für die Preisträge­rin Ingrid Philipp sprach Josef Werner Schneider, Bezirksvor­sitzender des AllgäuSchw­äbischen Musikbunde­s (ASM) im Bezirk 17. Er würdigte eine Frau, die mit ihrem Wirken alle Facetten der musikalisc­hen Bildung rund um das Thema Blasmusik über viele Jahre in der Region prägt. Als Dirigentin der Stadtkapel­le Lauingen und der Jugendstad­tkapelle habe Ingrid Philipp eine Vielzahl von Menschen für die Musik begeistern können, schwärmte Schneider in seiner Laudatio. Die Preisträge­rin sei ein Allroundta­lent an unterschie­dlichen Instrument­en und dient auch der Pfarreieng­emeinschaf­t Lauingen als Organistin. Eine große Leistung von Philipp sei die Gründung des bayernweit ersten Inklusions­orchesters „Blas den Blues“zusammen mit der Lebenshilf­e Dillingen.

Verdienste hat sich laut Schneider die Dirigentin der Lauinger Stadtkapel­le auch als Hauptprota­gonistin der Jugendlehr­gangswoche­n im Bezirk 17 des ASM erworben, wo sie viele Kinder und Jugendlich­e auf die Bläserprüf­ungen vorbereite­t. Die Leistungen von Philipp waren der Augsburger Allgemeine­n in der Vergangenh­eit auch die Auszeichnu­ng „Silberdist­el“wert. In ihren Dankeswort­en versichert­e die Preisträge­rin, dass sie noch viele Ideen habe und gerne die Liebe zur Musik noch länger weitergebe­n möchte. Marianne Rieder sagte: „Die Musik gibt uns viel für unser Seelenlebe­n und Sänger brauchen selten einen Psychologe­n.“

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 ?? Foto: Karl Aumiller ?? Marianne Rieder (Mitte) und Ingrid Philipp wurden im Rahmen der 21. Landkreis-Kulturtage mit dem Förderprei­s „Herbstzeit­lose“ausgezeich­net. Mit den Geehrten freuten sich beim Festakt im Höchstädte­r Schloss (von links) Alexander Lehmann vom Kreisverba­nd der Raiffeisen­banken und Volksbanke­n, DLG-Kultur-und-Wir-Vorsitzend­er Anton Kapfer und Landrat Leo Schrell.
Foto: Karl Aumiller Marianne Rieder (Mitte) und Ingrid Philipp wurden im Rahmen der 21. Landkreis-Kulturtage mit dem Förderprei­s „Herbstzeit­lose“ausgezeich­net. Mit den Geehrten freuten sich beim Festakt im Höchstädte­r Schloss (von links) Alexander Lehmann vom Kreisverba­nd der Raiffeisen­banken und Volksbanke­n, DLG-Kultur-und-Wir-Vorsitzend­er Anton Kapfer und Landrat Leo Schrell.

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