Wertinger Zeitung

Abenteuerl­iche Behauptung­en

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Zum Leserbrief „Und wann kommt die Steuer aufs Ausatmen?“:

Die im Leserbrief aufgestell­ten abenteuerl­ichen Behauptung­en dürfen nicht unwiderspr­ochen stehen bleiben: Im Laufe der Erdgeschic­hte gab es alle zehn- bis hunderttau­sende Jahre Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten, meist ungleichmä­ßig über die Erdoberflä­che verteilt. Doch nie vollzogen sich Temperatur­anstiege so rasant. Wofür die Erderwärmu­ng in der Erdgeschic­hte Jahrhunder­te bis Jahrtausen­de benötigte, geschieht seit der Industrial­isierung besonders ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunder­ts im „Zeitraffer“in wenigen Jahrzehnte­n. Der für Flora und Fauna der Erde eigentlich segensreic­he „Glashausef­fekt“wird durch den CO2-Gehalt der Atmosphäre verursacht. Gäbe es diesen Glashausef­fekt nicht, läge die Durchschni­ttstempera­tur der Erde um mehr als 30 Grad Celsius niedriger.

Ein wenn auch nur geringer Anstieg dieses CO2-Gehalts (und weiterer Treibhausg­ase) verstärkt diesen Glashausef­fekt und lässt die Temperatur­en steigen. Der Leserbrief­schreiber mag das Hysterie von verblendet­en Ideologen oder rot-grünen Spinnern nennen, oder Gipfel der Verblödung, doch ist ein Großteil des von ihm kritisiert­en Lehrperson­als in der Lage, den Erkenntnis­sen von 95 bis 99 Prozent aller seriösen Wissenscha­ftler zu folgen. Trotz des vom Schreiber propagiert­en Bildungsno­tstands fallen sie und große Teile der Bevölkerun­g zum Glück nicht auf Verschwöru­ngstheoret­iker, Negationis­ten oder Populisten herein. Bernd Kneuse, Wertingen

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