Ein zweiter Supermarkt
Handel Obwohl Altenmünster nur rund 4000 Einwohner zählt, gibt es neben Edeka nun auch Penny. Warum sich der Discounter hier ansiedelt
Altenmünster Schon an der Abfahrt der A8 in Richtung Altenmünster verrät ein Schild: Die 4000-Einwohner-Gemeinde hat einen zweiten Supermarkt bekommen. Am Donnerstag hat neben dem bestehenden Edeka ein Pennymarkt eröffnet. Nach nur wenigen Stunden schoben zahlreiche Kunden ihre Einkaufswägen durch die Reihen.
Rund 800 Quadratmeter groß ist die Verkaufsfläche – bei modernen Supermärkten entspreche das einer eher kleineren Fläche, erklärt Gebietsleiter Alexander Pfab. Normalerweise hätten Supermärkte eine Größe um 1000 bis 1200 Quadratmeter. Trotzdem können die Kunden aus einem Sortiment mit 3000 Artikel auswählen.
Als eine Konkurrenz direkt vor der Haustür des Edeka sieht Pfab den neuen Pennymarkt allerdings nicht. „Wir sehen uns in Symbiose mit dem Edekamarkt, einem Vollsortimenter“, sagt er. Als Discounter würden sie günstigere Produkte ergänzend anbieten.
Die Entscheidung für Altenmünster ist für das Unternehmen Penny ein Zahlenspiel. Es wolle sein Netz angesichts des Bevölkerungszuwachses in Altenmünster verdichten – der nächste Pennymarkt befindet sich in Welden. Wie Pfab schildert, ermittelt das Unternehmen zu Beginn, ob ein Einzugsgebiet im Vergleich zur Einwohnerzahl gut versorgt ist. Ziel ist es, dass es pro 8000 bis 10000 Einwohnern einen Pennydiscounter gibt. Altenmünster wäre nach diesem Prinzip an sich zu klein – es werden jedoch auch die umliegenden Orte dazugezählt. Dann werden die Kaufkraft der Anwohner und der erwartete Umsatz gegen die Mietkosten abgewogen. Eine wichtige Rolle spielte der örtliche Edeka bei der Entscheidung, sich in Altenmünster anzusiedeln. Denn der Vollsortimenter stelle keine Konkurrenz dar, erklärt Pfab. Mit dem neuen Pennymarkt im Norden der Gemeinde möchte das Unternehmen vielmehr die Nahversorgung ergänzen.
Aus dieser Überlegung heraus trat das Unternehmen an die Gemeinde heran und präsentierte seine Idee. Danach folgte die Suche nach einem passenden Gelände. Rund zweieinhalb Jahre dauerte es dann bis zur Eröffnung am Donnerstag.
In Altenmünster ist man froh um den zweiten Supermarkt. Schließlich hat 2017 der letzte Dorfladen geschlossen – die Konkurrenz des Vollsortimenters Edeka war zu mächtig.
Das Konzept des neuen Discounters geht mit der Zeit: So sind die Kühltheken mit Türen verschlossen, um die Kälte besser zu speichern. Zudem erhalten Kunden Produkte wie Käse und Fleisch in kleineren Packungen, um der Verschwendung von Lebensmitteln vorzubeugen. Bleibt doch etwas übrig, wird noch verzehrbare Ware an die Tafel in Welden abgegeben.
Als weitere Einsparung wird Ware, mit Ausnahme von saisonalen Produkten wie Obst und Gemüse, nur noch über ein System bestellt. Manuelle Fehlkalkulationen durch den Menschen sollen so verhindert werden. Ebenso erwarten immer mehr Kunden Bioware und unverpackte Produkte. So unterstützt Penny auch Landwirte, die sich in der Umstellung zu biologischer Landwirtschaft befinden. Zudem ist das Heizsystem des Discounters nach Aussage des Gebietsleiters autark und nutzt die Abwärme der Kühlregulierung für die Heizung.