Welcher Franz?
Englisch Wenn Politiker auf internationalem Parkett ausrutschen
Neulich in New York. Die Kanzlerin trifft am Rande der UN-Generalversammlung die niederländische Königin Máxima. Man tut, was man so tut in diesen Situationen: Fragt, wie’s geht, fragt, was einen in die USA führt. Das alles auf Englisch natürlich. Angela Merkel ist verdutzt, als Máxima erzählt, dass sie seit zehn Jahren hier arbeitet. Die Königin, die sich für wohltätige Zwecke engagiert, berichtet bei der kurzen Begegnung auf der Straße, dass sie gerade mit „France“über die Frauenbewegung gesprochen hat. Mit wem? Mit Franz? Welchem Franz? Kanzlerin Merkel, die sich sonst in fast schlafwandlerischer Sicherheit auf internationalem Parkett bewegt, hakt nach – und steht auf dem Schlauch. „France“– englisch für Frankreich. Als dann der Groschen fällt, lachen die beiden Damen herzlich über die Sprachpanne.
Es ist auch wirklich nicht so einfach mit dem Englischen. Man denke nur an Günther Oettinger, der mit seinem schlechten Englisch für Schlagzeilen und Lacher gesorgt hat. Der scheidende deutsche EUKommissar hat jetzt einen würdigen Nachfolger: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der mit seiner Rede bei der Gründermesse „Bits & Pretzels“Festredner Barack Obama am Sonntag fast die Schau stiehlt. Warum? Weil der Niederbayer, der sich mit Deutsch schon schwertut, die Rede in so heftigem Bavarian Englisch vom Zettel abstottert, dass der Inhalt völlig untergeht. „Einen richtigen Superlachflash bekommen“, twittert der Satiriker Jan Böhmermann. Aiwanger kontert prompt: Die Messe „ist ganz auf Bayerisch gemacht. Da wäre es ein Stilbruch, in feinem, näselnden Englisch statt mit bayerischem Dialekteinschlag zu eröffnen!“