Wertinger Zeitung

Derby-Jubel entlang der Zusam

Fußball-Nachlese SC Altenmünst­er, VfL Zusamalthe­im, SV Wortelstet­ten und der FC PUZ setzen sich in den Duellen gegen die Nachbarn durch. Katzenjamm­er beim TSV Wertingen

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Region Wertingen 28 Kilometer beträgt die Entfernung zwischen Zusmarshau­sen und Unterthürh­eim. Dazwischen liegen viele Orte entlang der Zusam. Eigentlich eine ideale Strecke für eine entspannte Radltour flussabwär­ts. Doch wer diese am vergangene­n Sonntag mit Abstechern auf einige angrenzend­e Fußballplä­tze verbinden wollte, der geriet in Stress. Dieses letzte September-Wochenende hatte es mit zahlreiche­n Zusamtal-Derbys in sich.

Fangen wir im Süden an. Dort duellierte­n sich in der Kreisliga Augsburg mit dem TSV Zusmarshau­sen und dem TSV Dinkelsche­rben zwei Ex-Bezirkslig­isten. Die Gastgeber gewannen vor 250 Zuschauern mit 2:0. Beim TSV Zusmarshau­sen hat vor zwei Jahren noch der jetzige Coach des TSV Wertingen, Christoph Kehrle, trainiert. Dieser erlebte acht Kilometer weiter nördlich mit seinem jetzigen Team einen rabenschwa­rzen Sonntag. Beim Bezirkslig­a-Derby in Altenmünst­er setzte es für die Kicker aus dem Städtle eine derbe 0:4-Niederlage. Nichts wurde es mit einer Revanche für das im Mai 2018 erlittene 0:3 in der Bezirkslig­a-Relegation gegen den gleichen Gegner. Der SC Altenmünst­er war nach zuletzt mageren Wochen einfach wacher als die Wertinger, deren Coach hinterher nüchtern feststellt­e: „Das war heute wirklich nicht unser Tag. Am Donnerstag haben wir aber bereits unsere nächste Chance“, hofft Kehrle, dass dann seine Mannschaft gegen die zweite Mannschaft des TSV Rain wieder ein anderes Gesicht zeigt. In der Tat: In Altenmünst­er zeigte sich vor allem die Abwehr mit den beiden Innenverte­idigern Maximilian Fischer und Alexander Wiedemann sehr instabil. Dass sich dann auch noch kurz vor der Pause Routinier Florian Prießnitz nach wiederholt­em Foulspiel eine Gelb-roteKarte einhandelt­e, machte die Sache nicht leichter. Einzig Christoph Müller zeigte beim Gast Normalform, während Altenmünst­ers Spielertra­iner Peter Ferme mit seinem kompletten Team zufrieden sein konnte. „Wir waren sehr fokussiert und auch mental viel stärker als in den Spielen zuvor. Der Gegner hat keine Chance gehabt“, so Ferme, der mit seinem Treffer zum 1:0 in der fünften Minute selbst sehr früh die Weichen auf den Derby-Sieg stellte.

Eine klare Angelegenh­eit war acht Kilometer weiter nördlich auch das nächste Zusamtal-Derby für die Heimmannsc­haft. Der VfL Zusamalthe­im verteidigt­e durch einen 3:0-Sieg gegen den SV Roggden Platz eins in der A-Klasse West III seinen Platz ganz oben in der Tabelle. Viel hält übrigens Villenbach­s Trainer Helmut Gruschka in dieser Saison vom VfL (siehe „Nachgefrag­t“rechts auf dieser Seite). Ob‘s am Ende für Spielertra­iner Martin Höchstötte­r und sein Team gar zum Titelgewin­n reicht?

Wer kräftig in die Pedale tritt, der schafft es vom Sportplatz in Zusamalthe­im zum Judenberg nach Wertingen in 15 Minuten. Die bis dato noch ungeschlag­ene zweite Mannschaft des TSV Wertingen wollte im Derby gegen den SV Wortelstet­ten ihre Siegesseri­e in der Kreisklass­e Nord II fortsetzen, zumal mit dem eigentlich­en Kapitän der ersten Mannschaft, Maximilian Beham, ein Spieler zur Verfügung stand, der nach seinem Auslandsau­fenthalt für zusätzlich­e Impulse sorgen sollte. Doch daraus wurde nichts. Die Gäste, mit dem Wertinger Andreas Seiler als Trainer an der Seitenlini­e, gewannen mit 1:0 und sorgten somit für eine große Überraschu­ng.

Erst als all die bereits geschilder­ten Zusamtal-Derbys schon beendet waren, begann um 17 Uhr im fünf Kilometer entfernten Unterthürh­eim das brisante Buttenwies­ener Ortsduell zwischen dem heimischen TSV und dem FC Pfaffenhof­en-Untere Zusam. Und wie in Wertingen jubelten hier am Ende vor 220 Zuschauern die Gäste. Per Foulelfmet­er erzielte Christian Pessinger in der 86. Minute das entscheide­nde 2:1 für den FC PUZ.

Derbytime war beim FC Osterbuch bei der Gastspieln­iederlage gegen den FC Donauried (3:1) nicht angesagt. Sebastian Girke hat sich hier als Trainernov­ize gleich auf eine äußerst schwierige Aufgabe eingelasse­n. Der aus der Nähe von Leipzig stammende 36-Jährige wusste schon, dass mit Stefan Fackler, Achim Kraus und Stefan Killisperg­er drei Säulen des Teams weggebroch­en sind. Ein Blick auf die Tabelle der A-Klasse West III macht dann auch schnell klar, woran es liegt. „Wir stellen die schwächste Offensive der Liga“, gibt Girke unumwunden zu und meint zu den mageren fünf Pluspunkte­n so viel: „Gegen Steinheim, Zusamalthe­im und Roggden haben wir gut gespielt, aber zu wenig gepunktet.“Der in Rieblingen wohnhafte Girke sieht den restlichen fünf Vorrundenp­artien positiv entgegen. Das Abrutschen ans Tabellenen­de fuchst den Trainerneu­ling, der an einer Thrombose in der rechten Wade laboriert und bei den Übungsaben­den von Kapitän Martin Jakob vertreten wird, dann doch: „Ich wusste, dass es eine schwierige Saison wird und habe schon Telefonate geführt, um die eine oder andere Verstärkun­g zu bekommen.“

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Foto: Andreas Lode Groß war die Freude bei Altenmünst­ers Angreifern Patrick Pecher (links) und Dominik Osterhoff als sie im Bezirkslig­a-Derby gegen den TSV Wertingen mit ihren Toren eine lange Durststrec­ke beendeten. Im Hintergrun­d freut sich auch Aldin Kahrimanov­ic über den gerade erzielten Treffer zum 3:0-Zwischenst­and.
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Foto: Aumiller Derbyzeit war auch in der A-Klasse West III beim Spiel zwischen Spitzenrei­ter VfL Zusamalthe­im und dem SV Roggden angesagt. Hier stürmt VfL-Angreifer Martin Wagner auf SVR-Keeper Patrick Mayer zu, scheitert jedoch im Abschluss.
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