Unter der Sonne Afrikas
Meghan gelingt eine Charme-Offensive
Johannesburg Die Queen dürfte mit ihrem Enkel zufrieden sein. Während zu Hause die Schlagzeilen rund ums leidige Brexit-Thema kaum abreißen, punkten Prinz Harry und seine kleine Familie im fernen Afrika als Sympathieträger. Wenn sie sich an diesem Mittwoch in den Sitzen eines Linienflugzeugs für die lange Rückreise nach London niederlassen, dürfte die Zeit der Bilanzen schlagen.
Glaubt man dem überwiegenden Tenor der Medienberichte am Kap, haben sich die Royals auf ihrer ersten Auslandstour als Familie durchaus wacker geschlagen. Tanzend, lachend und mitunter auch emotional schärfte vor allem Meghan ihr Profil als ebenso engagierte wie unkomplizierte Frauenrechtlerin. Auch bei anderen Auftritten wirkte sie locker und trat den Anlässen entsprechend auf: Mal saß sie mit Kindern spielend auf dem Boden, mal züchtig mit einem um den Kopf gewickelten Schal in Südafrikas ältester Moschee neben Harry sitzend. Und von Akademikern und Studenten gab es am Dienstag in Johannesburg wohlwollenden Beifall.
Harry begab sich in Angola erfolgreich in die Fußstapfen seiner Mutter Prinzessin Diana – die auch einst mit unkompliziertem Auftreten in der Öffentlichkeit punktete. Als er am gleichen Ort wie sie vor 22 Jahren bei ihrem Engagement gegen Angolas Landminen über die gleiche Strecke schritt, gestand er mit der Hand auf dem Herzen vor Journalisten: „Es ist emotional.“Selbst Baby Archie hatte nach wochenlanger Abwesenheit in der Öffentlichkeit endlich seinen viel beachteten Auftritt. Der knapp fünfmonatige Adelsspross Archie reist zudem mit einem neuen Kosenamen nach Hause: Ntsika. In der Sprache des Xhosa-Volkes – dem auch Nelson Mandela angehörte – steht er für „Säule der Stärke“.