Wertinger Zeitung

Und jetzt: Leben

Leichtathl­etik Gesa Krause hat der WM alles untergeord­net. Nun gönnt sie sich eine Pause

-

Doha Nach einem Jahr Schinderei, Askese und keinem einzigen freien Tag feierte Gesa Krause ihr WMBronze in Doha mit einem Radler. Direkt nach dem 3000-Meter-Hindernis-Finale ging der Blick bei der 27 Jahre alten Frankfurte­rin aber schon in Richtung Olympische Spiele in nur zehn Monaten in Tokio. Eine Auszeit gönnt sie sich vorher doch. „Ich werde in den Urlaub fahren mit meinem Freund und freue mich einfach auf das, was andere Leute Leben nennen“, erklärte Krause. Und: „Zwei Wochen nicht laufen, den Füßen und Gelenken mal eine Pause gönnen.“

Die Ausdauersp­ezialistin landete am Montagaben­d nach einer „taktischen Meisterlei­stung“, wie ihr Trainer Wolfgang Heinig lobte, wie schon vor vier Jahren in Peking auf dem dritten Rang. Dabei verbessert­e sie ihren deutschen Rekord auf 9:03,30 Minuten. Weltrekord­lerin Beatrice Chepkoech siegte souverän vor der Amerikaner­in Emma Coburn.

Wie bisher bei jedem Saisonhöhe­punkt präsentier­te sich Krause in Topform. Deshalb dankte die Europameis­terin auch erst einmal Heinig, mit dem sie seit zwölf Jahren zusammenar­beitet – und ihrem Lebensgefä­hrten Marc Schultz. „Mein Freund hat gesagt, der Wille entscheide­t. Und das ist im Sport etwas ganz, ganz Wichtiges: Dass man den Schmerz überlistet und einfach an das glaubt, was man möchte, und dann in die Vollen geht“, erklärte Krause. „Mein Trainer hat mir oft ans Herz gelegt, dass die Rennen hinten raus entschiede­n werden.“

Das Leichtgewi­cht war den ganzen Lauf an der Verfolgerg­ruppe drangeblie­ben, hatte eine Rivalin nach der anderen eingesamme­lt und war am letzten Wassergrab­en auf Rang drei gespurtet.

 ??  ?? Gesa Krause
Gesa Krause

Newspapers in German

Newspapers from Germany