Vier Jahre gesperrt
Doping Der umstrittene Trainer Alberto Salazar darf keine Athleten mehr betreuen
Doha Schock vor dem Start. Deutschlands Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen steht kurz vor ihrem WM-Start zumindest am Rande eines Doping-Skandals. Einen Tag vor ihrem Rennen in Doha sah sich die Läuferin mit einer vierjährigen Sperre des umstrittenen Trainers Alberto Salazar konfrontiert. Die 22-Jährige war im vergangenen Herbst in die USA umgesiedelt, wo sie bei Salazars Nike Oregon Project trainiert. Klosterhalfen wird nach eigenen Angaben von dessen Assistent Pete Julian betreut.
Salazar wurde nun wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Regeln für vier Jahre gesperrt. Klosterhalfens Management reagierte „überrascht und ein Stück weit geschockt“auf die Nachricht aus den USA. Pete Julian „ist und bleibt“ beim Oregon Project aber ihr Trainer. Die Ermittlungen gegen Salazar liefen vier Jahre lang. Wegen ihres Wechsels in Salazars Camp hatte Klosterhalfen in den vergangenen Monaten immer wieder Fragen beantworten müssen.
Die Leverkusenerin machte einen enormen Leistungssprung: Sie stellte insgesamt sechs deutsche Rekorde auf. „Bei ihrer Arbeit für das Nike Oregon Project haben Herr Salazar und Dr. Brown demonstriert, dass Gewinnen wichtiger war als die Gesundheit und das Wohlergehen der Athleten, denen sie ihren Schutz versprochen hatten“, sagte Usada-Chef Travis Tygart.
Der Mediziner Jeffrey Brown wurde von einem Schiedsgericht ebenfalls für vier Jahre gesperrt. Die Hauptvorwürfe der Behörde gegen Salazar sind: Anwendung von verbotenen Infusionen, Besitz und illegaler Handel mit Testosteron und die Vertuschung von Daten im Zusammenhang mit Doping-Kontrollen.