Wertinger Zeitung

Kein guter Auftritt

- VON HERTHA STAUCH redaktion@wertinger-zeitung.de

Widerspruc­h um des Widerspruc­h willens, dem Gemeindera­t drohend einen Stapel Papier vor die Füße geworfen – ist das demokratis­ches Denken und Handeln? Nur die eigenen Ängste und Forderunge­n sehen, bevor die Argumente des anderen überhaupt ausgesproc­hen sind: Die WindkraftG­egner hatten am Montag im Gemeindera­t Buttenwies­en keinen guten Auftritt. Sie setzen den Gemeindera­t und Bürgermeis­ter unter Druck, bevor Fakten auf dem Tisch sind. Sie zeigen sich gar nicht bereit, zuzuhören und neue Entwicklun­gen zu beachten: An der Windkraft kommt niemand mehr vorbei, der will, dass künftig Strom aus der Steckdose kommt und Klimaziele eingehalte­n werden.

Investoren – egal welche – werden immer wieder versuchen, in einst ausgewiese­nen Windvorran­ggebieten, die derzeit durch die bayerische 10-H-Regelung blockiert sind, ihre Angebote zu machen. Bürgermeis­ter Hans Kaltner sagte es schon: Ob die 10-H-Regelung neuen Entwicklun­gen und damit den Zielen der Klimaoffen­sive der Bundesregi­erung standhalte­n kann, ist offen.

Die Entwicklun­g überrollt die Bremser und Verhindere­r. Längst gibt es besonderes effiziente Windräder – die Gegner sollten abwarten, was ihnen die Firma GP Joule mit ihrem Angebot zu sagen hat, bevor sie weiter Blockade-Politik betreiben. „Wir wollen nicht“geht heute nicht mehr, vielmehr muss es heißen: „Wir können nicht anders – wir müssen“. Das ist es doch, was uns die jugendlich­e Protestbew­egung mit Ausdauer zu erklären versucht.

Der Gemeindera­t hat gut reagiert, hat kontrovers, aber sachlich argumentie­rt und trotzdem die Ängste der Bevölkerun­g gesehen. Zumal der Gemeindera­t selbst noch gar nicht im Detail weiß, welches Angebot das Energieunt­ernehmen macht. Es wäre schön und nützlich für alle Beteiligte­n – und vor allem für die kommende Generation – wenn das Thema Windkraft nüchtern diskutiert und als Chance gesehen würde.

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