Kein guter Auftritt
Widerspruch um des Widerspruch willens, dem Gemeinderat drohend einen Stapel Papier vor die Füße geworfen – ist das demokratisches Denken und Handeln? Nur die eigenen Ängste und Forderungen sehen, bevor die Argumente des anderen überhaupt ausgesprochen sind: Die WindkraftGegner hatten am Montag im Gemeinderat Buttenwiesen keinen guten Auftritt. Sie setzen den Gemeinderat und Bürgermeister unter Druck, bevor Fakten auf dem Tisch sind. Sie zeigen sich gar nicht bereit, zuzuhören und neue Entwicklungen zu beachten: An der Windkraft kommt niemand mehr vorbei, der will, dass künftig Strom aus der Steckdose kommt und Klimaziele eingehalten werden.
Investoren – egal welche – werden immer wieder versuchen, in einst ausgewiesenen Windvorranggebieten, die derzeit durch die bayerische 10-H-Regelung blockiert sind, ihre Angebote zu machen. Bürgermeister Hans Kaltner sagte es schon: Ob die 10-H-Regelung neuen Entwicklungen und damit den Zielen der Klimaoffensive der Bundesregierung standhalten kann, ist offen.
Die Entwicklung überrollt die Bremser und Verhinderer. Längst gibt es besonderes effiziente Windräder – die Gegner sollten abwarten, was ihnen die Firma GP Joule mit ihrem Angebot zu sagen hat, bevor sie weiter Blockade-Politik betreiben. „Wir wollen nicht“geht heute nicht mehr, vielmehr muss es heißen: „Wir können nicht anders – wir müssen“. Das ist es doch, was uns die jugendliche Protestbewegung mit Ausdauer zu erklären versucht.
Der Gemeinderat hat gut reagiert, hat kontrovers, aber sachlich argumentiert und trotzdem die Ängste der Bevölkerung gesehen. Zumal der Gemeinderat selbst noch gar nicht im Detail weiß, welches Angebot das Energieunternehmen macht. Es wäre schön und nützlich für alle Beteiligten – und vor allem für die kommende Generation – wenn das Thema Windkraft nüchtern diskutiert und als Chance gesehen würde.