Elf Millionen Euro für die Affenbande
Auktion Banksys Gemälde zum Unterhaus in London hat einen Rekordpreis ergeben. Was Banksy selbst dazu sagt
London Das größte bekannte Banksy-Gemälde, das das britische Unterhaus voll besetzt mit Schimpansen zeigt, ist für rund elf Millionen Euro versteigert worden. Londons Auktionshaus Sotheby’s gab den Preis für das Werk mit dem Titel „Devolved Parliament“(„Dezentralisiertes Parlament“) am Donnerstag mit 9,8 Millionen Pfund (umgerechnet 11 Millionen Euro) an. Zum Käufer gab es keine Angaben.
„Unabhängig davon, auf welcher Seite man in der Brexit-Debatte steht, gibt es keinen Zweifel, dass dieses Werk heute relevanter ist als jemals zuvor“, hatte Sotheby’s vor der Auktion geworben. Der anonym arbeitende Banksy habe die „kompliziertesten politischen Situationen der Gesellschaft“in einem einzigen Bild destilliert, schwärmte Alex Branczik, der für zeitgenössische Kunst Europas verantwortlich ist.
Nach der Versteigerung hat sich Banksy in der Nacht zum Freitag mit einer kritischen Stellungnahme über den Verkauf zu Wort gemeldet. „Eine Schande, dass es nicht mehr mir gehörte“, schrieb er auf Instagram und postete dazu ein Zitat des Kunstkritikers, Robert Hughes. Darin heißt es, Kunstwerke seien zum „speziellen Eigentum von jemandem geworden, der es sich leisten kann“, anstatt „das gemeinschaftliche Eigentum der Menschheit zu sein“– wie es bei Büchern der Fall sei. „Angenommen, jedes lohnenswerte Buch würde eine Million Dollar kosten – stellen Sie sich vor, welch katastrophale Auswirkung das auf die Kultur hätte.“
2011 hatte Banksy – laut Sotheby’s – sein Gemälde selbst an den jetzigen Auktionseinlieferer abgegeben. Es war wiederholt in Bristol ausgestellt worden.