Schwein Bubi wohnt jetzt in Possenried
Tierschutz Die Polizei hat das Hängebauchschwein an den Gnadenhof vermittelt. Dort bekam es auch schon einen Namen. Die Besitzer des Tieres haben sich bis jetzt noch nicht gemeldet
Possenried/Höchstädt Fröhlich quiekt Bubi in seinem neuen Zuhause. Das asiatische Hängebauchschwein hat am Dienstag für viel Aufregung in dem Höchstädter Ortsteil Deisenhofen gesorgt: Der kastrierte Eber war auf der Hauptstraße unterwegs (wir berichteten). Passanten sammelten das entlaufene Tier ein und brachten es auf den Hof von Familie Wunderle. Dort durfte das Tier dann eine Nacht bleiben, inzwischen ist es auf dem Gnadenhof „Franziskushof“in Possenried untergebracht.
Cocktailtomaten und Weintrauben gehören zu Bubis Leibspeisen, weiß der Tierheilpraktiker Peter Rotter vom „Franziskushof“bereits nach wenigen Tagen. Aber nur süße Früchte machen das Schwein nicht satt. Neben getrocknetem Brot, Paprika und Salat wird Bubi auch mit speziellen Trockenpellets für Schweine gefüttert. Seit drei Tagen ist der Eber unter der Obhut von Daniel und Peter Rotter, die das Hängebauchschwein kurzerhand auf den Namen Bubi tauften. Wie das Tier wirklich heißt und wem es gehört, ist bis jetzt nicht bekannt. Bubi sei sehr zutraulich und anhänglich. Das werde vor allem beim Handfüttern deutlich, da das Tier dabei sehr vorsichtig reagiert, sagt Rotter. Der Tier-Experte vermutet deshalb auch, dass das Schwein als Haustier gehalten wurde.
„Die Polizei meldete sich bei uns mit der Bitte, das Tier aufzunehmen“, erinnert sich Rotter. In der Hundebox brachten sie Bubi zuerst zum Tierarzt und dann auf den Hof. Derzeit befindet sich das Hängebauchschwein noch alleine in seinem Gehege. Sobald die Ergebnisse der Blutuntersuchung vorliegen, darf es mit den anderen Tieren im Freien toben. Das Ehepaar Rotter betreibt seit 2011 den Gnadenhof in dem Wertinger Ortsteil und gibt verstoßenen Tieren eine neue Heimat. Auf ihrem rund 20000 Quadratmeter großen Anwesen leben über 250 Tiere. Darunter sind Tierarten aus aller Welt. So leben afrikanische Perlhühner gemeinsam mit südamerikanischen Nutrias, eine Biberart, auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Hof. Ein solches Zusammenleben gebe es in der freien Wildbahn so nicht. Mit Hängebauchschwein Bubi ist künftig auch ein asiatisches Tier vertreten. Übrigens ist Bubi nicht das einzige Schwein auf dem Hof. Dort leben noch fünf Minischweine, ein Deutsches Edelschwein und vier Schwäbisch-Hällische Landschweine.
Bei der Polizei meldete sich bisher noch niemand, der sein Tier vermisst. Und Rotter geht davon aus, dass sich der Besitzer wohl nicht mehr melden wird. In Deisenhofen hingegen wird derzeit gemunkelt, wem das Tier gehört. Da das Tier aber weder gechipt noch mit einer Marke versehen ist, liegen keine offiziellen Infos zum Besitzer vor.