Gersthofer Unternehmer steckt hinter Kinoplänen
Bebauung Harald Burkhart hat mit seiner vision & building GmbH ein Konzept für das Quartier „Westend“in Gersthofen erarbeitet. Darin ist ein Lichtspielhaus vorgesehen
Gersthofen Ein Kino für Gersthofen ist der große Wunsch vieler Bürger. Im Industriegebiet „Ihle“westlich der Bahnlinie Augsburg-Donauwörth könnte er wahr werden. Denn Harald Burkhart will mit seiner in Gersthofen ansässigen vision & building GmbH in dem Quartier „Westend“neben einem bis zu 68 Meter hohen Turm auch ein Lichtspielhaus errichten. Er ist in der Stadt auch kein Unbekannter mehr.
„Wir sind seit circa 35 Jahren im Geschäft und seit 15 Jahren in der Daimlerstraße in Gersthofen“, erklärt der 58-jährige studierte Architekt und Stadtplaner. Zuvor arbeitete er ebenfalls in der Stadt – und zwar bis März 2003 als Geschäftsführer der weltweit gefragten Deuter Sport GmbH, deren Firmensitz sich in unmittelbarer Nähe vom geplanten „Westend“-Quartier befindet. In seinem Bauentwicklungsunternehmen arbeitet eine Kernmannschaft von fünf festen Mitarbeitern. „Projektbezogen engagieren wir jeweils freischaffende Planer. In diesem Bereich ist es nicht leicht, hochqualifizierte Fachkräfte zu bekommen“, sagt Burkhart. „Die Mixtur der Nutzungen fordert verschiedene Ansätze, für die jeweils eigene Fachleute gebraucht werden.“
So sei im künftigen „Westend“auf dem Grundstück außer dem Kino auch eine Hotelnutzung im Gespräch. „Außerdem brauchen wir, nicht zuletzt wegen der Uniklinik, bald dringend neue Studentenwohnungen.“Die Lage direkt am Bahnhof Gersthofen sei dazu ideal. Vorgesehen sind auch „temporäre Wohnungen“. Sie könnten beispielsweise für junge Ärzte zur Verfügung stehen, die nur circa drei Jahre am Uniklinikum arbeiten oder Mitarbeiter der vielen Gersthofer Unternehmen, die ebenfalls nur begrenzt hier wohnen müssen. „In diesem Bereich ist das Angebot an Wohnungen noch sehr begrenzt“, sieht Burkhart eine Marktlücke.
Keinesfalls will er, wie im Gersthofer Planungsausschuss befürchtet wurde, den Unternehmen im HeryPark oder dem Einzelhandel in der Innenstadt Konkurrenz machen. „Einen Nahversorger brauchen wir aber schon wegen der Studentenwohnungen, und eine kleine Gastronomie auch wegen des Kinos – aber keinen großen Magneten für die Kunden.“Weil das Wohnen rein im Turm angesiedelt ist, dessen geneigtes Dach auf einer Höhe zwischen 62 und 68 Metern liegen soll, sieht er auch keine Konflikte mit der ebenfalls geplanten gewerblichen Nutzung auf dem knapp 15000 Quadratmeter großen Areal südlich der Hirblinger Straße.
Gersthofen hat für den Planer eine der ganz großen Zukunftschancen, was modernes Bauen in die Höhe und mit weniger Versiegelung betrifft. So lege er Wert auf Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung. „Das Dach unseres Turms wird komplett mit Photovoltaik bestückt und zwischen den drei Gebäuden soll es viel Grün geben.“Letzteres komme bei solchen Bauprojekten meist zu kurz.
„Die genaue Verteilung muss aber noch mit der Stadt, dem Landratsamt und der Regierung abgeklärt werden abgeklärt werden“, ist er sich sicher. Er hält es für realistisch, dass der Baubeginn in 1,5 bis drei Jahren stattfinden kann. „Das hängt davon ab, wie jetzt die Gespräche und dann das erforderliche Bebauungsplanverfahren laufen.“Gegebenenfalls sei die Realisierung auch in mehreren Bauabschnitten möglich. „Zunächst aber bin ich einmal glücklich, dass das erste Konzept bei Stadt und Stadträten derart positiv aufgenommen wurde.“Auch muss er das Grundstück erst von der Stadt erwerben. Das darauf liegende Vorkaufsrecht ist ausgelaufen, daher steht es nun zur Verfügung. „Und dass die Stadt mitverdienen möchte, kann ich verstehen.“Denn mehrere Stadträte hatten gefordert, dass die Verwaltung bei den Grundstücksverhandlungen selbstbewusster als bislang in der Preisgestaltung vorgehen solle.
Zu den Projekten, die Burkhart mit seinem Team bisher verwirklicht hat, gehört die Entwicklung des ehemaligen Bahlsen-Geländes in Lindau. Und auch im Kinobereich habe sein Unternehmen Erfahrung, betont er.
Schon in der kommenden Woche soll es ein nächstes Gespräch mit der Stadt Gersthofen geben, und demnächst mit dem Landratsamt.