Wertinger Zeitung

FCA: Schmidt wehrt sich gegen Kritik

Augsburgs Trainer sieht trotz der jüngsten Niederlage Fortschrit­te

- VON JOHANNES GRAF

Nach dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen ist Ernüchteru­ng eingekehrt. Nach vier Punkten aus den vorangegan­genen zwei Partien wähnte sich der FC Augsburg auf dem richtigen Weg, die guten Eindrücke aus den Trainingse­inheiten sollten sich in Leistung und Zählbarem widerspieg­eln. Davon war indes beim 0:3 in der Bundesliga wenig zu sehen. Neben der Mannschaft in der Kritik: Trainer Martin Schmidt. Vor dem Auswärtssp­iel bei Borussia Mönchengla­dbach (Sonntag, 13.30 Uhr) äußert sich der 52-jährige Schweizer zu...

... dem deutlichen Ergebnis gegen Leverkusen:

„Das nervt und macht einen sauer. 0:3 hört sich hart an. Aber außer viel Ballbesitz kam bis zur 75. Minute nicht viel für Leverkusen heraus. Es zeigt: Resultate haben eine ungeheure Wirkung. Kommentare sind legitim. Wir als Trainer dürfen uns nicht zu viel daran orientiere­n. Wir müssen Schlüsse ziehen, dürfen uns aber nicht zu lange damit befassen. Gewisse Dinge, die man sich unter der Woche erarbeitet, haben uns einen Schritt weitergebr­acht – auch wenn sie noch nicht zum Spiel beigetrage­n haben.“

... Kritik an seiner Person:

„Vor zwei Wochen wurde man als Taktiker und für super Fußball gelobt. Zwei Wochen später ist alles schlecht. Daran merkt man, dass das etwas hinkt. Klar, nach einer Niederlage gibt man seiner Enttäuschu­ng Ausdruck. Als Trainer darf ich dem nicht zu viel Wert geben, sondern muss immer bei der Thematik bleiben. Dort sehen wir, woran wir arbeiten müssen, sehen aber auch, was gut läuft und besser wird.“

...den Vorwürfen, seine Mannschaft hätte ängstlich gespielt:

„Der Plan war: gut stehen, gegen den Ball arbeiten und umschalten. Deshalb hatten wir die zwei schnellste­n Spieler auf der Außenbahn und haben mit zwei Stürmern agiert. Unsere Analysen haben ergeben, dass wir im Anlaufen sehr mutig waren. Wir waren an diesem Spieltag die Mannschaft mit den meisten Pressingmo­menten in der Gegnerhälf­te, mit den meisten Ballerober­ungen. Unsere Offensivsp­ieler haben diese Statistik angeführt. Die Defensivar­beit war also sehr gut. Der 0:1-Rückstand zur Pause hat allem einen negativen Anstrich gegeben, der Mut war aber stets da.“

...positiven und negativen Entwicklun­gen:

„Wir machen in der defensiven Stabilität Fortschrit­te, stehen gut in den Räumen und haben Ballerober­ungen. Das Umschaltsp­iel und der eigene Ballbesitz sind eine große Herausford­erung in den nächsten Wochen. Wir müssen mehr Chancen kreieren, müssen mehr Linien überspiele­n. Das wird von Training zu Training besser.“

...seiner Ankündigun­g, man werde sich gegen Leverkusen „einschieße­n“und hoffe auf einen „goldenen Oktober“:

„Du kannst vor einem Spiel nicht sagen: Heute verlieren wir 0:3. Du gehst vor einem Spiel immer mit Mut und Wille rein, sonst hätten wir auch nicht gegen Frankfurt gepunktet.“

... den Erfolgsaus­sichten in Mönchengla­dbach:

„Wir wissen, dass es am Sonntag ein ganz anderes Spiel gibt. Gegner, Plan, Aufstellun­g – alles wird anders. Ist ein Spiel nicht gut gelaufen, bekommen andere Spieler eine Chance. Durch zwei, drei Spieler kann man einiges verändern, es wird taktische und personelle Anpassunge­n geben.“

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Martin Schmidt

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