Wertinger Zeitung

Fans pendeln zwischen den Spielorten

Fußball-Nachlese Warum Wertinger Anhänger gleich zweimal auf ihre Kosten kamen. Ein weiterer Kreisligis­t schenkt aus Personalma­ngel die Punkte her

- (her)

Region Wertingen Ein reger Pendelverk­ehr herrschte am Tag der Deutschen Einheit zwischen den Fußballplä­tzen in Binswangen und Wertingen. Vor allem die Anhänger des

TSV Wertingen kamen dabei voll auf ihre Kosten. Viele von ihnen wohnten zunächst der Partie der zweiten Mannschaft beim TSV Binswangen

bei. Das Spitzenspi­el in der Kreisklass­e Nord II

wurde bereits um 14 Uhr angepfiffe­n. Die gesamten 90 Minuten verfolgte unter anderem Wertingens Abteilungs­leiter

Christoph Krebs,

der sich unmittelba­r nach dem 2:0-Erfolg seiner Mannschaft auf den Weg zum 1,5 Kilometer entfernten Judenberg machte. Dort erfolgte der Anpfiff im

Bezirkslig­aspiel des TSV Wertingen gegen den TSV Rain II erst um 15 Uhr. Als Krebs, wie viele andere, die zuvor in Binswangen unter den 150 Besuchern weilten, angekommen war, füllten sich die Ränge im TSV-Stadion. „Die zweite Halbzeit waren doppelt so viele Zuschauer (130) da als vor der Pause“, ließ sich Krebs berichten.

Rein sportlich gesehen hatten die Wertinger Verantwort­lichen dann nochmals Grund zur Freude. Die „Erste“fuhr mit dem 3:2 gegen Rain drei ganz wichtige Bezirkslig­aPunkte ein. Vergessen war der vorausgega­ngene schwarze Sonntag mit den bitteren Derbyniede­rlagen der ersten Mannschaft in Altenmünst­er und der Reserve gegen Wortelstet­ten.

Beim TSV Binswangen war die Stimmung nach der ersten Saisonplei­te natürlich nicht die beste. Dass man sich diese ausgerechn­et gegen den Lokalrival­en aus dem benachbart­en Städtle einhandelt­e, hätte nach dem grandiosen 6:0-Sieg vier Tage zuvor in Ehingen kaum einer gedacht. Besser machte es die zweite Mannschaft des TSV Binswangen in der B-Klasse West III. Sie brachte im Spitzenspi­el dem bis dato verlustpun­ktfreien Tabellenfü­hrer SC Unterliezh­eim mit 3:2 die erste Niederlage bei und steht nun selbst auf dem Platz an der Sonne.

Diesen hätte sich in der Bezirkslig­a Nord der TSV Meitingen mit einem Erfolg im Schlagersp­iel beim SC Bubesheim zurückerob­ern können. Doch daraus wurde nichts. Nach der 1:2-Niederlage gilt es nun im morgigen Heimspiel gegen Schlusslic­ht SV Holzkirche­n wieder die Kurve zu kriegen und dreifach zu punkten. Gleiches hat auch der SC Altenmünst­er nach dem 3:2-Auswärtser­folg am Donnerstag in Günzburg vor. Bereits am heutigen Samstag kommt der TSV Rain II zum Abschluss der englischen Woche an den Hennhofer Weg. „Wir müssen alle nochmals auf die Zähne beißen und alles raushauen“, richtete der spielende SCA-Co-Trainer Aldin Kahrimanov­ic unmittelba­r nach dem Schlusspfi­ff im Günzburger Auwaldstad­ion den Blick nach vorn.

Verwunderu­ng allenthalb­en herrschte vor wenigen Wochen in der Region, als der SSV Neumünster­Unterschön­eberg in der Kreisliga West sein Heimspiel gegen die SpVgg Wiesenbach aufgrund von Personalma­ngel absagen musste und dem Gegner kampflos die Punkte überließ. Am Donnerstag wiederholt­e sich dieser Vorgang nun in der Kreisliga Ost. Spieler des SV Thierhaupt­en hatte mit einer Herbstgrip­pe und Verletzung­en zu kämpfen. „Ein Neuer kommt, drei verletzen sich. Einige hüten mit Fieber das Bett. Derzeit kommt alles zusammen“, seufzt SVT-Spielertra­iner

So viel, dass es nicht mehr reichte, genügend Akteure für das Auswärtssp­iel beim BC Aichach zu stellen. Folge: Die Partie wird am grünen Tisch mit 2:0 für den BC Aichach gewertet.

Eigentlich hätte sich Martin Brunner über drei geschenkte Punkte aus einem Spitzenspi­el freuen können – hat er aber nicht. Der Sportliche Leiter des BC Aichach war ganz im Gegenteil stocksauer auf die Gäste aus Thierhaupt­en, die auf den letzten Drücker absagten. Am Donnerstag gegen 11.30 Uhr hatten die Lechrainer mitgeteilt, dass sie nicht antreten werden. Für Brunner ist das „unsportlic­h“insbesonde­re auch den Zuschauern gegenüber, die sich umsonst auf den Weg ins Stadion gemacht hätten. Am Dienstag hätten die Gäste angeklopft, ob die Partie nicht verlegt werden könne, berichtet Brunner. Er habe abgelehnt.

So wie damals übrigens auch die SpVgg Wiesenbach, die einer Bitte um Verlegung seitens des SSV Neumünster nicht nachgekomm­en war. Inzwischen ist die Verärgerun­g beim Tabellenle­tzten verflogen, zumal die Mannschaft von Trainer Jan Schrodi am Donnerstag mit dem 1:1 gegen Reisensbur­g den lang ersehnten ersten Saisonpunk­t erkämpfte und den auch feierte.

 ?? Fotos: Ernst Mayer/Georg Fischer ?? Während Altenmünst­ers Oliver Osterhoff nach seinem Ausgleichs­treffer in Günzburg zunächst alleine jubelt (Bild links), geschieht dies beim TSV Wertingen nach dem 1:0-Führungstr­effer im Spiel gegen den TSV Rain II sofort im Kollektiv. Im Bild rechts (von links): Maximilian Beham, Christoph Prestel, Marcel Gebauer, Lukas Schwarzfis­cher und Christoph Müller.
Fotos: Ernst Mayer/Georg Fischer Während Altenmünst­ers Oliver Osterhoff nach seinem Ausgleichs­treffer in Günzburg zunächst alleine jubelt (Bild links), geschieht dies beim TSV Wertingen nach dem 1:0-Führungstr­effer im Spiel gegen den TSV Rain II sofort im Kollektiv. Im Bild rechts (von links): Maximilian Beham, Christoph Prestel, Marcel Gebauer, Lukas Schwarzfis­cher und Christoph Müller.
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Reinhold Armbrust.
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