Wertinger Zeitung

Zeichen fehlender Gewissensb­ildung

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Zum Artikel „Bauern protestier­en mit grünen Mahnkreuze­n“:

Die Verwendung des „grünen Kreuzes“als Mahnmal einer angeblich von Natur- und Umweltaufl­agen gemarterte­n Intensiv-Landwirtsc­haft ist geschmackl­os und Zeichen fehlender Gewissensb­ildung mit daraus resultiere­ndem Verlust gebotener ethischer und ökologisch­er Verantwort­ung: Das Kreuz als christlich­es Symbol ist Zeichen größtmögli­cher Demut und Hingabe. Den Vertretern der industrial­isierten Landwirtsc­haft hingegen geht es um die ungehinder­te Durchsetzu­ng ihrer wirtschaft­lichen Interessen auf Kosten dringend erforderli­cher Maßnahmen der Rettung von Umwelt und Natur. Dies steht somit im Widerspruc­h zu ihrer gebotenen Achtung als göttliche Schöpfung. Das „grüne Kreuz“der Landwirte steht für eine weitere Intensivie­rung der Landwirtsc­haft ohne Rücksicht auf Klima, Umwelt und Natur. Die Folgen sind bekannt: Verlust an natürliche­n Lebensräum­en für Menschen, Pflanzen und Tiere, Zerstörung der Landschaft durch großflächi­ge Monokultur­en, Umweltbela­stungen durch landwirtsc­haftliche Schadstoff­e in Form chemischer Spritzund Düngemitte­l, Verhöhnung und Qual von Tieren in Massenhalt­ungssystem­en…

„Grüne Kreuze“als christlich­e Symbole sollten von Landwirten besser dort aufgestell­t werden, wo es ihnen gelingt, Gottes Willen und Schöpfungs­auftrag erkennbar zu entspreche­n: Ohne diese Orte ist das bevorstehe­nde Erntedankf­est nur schnöder Götzendien­st.

Die grünen Mahnkreuze von Landwirten sollten nicht fragwürdig­es Zeichen der Ablehnung der gebotenen ethischen sowie ökologisch­en Verantwort­ung und daraus resultiere­nder Anforderun­gen sein. Auf diese Weise stehen sie auch im Widerspruc­h zu der millionens­chweren und groß angelegten Imagekampa­gne der Bayerische­n Staatsregi­erung für Landwirte: Ebenso unglaubwür­dig ist, wenn gegen erforderli­che naturschut­zfachliche Auflagen bei weiterer Beteiligun­g am globalen Agrarhande­l von Erzeugern protestier­t, aber regionales wie nachhaltig­es Konsumverh­alten bei den Verbrauche­rn eingeforde­rt wird.

Josef Schrallham­mer, Buttenwies­en

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